Von: luk
Gadertal – Bei herrlichem Winterwetter, strahlendem Sonnenschein und wenigen Minusgraden waren die ISSU-Europameisterschaften im Sportrodeln und den Hornschlitten, am vergangen Wochenende im Gadertal, ein Sportfest. Die einheimischen Sportler, haben sich ihren Heimvorteil zu Nutze gemacht und die ausländische Konkurrenz fast ausnahmslos in den Schatten gestellt. Lediglich einer von vier zu vergebenden kontinentalen Meistertiteln ging nach Österreich.
Am Finaltag, dem Sonntag, waren es gleich beim ersten Wettbewerb, dem Rennen der Doppelsitzer, die aus Österreich kommenden Titelverteidiger Christian und Hanspeter Bucher, welche sich die Goldmedaille sicherten. Lukas Kofler mit Peter Lambacher aus Villnöss und Sebastian mit Mathias Frei aus Tisens mussten sich knapp geschlagen geben. Beide Duos zeigten sich aber nach dem Rennen äußerst zufrieden und Peter Lambacher, brachte es trotz seiner jungen Jahren, exakt auf den Punkt. Er freute sich über die gewonnen Silbermedaille und war nicht verärgert über verlorenes Gold.
Sofort nach den Doppelsitzern waren die Damen an der Reihe. Am Samstag in der Qualifikation, war es Therea Hilpold aus Brixen, welche sich in Führung brachte, gefolgt von Ihrer Dauerrivalin Verena Frischmann aus Österreich. Die amtierende Weltmeisterin Melanie Frischmann, war krankheitsbedingt leider nicht am Start. Verena war absolut heiß, Theresa zu schlagen, war doch bei den letzten Titelkämpfen immer Theresa, welche am Ende vor ihr lag.
Zuerst ging jedoch Shamira Brunner aus Wengen in die Bahn, sie war am Samstag auf Rang vier gereiht. Mit einem absolut einwandfreien Lauf übernahm sie die Führung. Hanna Messner die erst 15-Jährige aus Teis, hatte am Samstag mit der drittbesten Zeit überrascht. Nun musste sie sofort nach Brunner ins Rennen einsteigen. Hanna kämpfte mit vollem Einsatz, doch am Ende reichte ihre Erfahrung nicht um die Leistung vom Vortag zu wiederholen, sie viel hinter Shamira Brunner zurück, Nun war es Verena Frischmann, welche Angriff auf die Führung nahm. Volles Risiko war ihre Maxime und es sah lange Zeit danach aus, als ob es sich auszahlte; am Ende schlich sich dennoch ein Fehler ein und auch sie viel hinter Brunner zurück. Nun war es an Theresa Hilpold, nach ihrem EM-Titel 2013, den WM-Titel 2014, wiederum eine Goldmedaille bei großen Titelkämpfen zu holen. Und sie war dann auch ab der ersten Zwischenzeit klar in Führung und lies sich diese bis in Ziele nicht mehr nehmen. Goldmedaille und Europameistertitel für Theres Hilpold aus Brixen.
Die Herren waren die Nächsten. Bereits am Samstag in der Qualifikation zum Finale, zeigte sich eine Dominanz der Südtiroler ab. Gleich die ersten vier gereihten waren aus unserem Lande. Es führte Roman Kaser aus Lüsen, vor Maximillian Preindl aus Olang, dem jungen Maximilian Gräber auch aus Olang und dem Altmeister aus dem Gadertal Diego Tschaffert.
Als erstes von diesem Quartett war es Tschaffert welcher den Wettkampf aufnahm. Am Samstag noch mit einem Fahrfehler in der letzten Kurve, welcher einen Schaden an seiner Rodle mit sich brachte und ihm viel Zeit gekostet hatte, machte er seine Sache hervorragend. Bestzeit und Rang eins, konnte er im Ziel für sich verbuchen. Nun kam der Junior Maximilian Gräber; bis zur letzten Zwischenzeit lag er vor Tschaffert, am Ende fehlten gerade einmal 18 hundertstel Sekunden auf die Führung und er reihte sich hinter Tschaffert ein. Nun war es Maximillian Preindl, amtierender Weltmeister, welcher den Kampf um Sekundenbruchteile aufnahm. War es das zu hohe Risiko, war es einfach nur der falsche Tag oder haderte er mit seinem Material, von der ersten Zwischenzeit an lag er hinter den beiden vor ihm gestarteten und am Ende seine Laufes stand fest, er war auf Rang drei und der Weltmeister wird sich den EM-Titel nicht holen. Roman Kaser, führender nach der Qualifikation, lies schon bei der ersten Zwischenzeit die eins aufleuchten, bei der zweiten Zwischenzeit war es wiederum Rang eins welchen er inne hatte und am Ende lag er klar vor Tschaffert und sicherte sich Gold. Damit war auch bei den Herren der alte Europameister aus 2017 der neue im Jahr 2019.
Lautet das Duell bei den Sportrodlern Italien gegen Österreich, heißt es bei den Hornschlitten, Italien gegen die Schweiz.
Das Team Onach2 aus Sankt Lorenzen im Pustertal, welche vor drei Wochen noch einen schweren Sturzhatten und bei denen es nicht sicher war ob sie überhaupt an den Start gehen konnten, waren es dann, welche ab dem ersten Lauf sich in Führung setzten und diese sukzessive in allen Rennläufen ausbauten. Am Ende gewann das Trio aus Peter Santi, Matthias Huber und Andreas Gatterer sie klar mit einer knappen Sekunde Vorsprung auf zwei Schlitten der Eidgenossen. Das Hornschlittenteam aus Wiesen holte sich Silber vor ihren Landeskollegen aus Uri.
Nun geht es für die Hornschlitten noch zum Europacupfinale nach Jaufental, während die Sportrodler sich international noch am 3. März in Bramberg am Wildkogel im Salzbugerland und am 15. März in St. Ulrich in Gröden bei den beiden Championsrace-Parallelrennen messen werden.