Von: ka
Bruneck – Nach dem Top-Spiel am Sonntag gegen die Red Bulls ist heute mit den Dornbirn Bulldoggs ein direkter Gegner um die Pre-Playoffs in der Intercable Arena zu Gast. Gegen die Vorarlberger haben die Wölfe zwei Mal gewonnen (2:1 n.P, 4:0 auswärts), mussten vor einer Woche aber eine blamable 0:5-Schlappe einstecken und sind heute dementsprechend heiß auf die Revanche. Coach Helminen muss neben Bardaro kurzfristig auch auf Hannoun, Stephan Deluca, Ikonen und Carey verzichten und somit die Angriffsreihen komplett umstellen. Die dritte Linie komplettiert der junge Lenny Hasler.
Das Spiel beginnt ganz nach dem Geschmack der HCP-Fans in der ausverkauften Arena: nach zwei Minuten bricht Harju links schön durch und bedient den wie gewohnt mitstürmenden Hanna, der platziert zum 1:0 trifft. Dornbirn reagiert und bringt auch einige Schüsse aufs Tor. Den Treffer erzielen aber wieder die Wölfe. Hanna schickt auf der rechten Seite Willcox auf die Reise und die Nummer 44 überlistet Madlener im Bulldogs-Tor mit einem Schuss aus spitzem Winkel (2:0; 9. Minute). Es ist das erste (längst verdiente) Saisontor für Willcox! Auf Seiten der Gäste findet Hancock die Riesenchance auf den Anschluss vor, doch er scheitert alleine vor Sholl. In der 18. Minute erhöhen die Schwarzgelben dafür erneut: Ivan Deluca versetzt zwei Verteidiger und schießt zum 3:0 für den HCP ein. Kurz vor der Pausensirene kann O’Donnell aus dem Nichts für die Bulldogs verkürzen, es geht mit 3:1 in die Kabinen.
Im Mitteldrittel beginnen die Wölfe, mit den Kräften hauszuhalten. Sie sind aber trotzdem spielbestimmend und auch sofort mit Hofer gefährlich, Madlener rettet in extremis. Dann bekommt der HCP ein Powerplay, tut sich jedoch in neuer Formation lange schwer. Stukel und Hofer scheitern in der Schlussphase knapp. Mit der Zeit werden die Gäste stärker; zuerst prüft Hancock Sholl (31.), dann ist Häußle dem Anschlusstreffer nahe (33.) Schließlich werden die Vorarlberger für ihre Bemühungen belohnt – Vandane zieht an der blauen Linie ab, und der Puck zappelt im Netz, Sholl war die Sicht gleich durch durch vier Spieler komplett verdeckt (3:3; 33. Minute). Als Glira für zwei Minuten auf die Strafbank muss, drücken die Bulldogs auf den Ausgleich und bombardieren den Kasten von Sholl mit Schüssen aus allen Lagen. Das Tor machen aber die Wölfe: kurz vor Ablauf der Strafzeit vertändeln die Gäste hinter ihrem Tor den Puck, Andergassen passt direkt auf Ivan Deluca, und dieser verzögert vor Madlener geschickt und drückt aus spitzem Winkel zum 4:2 ein (39. Minute). Ein tolles Tor und der erste Doppelpack für den Sterzinger, der seit Wochen stark aufspielt und heute statt Carey in der ersten Linie aufgeboten wird.
Im Schlussabschnitt beschränken sich die Wölfe auf das Verwalten des Vorsprungs und tun offensiv nur noch das Nötigste. Dadurch gibt es auch für Sholl einiges zu tun, denn die Bulldogs geben sich noch nicht geschlagen und drängen auf den erneuten Anschluss. Dieser gelingt nicht; dafür setzen die Wölfe noch einen drauf. Die dritte Linie entwischt im Konter und Gerlach verzögert zuerst elegant und zirkelt im Anschluss den Puck ins Kreuzeck – 5:2 nach 47 Spielminuten. Danach gibt es noch einige Special Teams (ohne Torerfolg hüben wie drüben), Hanna und Gerlach unterhalten das Publikum mit dem ein und anderen Kabinettstückchen, Sholl packt zwei Big Saves aus (gegen O’Donnell und Ross) und Häußle und Gerlach kommen sich in die Haare. Und dann ist es so weit: die drei Punkte sind eingefahren, und der HCP befindet sich – nach so vielen Erfolgen in den letzten Wochen – oberhalb des ominösen Striches in der Tabelle und damit mit Kurs auf die Pre-Playoffs.
Wie es bei den Wölfen in den nächsten Tagen weiter geht, steht noch in den Sternen. Am Donnerstag heißt der Gegner Ljubljana, am Sonntag Linz, doch beide Teams kämpfen derzeit mit Corona-Ausfällen, so dass sich wohl erst kurzfristig entscheiden wird, ob die Spiele regulär über die Bühne gehen können.