Von: apa
Jan Hörl hat sich zum Abschluss von Teil eins der Raw Air der Skispringer am Donnerstag in Oslo nur dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben müssen. Der vierfache WM-Medaillengewinner von Trondheim (je zweimal Silber und Bronze) landete auf dem Holmenkollen bei 126 und 129 Metern und musste sich dem Japaner um 10,8 Punkte beugen. Dritter wurde der Deutsche Karl Geiger, nur 0,9 Zähler dahinter. Hörl verkürzte den Rückstand auf Weltcupleader Tschofenig auf 132 Punkte.
Österreichs aktuell in bester Form befindlicher Springer war nach Durchgang eins auf Rang fünf gelegen. Er setzte sich im sehr engen Fight hinter dem klar Besten Kobayashi aber knapp durch. “Ich habe gewusst, es ist bis zum Podest sehr eng. Es war ein cooler Sprung, der war mit Herz und Vertrauen”, sagte Hörl im ORF-Interview. Überraschend zweitbester ÖSV-Mann war Team-Oldie Manuel Fettner als Achter unmittelbar vor Tschofenig. “Es war ein guter Tag mit vier guten Sprüngen. Es tut trotzdem ein bisserl weh, nur vier Punkte hinter zweiten Platz. Noch dazu wenn ich weiß, wie unglücklich mein erster Durchgang war”, erklärte der 39-Jährige.
Tschofenig wiegt sich nicht in Sicherheit
ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl sprach von einem etwas “verschlafenem” ersten Durchgang. “Im zweiten sind wir voll auf Angriff gegangen.” Für Gesamt-Weltcup-Leader Tschofenig könnte es in den ausständigen fünf Bewerben noch sehr eng werden, der Vierschanzen-Tournee-Sieger wiegt sich jedenfalls keinesfalls in Sicherheit. “Jan ist in bestechender Form. Da kann man noch viel aufholen, aber ich werde mit Händen und Füßen darum kämpfen”, sagte er schon nach Durchgang eins. Am Ende büßte er schon am ersten Raw-Air-Schauplatz 51 Punkte ein.
Der zehntplatzierte Stefan Kraft ließ durchblicken, dass einige Dinge nicht zusammengepasst haben, aber auch, dass das Set-up nicht zuletzt wegen der nun eingeschränkten Ausrüstungsbedingungen (nur noch ein Anzug erlaubt) schon auf die kommenden Skifliegen eingestellt war. “Es ist mir lieber, da macht es mehr Spaß.” Auf Vikersund, wo schon am Freitag vom großen Bakken die auch zur Raw Air zählende Qualifikation stattfindet, freut sich Kraft besonders. Vor fast acht Jahren hatte er dort ja den immer noch gültigen Weltrekord von 253,5 Metern aufgestellt. “Ich fahre so gerne dahin, es ist immer eines der coolsten Wochenende.”
Mann der Stunde im Weltcup ist der WM-Großschanzen-Dritte Kobayashi. Den beiden Siegen in Sapporo vor der WM ließ er nun den dritten en suite folgen – es war sein insgesamt 35. Weltcupsieg. Nach den Sperren für die Norweger wegen des Anzugsskandals scheint im Klassement ausgerechnet am Traditions-Schauplatz Holmenkollen nur ein Lokalmatador auf: Fredrik Villumstad wurde 27.
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