Von: luk
Rungg – Der Schwede Christian Lindell (ATP 396) ist der Sieger der „Sparkassen Trophy 2019“ in Rungg (25.000 US-Dollar plus Hospitality). In einem hochklassigen Finale bezwang er Riccardo Balzerani (ATP 670) nach knapp 2,5 Stunden Spielzeit mit 6.2, 4:6, 6:3.
Ex-Davis-Cup-Spieler Lindell begann stark und nahm Balzerani gleich das erste Aufschlagspiel ab. Mit einem weiteren Break zum 4:1 legte der 27-Jährige den Grundstein für den späteren Satzgewinn. Auch im zweiten schien bis zum 4:2 alles nach einer klaren Sache für Lindell auszusehen, doch Balzerani kämpfte sich ins Match zurück. Er nahm dem Schweden den Aufschlag ab und glich zum 4:4 aus. Es war die beste Phase des Italieners, dem wenig später ein zweites Break zum 6:4 gelang. Anfang des dritten Satzes dann wieder ein ähnliches Bild wie im ersten. Lindell nahm Balzerani gleich zwei Mal das Service ab und führte so die Vorentscheidung herbei. Zwar konnte sich der Italiener ein Break zurückholen, aber es reichte nicht. Bei Aufschlag Balzerani verwandelte Lindell, der in diesem Jahr bereits zwei ITF-Turniere gewinnen konnte, seinen ersten Matchball zum 6:3.
Lindell: „Ich habe ausgezeichnet serviert“
Für Lindell war es die Revanche für das verlorene Halbfinale beim ITF-Turnier in Bozen vergangene Woche: „Diese Erfahrung hat mir sicherlich geholfen. Balzerani ist ein enorm starker Rückschläger, ich wusste, dass ich fokussiert bleiben und gut servieren muss, um das Match zu gewinnen. Das ist mir heute über weite Strecken der Partie ausgezeichnet gelungen“, so Lindell. „Mitte des zweiten Satzes hatte ich einen Durchhänger, der vor allem mit der großen Hitze zu tun hatte. Glücklicherweise konnte ich mich rechtzeitig wieder erholen.“ Für den Schweden, die ehemalige Nummer 177 der Welt, ist der Turniersieg 20 ATP-Punkte und rund 3.239 Euro Preisgeld wert. Finalist Balzerani zeigte sich nach seiner Niederlage dennoch zufrieden: „Ich bin derzeit sehr gut in Form. Ich hoffe, dass ich so weiterspielen kann und mich in diesem Jahr im ATP-Ranking noch weit nach vorne kämpfen kann“, so Balzerani. Wie weit, das ließ er offen: „Ich denke einfach von Match zu Match. Wenn ich weiter hart arbeite, werden die Erfolge kommen.“
Voll des Lobes für die „Sparkassen Trophy“ zeigten sich bei der Siegerehrung beide Finalisten: „Es war alles perfekt. Die Organisation, die Unterkunft, die Atmosphäre auf der Anlage. Ich habe eine wundervolle Zeit in Rungg gehabt“, so Lindell. „Es war eine wunderbare Woche, die Gastfreundlichkeit und die Professionalität aller Beteiligten war außergewöhnlich“, so Balzerani.
„So ausgeglichen wie noch nie“
Das Fazit des Turnierdirektors fällt ebenfalls positiv aus: „Es war wieder ein tolles Turnier mit vielen hochklassigen und besonders engen Matches – ganz zur Freude der vielen Tennisfans. Das Feld war so ausgeglichen wie noch nie.“ Die heimischen Spieler nutzten die „Sparkassen Trophy“ als Möglichkeit, um sich mit Spielern aus aller Welt zu messen: „Acht Südtiroler spielten in der Qualifikation, drei im Hauptfeld.“ Zudem sei es gelungen, mit Andrey Golubev, die ehemalige Nummer 33 des ATP-Rankings nach Rungg zu holen, so Pfeifer. Dass Spieler wie der kasachische Top-Spieler Golubev kommen, beweist, dass das Turnier ein gutes Standing in der internationalen Tennisszene hat. Bestätigt hat dies nicht zuletzt Guido Pezzella, Oberschiedsrichter der „Sparkassen Trophy“: „Ich bin jetzt schon das sechste Jahr als Supervisor dabei und kann sagen, dass das Turnier zu den besten im ITF-Zirkus zählt. Ich fühle mich in Rungg wie zuhause.“
Doppel-Krone an Golubev/Alves
Im Doppel-Bewerb setzten sich direkt im Anschluss ans Einzel-Finale die topgesetzten Andrey Golubev und Felipe Meligeni Rodrigues Alves 6:4, 6:4 gegen Christian Lindell und
Daniel Dutra Da Silva durch.