Von: apa
Das erste Semifinale der mit insgesamt 53,48 Mio. Euro dotierten Tennis-French-Open im Frauen-Einzel lautet Iga Swiatek gegen Coco Gauff. Die Topfavoritin und Tennis-Weltranglistenerste aus Polen machte am Dienstag gegen Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova kurzen Prozess, fegte die Tschechin mit 6:0,6:2 vom Court Philippe Chatrier. Bereits davor hatte US-Open-Siegerin Gauff gegen die Tunesierin Ons Jabeur mehr Mühe gehabt und erst nach 1:57 Stunden mit 4:6,6:2,6:3 gewonnen.
Der erst 23-jährigen Swiatek fehlen damit nur noch zwei Siege zu ihrem bereits insgesamt vierten French-Open-Titel bzw. dem fünften Major-Triumph. Lediglich in der zweiten Runde wurde die Polin bisher gefordert, da allerdings richtig. Gegen die Ex-Nummer 1 Naomi Osaka siegte sie nur knapp mit 7:6,1:6,7:5, lag im dritten Satz 2:5 zurück und wehrte auch einen Matchball ab. Danach spazierte sie förmlich ins Halbfinale. Im Achtelfinale ließ sie der Russin Anastasia Potapowa kein einziges Game und nun musste die Nummer 6 der Welt ebenso die Überlegenheit Swiateks zur Kenntnis nehmen.
“Alles hat geklappt, ich habe auch besser aufgeschlagen als in den Runden davor”, analysierte Swiatek trocken. Sie kann jedenfalls voller Selbstvertrauen ins nächste Match gehen.
Gauff durfte nach 1:57 Stunden über ihren insgesamt dritten Semifinaleinzug bei einem Major nach New York und Melbourne in Folge jubeln. Die 20-jährige US-Amerikanerin freute sich, die unorthodox und sehr abwechslungsreich spielende Afrikanerin geschlagen zu haben. Eine Spielerin, die sie auch selbst sehr schätzt. “Sie ist auf der Tour sehr beliebt. Wenn ich nicht spiele, halte ich ihr auch die Daumen. Ich hatte viel Spaß, auch wenn ich den ersten Satz verloren habe”, sagte Gauff dem Fans auf dem Platz.
Nach dem verlorenen ersten Satz habe sie versucht, aggressiver zu spielen. Am Ende reichte es zum fünften Sieg im siebenten Duell mit Jabeur.
Im Halbfinale gegen Topfavoritin Swiatek spricht nicht zuletzt die Statistik klar für die Polin. Sie führt im Head-to-Head mit der Weltranglisten-Dritten aus Florida mit 10:1.
Was übrigens beide Halbfinalistinnen gemeinsam haben, ist ein in den vergangenen Monaten umgestellter Aufschlag. Swiatek hat ihre Bewegung verkürzt und ihr Percentage hat sich seither sehr verbessert. Gauff wirft den Ball nun weniger hoch auf und hat ihre Bewegung vereinfacht. “Wenn ich die Spielerin sein will, die ich werden möchte, muss ich es mir ungemütlich machen und mein Spiel verändern”, meinte Gauff dazu im Vorfeld. Und Swiatek hat dies sogar als Nummer 1 der Welt gemacht. Auch die Besten der Besten müssen ständig an sich arbeiten.