Zverev will im Melbourne-Showdown ersten Major-Titel

Sinner: “Schwer zu sagen, wer Favorit ist”

Samstag, 25. Januar 2025 | 12:25 Uhr

Von: apa

Melbourne – Es ist das Traum-Finale der diesjährigen Australian Open, zumindest was die Setzung betrifft: Im Endspiel der Nummern eins und zwei der Welt treffen Titelverteidiger Jannik Sinner und Alexander Zverev am Sonntag (09.30 Uhr/live Eurosport, ServusTV) in ihrem jeweils dritten Major-Finale aufeinander. Der auf den ersten Blick größte Unterschied: Sinner hat beide bisherige Finali auf höchstem Level gewonnen, Zverev beide – noch dazu in fünf Sätzen – verloren.

Sinner hatte im Vorjahr nach einem 0:2-Satzrückstand gegen Daniil Medwedew seinen ersten Major-Titel geholt und dann bei den US Open den nächsten geholt. Der 23-jährige Südtirol startet mit dem Selbstvertrauen von 20 Siegen in Folge ins Endspiel, allerdings sah man bei ihm körperliche Defizite. Gegen Holger Rune im Achtelfinale hatte er an einem heißen Tag mit dem Kreislauf zu kämpfen, im Halbfinale gegen Ben Shelton klagte er über leichte Krämpfe im Finish. Der junge Athlet aus Sexten hatte die Ballwechsel da besonders kurz gehalten.

Sinner ging nur indirekt auf die Probleme ein: “Es gibt Tage, an denen es einfacher ist, und Tage, an denen ich ein bisschen mehr zu kämpfen habe.” Auch wenn die Buchmacher Zverev als leichten Außenseiter sehen, gibt sich Sinner ausweichend. “Es ist schwer zu sagen, wer der Favorit ist.” Was vielleicht auch gegen den Südtiroler spricht ist die 2:4-Bilanz gegen den Deutschen.

“Sinner ist der beste Spieler in den letzten zwölf Monaten, da gibt es keine Zweifel”, bescheinigt der 27-jährige, 1,99 m große Zverev seinem Gegner, Statistik hin, Statistik her.

Sinner vor Grand-Slam-Pause?

Vielleicht ist es am Sonntag auch für längere Zeit der letzte Major-Einsatz für Sinner, denn im April entscheidet der Internationale Sportgerichtshof CAS nach einer Berufung der Welt-Antidoping-Agentur WADA über seinen Fall. Sinner hatte zwei positive Tests auf Clostebol abgegeben, wurde dann aber von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) freigesprochen. Die WADA forderte vor der Berufung eine Sperre von ein bis zwei Jahren.

Zverev mit verbesserter Fitness

Für Zverev spricht auch seine bisher gezeigte Fitness im Turnierverlauf, zudem konnte er nach der Halbfinalaufgabe von Novak Djokovic nach einem umkämpften ersten Satz Kräfte sparen. Den Fokus noch stärker auf die Fitness zu legen, war eine Lehre aus dem in fünf Sätzen verlorenen French-Open-Finale gegen Carlos Alcaraz. “Da wurde ich müde, und das wollte ich dieses Jahr nicht noch einmal erleben”, sagte Zverev. Er holte Fitnesstrainer Jez Green zurück in sein Team, mit dieser Entscheidung ist er sehr zufrieden.

Zverev ist jedenfalls überfällig für seinen ersten Major-Titel. Diesen Durchbruch hatte er eigentlich schon 2020 im US-Open-Finale auf dem Schläger, als er eine 2:0-Satzführung gegen Dominic Thiem nicht hatte nutzen können. “Jeder weiß, was ich jage”, sagte Zverev schon mehrmals im Zuge des Turniers.

Für beide Spieler geht es schon lange nicht mehr so sehr ums Preisgeld, den Siegerscheck in Höhe von umgerechnet 2,11 Mio. Euro werden dennoch beide gern nehmen. Zverev hält aktuell bei einem Karriere-Preisgeld von mehr als 50 Millionen US-Dollar, Sinner liegt über 37 Millionen Dollar. All dies freilich ohne Sponsorverträge, Prämien und sonstige Werbeeinnahmen. Unabhängig vom Ausgang bleibt es im ATP-Ranking beim Status quo.

Bezirk: Pustertal

Kommentare

Aktuell sind 15 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen