Südtiroler war bisher nur in Wimbledon in Major-Halbfinale

Sinner will über Hürde Djokovic ins erste Major-Finale

Donnerstag, 25. Januar 2024 | 15:00 Uhr

Von: Reuters

Fünf Siege, kein Satz abgegeben: Jannik Sinner hat bei den Tennis-Australian-Open bisher einen sehr starken Lauf. Am Freitag (nicht vor 4.30 Uhr MEZ) stellt sich mit Novak Djokovic im Halbfinale nun die größtmögliche Hürde in den Weg. Aufgrund des Out des Spaniers Carlos Alcaraz und der Eindrücke im bisherigen Turnierverlauf kann das Duell durchaus als vorweggenommenes Finale bezeichnet werden. Sinner möchte in seinem zweiten Major-Halbfinale erstmals ins Endspiel einziehen.

2023 in Wimbledon gab es für den Südtiroler bei seiner Premiere in der Runde der letzten vier auf Grand-Slam-Ebene eine 3:6,4:6,6:7(4)-Niederlage. Gegner war damals Djokovic, wie auch in der Folge mehrmals. In der Gruppenphase der ATP Finals behielt wie auch im Davis Cup Sinner die Oberhand, dazwischen hatte der Serbe das Endspiel des Saisonabschlussturniers gewonnen. Im Head-to-Head liegt Djokovic mit 4:2 voran. In Melbourne gab es bisher kein Aufeinandertreffen. Der Serbe peilt “down under” bereits seinen elften Triumph an, die jüngsten 33 Matches hat er allesamt für sich entschieden.

“Das hier ist eines der größten Turniere der Welt und ich bin glücklich, dass ich da gegen die Nummer eins der Welt spielen darf. Er hat hier schon etliche Male gewinnen können, es wird ein harter Kampf werden”, sagte Sinner. Er könne nur dafür sorgen, 100 Prozent zu geben und um jeden Ball zu kämpfen. “Was danach dabei herausschauen wird, wird man sehen”, verlautete der 22-Jährige. Die nötige Geduld, Kraft und Widerstandsfähigkeit brachte im Viertelfinale auch schon den auf Position fünf eingestuften Russen Andrej Rublew zur Verzweiflung.

Djokovic ist aber noch einmal ein anderes Kaliber und hat sein großes Ziel Grand-Slam-Titel Nummer 25 fest im Visier. Damit würde er zum alleinigen Rekordchampion aufsteigen und die derzeit ex aequo liegende Margaret Court im ewigen Ranking hinter sich lassen. Hoffnung darf sich Sinner auch deshalb machen, da Djokovic bisher nicht immer die gewohnte Souveränität ausstrahlte. In der 1. Runde gegen Dino Prizmic (CRO), in der 2. Runde gegen Alexei Popyrin (AUS) und zuletzt im Viertelfinale gegen Taylor Fritz (USA-12), das mit 7:6(3),4:6,6:2,6:3 gewonnen werden konnte, musste er jeweils einen Satz abgeben.

Im zweiten Halbfinale fordert Carlos-Alcaraz-Bezwinger Alexander Zverev den als Nummer drei gesetzten Russen Daniil Medwedew. Der Weltranglistendritte möchte zum dritten Mal in den jüngsten vier Auflagen ins Endspiel einziehen. Gegen den Deutschen hat er von 18 Matches elf gewonnen. Die beiden Akteure verbindet eine Dauerrivalität. Das wird auch in einer Folge der zweiten Netflix-Staffel der Serie “Break Point” deutlich, die noch einmal die Geschehnisse beim Achtelfinale von Monte-Carlo im Frühjahr 2023 in den Mittelpunkt rückt.

Damals hatte Zverev Medwedew nach der Dreisatz-Niederlage als einen “der unfairsten Spieler der Welt” bezeichnet, weil dieser den Deutschen mit einigen Psychospielchen zur Verzweiflung getrieben hatte. Der Russe konterte süffisant: “Er lebt in seiner eigenen Welt.” Auf dem Platz ist also nicht nur aus rein sportlicher Sicht eine interessante Begegnung zu erwarten. “Es wird Dinge geben, die mir nicht gefallen und es wird Dinge geben, die ihm nicht gefallen. Das wird Teil des Matches sein”, vermutete Zverev. 2023 gab es sechs Duelle, fünfmal hieß der Sieger am Ende Medwedew.

Bezirk: Pustertal