Von: ka
Klobenstein – Mit den packenden Finalpartien im Mannschaftsspiel sind am Sonntag die 14. Eisstock-Weltmeisterschaften in der Ritten Arena zu Ende gegangen. Gastgeber Italien gewann bei den Frauen die Goldmedaille – zum dritten Mal nach 2008 und 2016. Im Mannschaftsspiel der Männer holte sich Deutschland den Titel, in der Teamwertung Mixed Österreich. In diesen beiden Wettbewerben gab es für die heimischen Athleten jeweils Bronze.
Sophia Enderle (SV Lana), Marion Huber (AEV Stegen), Franziska Knoll (SV Lana), Sonja Mulser (EV Moritzing) und Ersatzspielerin Karin Rainer (EV Moritzing/Ritten Sport) krönten sich in souveräner Manier zu Weltmeisterinnen. Zunächst zeigten die „Azzurre“ in der Qualifikation 1 gegen Deutschland eine konzentrierte und fast fehlerfreie Vorstellung. Mit 3:1 Spiel- und 35:19 Stockpunkten zogen sie direkt ins Finale ein, wo sie auf Österreich trafen. Die Österreicherinnen hatten in der Ausscheidung Slowenien 4:0/39:17 besiegt und in der Qualifikation 2 gegen Deutschland mit 2:2/27:17 die Oberhand behalten.
Im Finale ging Italien 5:0 in Führung und lag bei Halbzeit 13:9 vorn. Aufgrund einiger Fehler wendete Österreich das Blatt, übernahm nach der siebten Kehre erstmals die Führung (14:13) und baute diese im darauffolgenden Durchgang auf 19:13 aus. Es war der Weckruf für die Südtirolerinnen, die im Anschluss mit dem Punktemaximum von neun Zählern das Ruder wieder herumrissen und mit sieben weiteren Zählern in der zehnten Kehre auf 29:19 davonzogen. Am Ende verteidigten die Gastgeberinnen den Vorsprung geschickt und setzten sich 29:22 (4:0) durch. „Mir fehlen die Worte. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und einen tollen Teamgeist gezeigt. Wir sind richtig froh, dass wir es nach Hause gebracht haben. Nachdem wir in Rückstand geraten sind, haben wir uns noch einmal gesammelt und nach dem Motto ‚alles oder nichts‘ gespielt. Es ist uns aufgegangen und wir sind überglücklich vor dieser Kulisse gewonnen zu haben“, sagte Marion Huber, die schon 2016 zur erfolgreichen Mannschaft gehört hatte. Für Sonja Mulser war es sogar der dritte Titel.
Bronze für Karl Abfalterer & Co.
Das Männerteam, bestehend aus Karl Abfalterer (ESC Luttach), René Aichner (ASV Teis), Matthias Morandell (SV Kaltern), Stefan Roalter (EV Eppan) und Ersatzspieler Martin Kerschbaumer (ASC Seiser Alpe), setzte sich in der Ausscheidung 4:0/29:11 gegen die Schweiz durch. Den Schwung konnten die „Azzurri“ aber nicht in die Qualifikation 2 gegen Österreich mitnehmen. In dieser Partie zogen sie mit 0:4/13:35 den Kürzeren. Trotzdem durfte sich die italienische Herrenauswahl über die Bronzemedaille freuen. Im Finale behielten die deutschen Stocksportler gegen Titelverteidiger Österreich die Oberhand. Sie setzten sich 4:0/31:21 durch.
Die WM-Premiere in der Teamwertung Mixed, die am Sonntagmorgen ausgetragen wurde, entwickelte sich zu einem regelrechten Krimi. Am Ende setzte sich Österreich mit 320:319 Punkten gegen Deutschland durch. Das italienische Quartett, das Sophia Enderle, Marion Huber, Josef Aichner und Matthias Morandell bildeten, belegte mit 299 Punkten den dritten Platz und gewann somit die Bronzemedaille.
