Südtiroler Tennisstar hatte schlaflose Nächte

Sinner wehrt sich: “Wurde behandelt wie jeder andere”

Montag, 26. August 2024 | 18:33 Uhr

Von: mk

Sexten – Nach dem Doping-Chaos, das in der vergangenen Woche die Schlagzeilen dominiert hat, reagiert nun Jannik Sinner selbst auf die Kritik seiner Tennis-Kollegen. „Ich wurde behandelt wie jeder andere auch“, kontert der Südtiroler Tennisprofi.

Wie berichtet, ist der Sextner während des Turniers in Indian Wells durch eine Salbe kontaminiert worden, die zur Behandlung einer Wunde am Finger seines Physiotherapeuten verwendet wurde. Durch eine Massage kam die Substanz mit ihm in Kontakt. Die Tests schlugen darauf an.

Im Zentrum stand neben dem Tennisstar auch sein Physiotherapeut, der jetzt gefeuert wurde – und sich auf Instagram in einem emotionalen Brief erstmals geäußert hat. Auch von Athletiktrainer Umberto Ferrara hat sich Sinner getrennt.

Naldi versorgte eine Wunde am Finger mit einem Spray, das das verbotene Steroid Clostebol enthielt. Bei anschließenden Massagen gelangte die Substanz in Sinners Kreislauf, zwei positive Dopingtests und enorm viel Wirbel waren die Folge. Naldi hatte den Spray von Ferrara erhalten.

Wie in einer Mitteilung bekannt gegeben wurde, war sich Sinner der Situation nicht bewusst. Auch die verantwortliche Tennis-Agentur ITIA stellte nach gründlichen Untersuchungen und Anhörungen über mehrere Monate hinweg fest, dass die Weltranglistenerste völlig unschuldig ist. Aufgrund der strikten Anti-Doping-Regeln, die eine objektive Verantwortung vorsehen, verlor der Sextner jedoch die in Indian Wells erzielten Punkte – insgesamt 400 Punkte nach seiner Halbfinalniederlage gegen Alcaraz. Laut Vorschriften trägt er die Verantwortung auch für die Fehler seines Teams. Sein Status als Weltranglistenerster geriet dadurch nicht jedoch in Gefahr.

Der Serbe Novak Djokovic hat nach Bekanntwerden des Falls eine Ungleichbehandlung anderer Tennisprofis angeprangert. Er verstehe den Frust der Spieler, weil es einen Mangel an Kohärenz gebe. „Wir sehen einen Mangel an standardisierten und klaren Protokollen“, sagte der 37-Jährige kurz vor Beginn der US Open.

Die Fälle vieler Spieler seien ähnlich gelagert gewesen, sagte der 24-fache Grand-Slam-Turniergewinner. „Bei ihnen habe es nicht das gleiche Ergebnis gegeben. „Und jetzt ist die Frage, liegt es an den finanziellen Mitteln, ob ein Spieler es sich leisten kann, eine beträchtliche Menge an Geld für eine Anwaltsfirma zu zahlen, die ihn oder sie in dem Fall vertreten kann“, meinte Djokovic. Er liegt aktuell 2300 Punkte hinter Jannik Sinner auf Platz zwei der Weltrangliste.

Letzterer reagiert nun auf die Kritik. „Ich wurde behandelt wie jeder andere auch“, erklärte Jannik Sinner laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa. Er hoffe, dass kein anderer Sportler in dieselbe Situation gerate. Er habe weiterspielen können, weil sein Team sofort bemerkt habe, wie das Clostebol in seinen Körper gelangt sei.

Gleichzeitig räumt Sinner in einem Medieninterview ein, dass er in seiner Position einen guten Rechtsbeistand gehabt habe. „Wenn die Situation anders ist, können die Dinge anders sein. Aber ich habe schwierige Zeiten durchgemacht, ich hatte schlaflose Nächte in Wimbledon wegen dieser Gedanken“, erklärte Sinner.

Bezirk: Pustertal

Kommentare

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13 Kommentare auf "Sinner wehrt sich: “Wurde behandelt wie jeder andere”"


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magg
magg
Universalgelehrter
4 h 3 Min

Wenn die WADA in dieser Causa nichts unternimmt, einfach abhaken und die Leute reden lassen, denn solche Menschen suchen stets das Haar in der Suppe. Die beste Antwort gegenüber den Haters ist einfach gut spielen, besser noch siegen. Viel Glück und Erfolg!

nikname
nikname
Universalgelehrter
3 h 27 Min

Vollkommen Recht!
Am besten die Sensationspresse und das Gelaber eines Djokovic nicht beachten und gut ist 😁

World
World
Superredner
23 Min 11 Sek

Sinner behauptet: “Ich wurde behandelt wie jeder andere”.
Ich frage mich: glaubt er das wirklich?
Das zeigt mir, dass er wohl schon etwas den Bezug zur Realität verloren hat, denn ganz bestimmt wurde und wird Sinner nicht behandelt wie jeder andere.

edelweiss1
edelweiss1
Neuling
3 h 40 Min

Jannik ist und bleibt ein Champ💪

Shout_It_Out_Loud
Shout_It_Out_Loud
Grünschnabel
3 h 21 Min

Wieso steht denn immer “Sexten” bzw. “Sextner”. Er ist schon jahrelang MONEGASSE und hat doch “nur” Südtiroler Wurzeln. Basta! Sicher werde ich auch gerne für immer Brunecker bleiben, wenn ich ausgewandert bin! Kann man sich vorstellen 🙈🙈

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
46 Min 46 Sek

Was kratzt es dich? Nadal bleibt auch Mallorquiner und Cristiano Ronaldo bleibt auch Portugiese auch wenn er in den Emiraten lebt und arbeitet. Bist nur zum stänkern hier unterwegs?

sophie
sophie
Kinig
40 Min 19 Sek

@Grantelbart

👍👍

sophie
sophie
Kinig
2 h 45 Min

Ich hoffe wirklich, dass das ganze drum herum bald wieder abklingt, Jannik ist schuldfrei, und ich hoffe dass er diese so ganz (guten??) Freunde am Platz jetzt noch mehr zum schwitzen bringt.
Jannik du bist stark,
und jetzt erst richtig…🎾🎾🎾🎾🎾🎾🎾

Doolin
Doolin
Kinig
3 h 52 Min

…immer noch unverständlich, wieso auf diesem Niveau ein Masseur den Spitzensportler behandelt, nachdem er sich eine Wunde mit einer Salbe eingeschmiert hat, wo auf der Packung ein Dopinghinweis steht, und diesen somit über Hautkontakt kontaminiert hat wobei es ähnlich wirkende Salben ohne diese Problematik gäbe…

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
53 Min 26 Sek

Unverständlich ja. Aber Menschen machen Fehler und die Verletzung bzw der verbundene Finger ist auf den Aufnahmen von Indian Wells zu sehen. Unverständlich wäre es für mich wenn ein anständiger Bursche wie Jannik betrügen würde, das halte ich weiter für ausgesschlossen.

cooler Typ
cooler Typ
Superredner
2 h 41 Min

Ich schlafe trotzdem gut.

Babba
Babba
Tratscher
2 h 25 Min

Mit an Wunde am Finger plus nou (wurscht, wos für oane) Creme drauf massier i decht koane ondern Leit??? Ohne Handschig???

gutergeist
gutergeist
Superredner
1 h 45 Min

Hätte sicher einigen gut ins Konzept gepasst wenn er ins Aus bugsiert würde. Den ganzen Neidern sowieso.

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