Von: luk
Langtaufers – Vergangenen Samstag holte sich der Südtiroler Edwin Coratti den zweiten Platz beim Parallel-Riesentorlauf in Rogla/Slowenien – seine bisher beste Platzierung in der laufenden Saison. „Der Zeitpunkt war optimal“, so Edwin Coratti über seinen Podestplatz, „es war das vorletzte Qualifikationsrennen für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang und der Druck, Ergebnisse zu liefern, stieg täglich.“ Im Halbfinale setzte er sich souverän gegen seinen Landsmann Aaron March durch – im Kampf um seinen ersten Weltcupsieg in dieser Saison musste sich Coratti aufgrund von lediglich fünf Hundertsteln Differenz dem Österreicher Andreas Prommegger geschlagen geben.
Das letzte Rennen vor Olympia entscheidet
Am kommenden Wochenende steht das nächste Weltcuprennen in Bulgarien an. Danach wird sich für Edwin Coratti entscheiden, ob er in das italienische Olympia-Team aufgenommen wird und im Februar in Südkorea auf Medaillenjagd gehen darf. Mit dem zweiten Platz in Rogla stehen die Chancen dafür nun relativ gut. „Das Ziel eines jeden Sportlers sind die Olympischen Spiele – mich eingeschlossen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens einen Gedanken an Olympia verliere. Ich bin sehr froh, dass ich auf die Unterstützung meiner Familie und Förderer zählen kann, um meinen Traum zu leben.“
Von der Südtiroler Alm nach Pyeongchang
Seine ersten Versuche auf dem Snowboard startete Edwin Coratti vor 20 Jahren auf den Almwiesen im Langtauferertal – die Leidenschaft war sofort geboren. Nach mehreren Erfolgen bei Jugendbewerben sicherte er sich 2011 einen Startplatz im Weltcup. 2016 gewann Edwin Coratti sein erstes Weltcup-Rennen in Winterberg/Deutschland. Nach einem schweren Trainingsunfall im selben Jahr schien der Traum von einer Olympiateilnahme unerreichbar.
Doch Edwin Coratti kämpfte sich mit intensiven Trainingseinheiten am benachbarten Kaunertaler Gletscher in Tirol zurück an die Spitze. Dort absolvierte er auch einen Teil seiner Vorbereitung auf die Olympiasaison. „Der Kaunertaler Gletscher unterstützt mich schon lange, dafür bin ich sehr dankbar. Diese Kooperation ist doch etwas Besonders, da ich für das italienische Nationalteam fahre und trotzdem von den österreichischen Nachbarn gefördert werde. Der Kaunertaler Gletscher gilt nicht umsonst als die Wiege des Snowboardens, die Trainingsbedingungen waren immer optimal.“