Von: ka
Venedig – Dank des späten Treffers von Fabbri (89.) siegen die Weiß-Roten nach einem Match auf Augenhöhe gegen den Serie-B-Klub. Nun wartet Serie-A-Aufsteiger Frosinone auf die Weißroten.
Der FC Südtirol zeigt in der zweiten Runde der Coppa Italia im Pier-Luigi-Penzo-Stadion eine bärenstarke Leistung und gewinnt bei Serie-B-Klub Venezia dank des späten Treffers von Alessandro Fabbri mit 1:0. Damit stehen die Weiß-Roten zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in der dritten Runde des Italienpokals, wo man – am kommenden Sonntag, den 12. August – auf Serie-A-Aufsteiger Frosinone treffen wird. Das Märchen geht weiter…
MATCH PREVIEW
Der FC Südtirol trifft im Pier-Luigi-Penzo-Stadion, welches auf der Insel Sant’Elena in der Lagune von Venedig liegt, auf Venezia, dem Serie-B-Team, das zwischen den Weiß-Roten und einem Platz in der dritten Runde der Coppa Italia steht. Als Gegner steht dort bereits Serie-A-Aufsteiger Frosinone fest.
In der ersten Runde des Italienpokals, wo auch alle Teams der Serien A und B mitmischen, konnten sich Kapitän Fink und Co. im heimischen Drususstadion dank der Treffer von Costantino und Vinetot – beide in der zweiten Halbzeit – mit 2:1 gegen Albalonga, der Serie-D-Mannschaft aus dem Latium, durchsetzen.
Für Venezia von Mister Stefano Vecchi, dem ehemaligen FCS-Trainer der Spielzeit 2012/2013, ist die Partie gegen den FCS das erste Pflichtspiel der neuen Saison, nachdem man fünf Freundschaftsspiele während und nach dem zweiwöchigen Trainingslager im Trentino, genauer gesagt in Bedollo auf dem Hochplateau von Pinè, bestritten hat. Man konnte alle fünf gewinnen, auch jenes gegen Serie-A-Klub Fiorentina.
Im Penzo-Stadion muss Mister Zanetti auf Tait und Zanchi verzichten. Die wiedergenesenen Crocchianti, Della Giovanna und Berardocco – noch nicht in bester Verfassung – nehmen hingegen auf der Bank Platz. Zanetti bestätigt die Elf, die am letzten Sonntag Albalonga schlagen konnte, auf neun Positionen. Es gibt also lediglich zwei Änderungen: Casale startet im Zentrum der Verteidigung und ersetzt somit Della Giovanna, zudem beginnt Turchetta im Sturm an der Seite von Costantino.
LIVE MATCH
Trotz des äußerst heißen und feuchten Sommerabends begann die Partie mit einem hohen Rhythmus: Die Weiß-Roten kamen nach nur 16 Sekunden zum ersten Eckball, den ersten Abschluss verbuchten jedoch die Hausherren, und das nach nicht einmal drei Minuten. Venezia versuchte in der Anfangsphase, die Verteidigung der Weiß-Roten unter Druck zu setzen, doch die Gäste stellten die Lücken geschickt zu. In der 11. Minute dann die erste Torchance für die Mannen von Zanetti: Morosini leitete einen hohen Ball gekonnt mit der Schulter weiter und setzte somit De Rose in Szene. Dessen Rechtsschuss aus 20 Metern ging aber deutlich am Kasten von Lezzerini vorbei. Nur zwei Minuten später schalteten die Weiß-Roten nach einem Ballgewinn mit Fabbri schnell um, über Morosini kam das Leder dann zu Turchetta, der mit einem No-Look-Lochpass im Strafraum Costantino bediente. Der letztjährige Torschützenkönig des FCS zog direkt ab, Lezzerini war zur Stelle – hätte er aber nicht sein müssen, denn Costantino stand zuvor im Abseits.
Der FCS unterband in der Folge die Angriffsbemühungen der Arancioneroverdi geschickt und zeigte sich auf dem Feld sehr geordnet.
In Minute 25 kam Venezia jedoch zur bisher besten Gelegenheit der Partie: Bruscagin startete gut in die Tiefe und servierte mit dem Querpass in die Mitte Vrioni, der das Spielgerät annahm, sich Richtung Zentrum drehte und mit links abzog. Sein Versuch ging nur knapp über die Querlatte.
Fünf Minuten später aber wieder die Weiß-Roten: Turchetta mit einer butterweichen Flanke von der linken Seite, Domizzi kam im Zentrum seinem herausstürmenden Keeper Lezzerini zuvor – weil Costantino dahinter auf einen Fehler der beiden lauerte – und riskierte das Eigentor, konnte aber klären.
Den darauffolgenden Eckball brachte Morosini gefährlich in die Mitte, Vinetot stieg in der Mitte am höchsten und kam zum Kopfball, traf den Kasten der Hausherren aber nicht. In der 36. Minute hatten die Arancioneroverdi die Riesenchance zur Führung: Vrioni entwischte Casale auf der halblinken Seite und drang in den Strafraum der Weiß-Roten ein, auf der Höhe des Elfmeterpunktes legte er mustergültig auf St. Clair quer. Dessen Rechtsschuss konnte Vinetot jedoch in extremis abblocken. Offredi wäre machtlos gewesen.
Nur drei Zeigerumdrehungen später war aber wieder der FCS gefährlich: Morosini kombinierte sich mit Costantino nach vorne, letzterer befreite sich im Sechzehner und versuchte, in der Mitte wieder die Nummer 8 der Weiß-Roten zu finden. Morosini kam aber aus unmittelbarer Tordistanz und im anschließenden Getümmel nicht an den Ball. Außer der Verwarnung von Vrioni passierte dann nicht mehr viel, Schiri Ros pfiff nach einer Minute Nachspielzeit zum Pausentee.
Beide Teams gingen zunächst unverändert in die zweiten 45 Minuten. Venezia ergriff die Initiative, tat sich aber weiterhin äußerst schwer, Lücken im Bollwerk der Weiß-Roten zu finden. Die erste nennenswerte Möglichkeit der zweiten 45 Minuten gehörte deshalb dem FCS: Turchetta mit der Außenrist-Flanke von der rechten Seite in die Mitte, wo Morosini zum Kopfball kam, jedoch deutlich rechts am Kasten von Lezzerini vorbeiköpfte.
Die Antwort von Venezia ließ nicht lange auf sich warten: Nur eine Minute später umkurvte Vrioni Vinetot und zog von rechts Richtung Mitte. Seinen anschließender Drehschuss mit dem linken Fuß parierte Offredi herausragend zur Seite.
Die Jungs von Mister Zanetti spielten weiterhin auf Augenhöhe mit den Arancioneroverdi und kamen in der 72. Minute zur nächsten Torchance: Fink sah den freien Raum auf der rechten Außenbahn, lief diesen bis zur Grundlinie entlang und setzte dann zur butterweichen Flanke an. Lezzerini klärte per Faustabwehr in der Mitte jedoch vor Mazzocchi.
Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit verhinderte Offredi mit einer Glanztat einen Rückstand seiner Mannen: Bentivoglio mit der gefährlichen Flanke von der rechten Seite, die genau den Kopf von Zigoni fand. Letzterer brachte einen satten Kopfstoß auf den Kasten des Südtiroler Keepers, der jedoch blitzschnell reagierte und im Flug zur Ecke abwehrte.
Als alle im Penzo-Stadion bereits mit einer Verlängerung rechneten, ging der FCS in der 89. Minute mit einem der wenigen Entlastungsangriffe in Führung: Die Weiß-Roten schalteten nach Ballgewinn von Berardocco erneut blitzschnell um: Der Spielmacher aus Pescara bediente in vollem Lauf Morosini zwischen den Linien, letzterer setzte mit einem grandiosen Lochpass in den Strafraum den mit aufgerückten Fabbri in Szene, der im 1-gegen-1 gegen Lezzerini eiskalt blieb und zum 1:0 ins lange Eck traf.
Es sollte das goldene Tor des Abends sein und bleiben, das für die Weiß-Roten die Qualifikation für die dritte Runde der Coppa Italia bedeutete. Soweit kam der FCS noch nie in seiner Vereinsgeschichte. Dort wartet nun Serie-A-Aufsteiger Frosinone auf die Jungs von Mister Zanetti.
VENEZIA – FC SÜDTIROL 0:1 (0:0)
VENEZIA (5-3-2): Lezzerini; Zampano (69. Zigoni), Bruscagin, Andelkovic, Domizzi, Garofalo; Falzerano, Schiavone (81. Segre), Bentivoglio; Vrioni, St. Clair (56. Di Mariano)
Auf der Ersatzbank: Facchin, Enzo, Suciu, Fabiano, Modolo, Pinato, Cernuto, Litteri, Migliorelli
Trainer: Stefano Vecchi
FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Ierardi, Casale, Vinetot; Oneto, Fink (85. Antezza), De Rose, Morosini, Fabbri; Costantino (50. Mazzocchi), Turchetta (70. Berardocco)
Auf der Ersatzbank: Ravaglia, Weiss, Cataldi, Crocchianti, Della Giovanna, Zanon, Boccalari, Jamai
Trainer: Paolo Zanetti
SCHIEDSRICHTER: Riccardo Ros aus Pordenone (Die Assistenten: Michele Lombardi aus Brescia und Pasquale Capaldo aus Neapel. Vierter Offizieller: Andrea Colombo aus Como)
TOR: 0:1 Fabbri (89.)
ANMERKUNGEN: Es wird im Pier-Luigi-Penzo-Stadion auf der Insel Sant’Elena in der Lagune von Venedig gespielt. Sommerlicher, äußerst warmer und feuchter Abend. 1.184 Zuschauer. Einnahmen: 7.353,50 €
Gelbe Karten: Vrioni (VFC, 41.), Antezza (FCS, 87.)