Im Einzel keine Medaille für Südtirols Stocksportlerinnen und -sportler
Am Samstagabend waren die neuen Einzel-Weltmeister im Weitenbewerb gekürt worden. Bei den Männern gab es einen deutschen Dreifacherfolg. Gold gewann Markus Schätzl, dessen Stock 140,28 Meter über das perfekt präparierte Eis der Ritten Arena gleitete. Damit konnte Schätzl seinen 2020 gewonnen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen. Den Silberrang nahm Michael Späth ein, dem 139,22 Meter zu Buche standen. Peter Rottmoser durfte sich – wie übrigens schon bei der letzten WM am Ritten im Jahr 2016 – über Bronze freuen. Seine Bestweite betrug 136,44 Meter. Vor zwei Jahren hatte Rottmoser WM-Silber geholt. Damian Denicolò (ASV St. Lorenzen/108,36) und Thomas Pichler (ASC Schenna/101,37) landeten auf den Rängen zehn und elf.
Zur Weltmeisterin im Weitenbewerb kürte sich hingegen Lisa-Marie Stampfl aus Österreich, die sich mit 141,32:140,15 Metern gegen die deutsche Jugendspielerin Sabrina Englbrecht durchsetzte. Das Podium komplettierte mit Evelyn Perhab (139,20) eine weitere Weitensportlerin aus Österreich. Als beste „Azzurra“ landete Sonja Mulser (EV Moritzing) mit 131,45 Metern an siebter Position. Im Finale waren zudem Sophia Albenberger (AESV Terlan/129,42) und Judith Ganterer (SV Lana/128,94) im Einsatz, die im Klassement die Positionen neun und zehn einnahmen.
14. Eisstock-Weltmeisterschaften am Ritten – Ergebnisse:
Mannschaftsspiel Frauen
1. Italien (Sonja Mulser, Marion Huber, Karin Rainer, Sophia Enderle, Franziska Knoll)
2. Österreich (Magdalena Katzensteiner, Jacqueline Klammler, Melissa Mühl, Karin Schwarz, Claudia Wieser)
3. Deutschland (Rebecca Jüngel, Ulrike Lachenmayer, Franziska Lindner, Verena Gotzler, Katharina Riepl)
Mannschaftsspiel Männer
1. Deutschland (Matthias Peischer, Manuel Schmid, Alexander Vöst, Stefan Zellermayer, Stefan Thurner)
2. Österreich (Alfons Marktl, Christian Hobl, Patrick Solböck, Heimo Ofner, Martin Scharrer)
3. Italien (Karl Abfalterer, René Aichner, Matthias Morandell, Stefan Roalter, Martin Kerschbaumer)
Mannschaftsspiel Mixed
1. Österreich 320 (Thomas Fuchs, Mario Weingartmann, Simone Steiner, Julia Omelko)
2. Deutschland 319 (Verena Gotzler, Stefan Thurner, Stefan Zellermayer, Marina Dunstmair)
3. Italien 299 (Sophia Enderle, Marion Huber, Josef Aichner, Matthias Morandell)
Weitenbewerb Frauen, Einzel
1. Lisa-Marie Stampfl AUT 141,32
2. Sabrina Englbrecht GER 140,15
3. Evelyn Perhab AUT 139,20
4. Anna-Lena Leitner GER 138,32
5. Petra Winkler AUT 138,29
6. Melanie Kleinberger AUT 135,23
7. Sonja Mulser ITA 131,45
8. Birgit Wagner GER 131,31
9. Sophia Albenberger ITA 129,42
10. Judith Ganterer ITA 128,94
11. Jennifer Mayrl 111,77
12. Andrea Spiess 100,60
Weitenbewerb Männer, Einzel
1. Markus Schätzl GER 140,28
2. Michael Späth GER 139,22
3. Peter Rottmoser GER 136,44
4. Markus Weichinger AUT 127,54
5. Markus Bischof AUT 123,77
6. Philipp Baumgartner AUT 121,69
7. Manuel Wildhölzl AUT 120,72
8. Alexander Anzinger GER 114,74
9. Perry Stöghofer AUS 110,93
10. Damian Denicolò ITA 108,36
11. Thomas Pichler ITA 101,37
12. Tobias Bischoff SUI (nicht angetreten)