Von: apa
Nicht einmal vier Stunden vor der für 8.00 Uhr geplant gewesenen Startzeit haben die 55 Athleten des Olympia-Triathlons der Männer Dienstagfrüh erfahren, dass es mit dem Bewerb vorerst doch nichts wird. Drei Jahre hatten sie auf diesem Zeitpunkt hingearbeitet, die zu schlechte Wasserqualität der Seine machte aber eine Verschiebung auf Mittwoch (10.45 Uhr) für nach dem Frauen-Rennen (8.00) nötig. In der Nacht auf Mittwoch wird sich nun das Spiel für 110 Aktive wiederholen.
Die Österreicher Alois Knabl und Tjebbe Kaindl hatten ihre Rennvorbereitung schon aufgenommen, als die Absage-Mail ÖTRV-Sportdirektor Robert Michlmayr um 4.13 Uhr erreichte. Um 3.30 Uhr hatten sich Verantwortliche vom Internationalen Triathlon-Verband (ITU) sowie vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wie auch Meteorologen und Pariser Stadtgewaltige zu einem technischen Meeting getroffen, um die Daten zu analysieren und eine Entscheidung zu treffen. Noch am Montag war davon ausgegangen worden, dass es keiner Verschiebung bedarf.
Die schon 18 Stunden davor – also Montagvormittag – genommenen Proben brachten aber ein anderes als das erwartete Resultat, obwohl es seit Samstag nicht mehr geregnet hatte. Dass für Dienstag- und für Mittwochabend erneut Regenfälle und auch Gewitter angesagt wurden, sorgte dafür, dass die Männer-Konkurrenz nicht gleich auf den Ersatz-Freitag verlegt wurde. Da könnte die Wasserqualität aufgrund der Niederschläge nämlich wieder schlechter sein, wobei es dann keinen Reservetag mehr gäbe. Die Medaillen würden dann in einem Duathlon vergeben werden.
“Einen Duathlon will keiner. Wir sind alle Triathleten, daher wollen wir ein Schwimmen haben”, sprach Kaindl für sich und auch seine Teamkollegen. Er und Knabl hatten sich nach der unguten Kunde wieder hingelegt, ab 11.00 Uhr absolvierten sie ein Schwimm-Training im Becken und für den Nachmittag waren lockere Rad- bzw. Laufeinheiten vorgesehen gewesen. Zu diesem Zeitpunkt – also vor dem erwarteten Regen – waren die für Mittwoch entscheidenden Wasserproben genommen. Aufgrund der Auswertungsdauer fällt die Entscheidung erst wieder in den Nachtstunden.
Weniger als die Verschiebung um einen Tag – Michlmayr: “Wenn du heute in Topform bist, bist du es morgen auch” – stellt die Athleten die geänderte Startzeit vor Probleme. Denn es geht nun in die Mittagshitze hinein. “Die geänderte Startzeit macht einen größeren Unterschied,”, sagte der Funktionär im APA-Gespräch. In der Planung war immer von einem 8.00-Start ausgegangen worden. “Mit Unterstützung des ÖOC wurden aber schnell Kühlwesten organisiert und für sie (Knabl, Kaindl; Anm.) angepasst, damit vor dem Rennen die Körperkerntemperatur niedrig bleibt.”