Dieses Trio dominiert die Tournee 24/25

Triple-Heimsieg für ÖSV-“Adler”: Kraft vor Hörl, Tschofenig

Samstag, 04. Januar 2025 | 16:12 Uhr

Von: apa

Österreichs Skispringer bleiben aktuell auf den Schanzen und im Besonderen bei der Vierschanzen-Tournee eine Macht: Im Dreikampf der ÖSV-“Superadler” setzte sich am Samstag in Innsbruck Weltcup-Titelverteidiger Stefan Kraft hauchdünn um 1,4 Punkte vor Vorjahressieger Jan Hörl und dem bisherigen Tourneeleader Daniel Tschofenig durch. Kraft übernahm mit seinem ersten Innsbruck-Sieg, dem insgesamt 45. Weltcupsieg, auch die Führung in der Gesamtwertung.

Es ist der zweite ÖSV-Triplesieg nach Oberstdorf im Verlauf dieser Tournee, der dritte innerhalb von vier Weltcupbewerben (inklusive Engelberg) bzw. der erste (und insgesamt zweite) in Innsbruck nach 1975.

Kraft konnte sein Glück kaum fassen und reihte diesen Triumph vor rund 22.000 Zuschauern sehr hoch ein. “Ganz was Besonderes. Sicher Top 3 vor der Kulisse. Tschofi und ich sind oben gestanden und haben mit den Fans Sweet Caroline gesungen. Wir hatten die Lockerheit oder haben halt so getan”, erklärte der Skiflug-Weltrekordler. Zur besonderen Team-Dynamik erklärte der Salzburger: “Es ist cool, wenn wir zu Dritt oben sind. Wir können uns gegenseitig locker machen, das machen wir, und deshalb sind wir um ein Stück besser.”

Kraft belohnt sich mit Lasagne und Eierlikör

Zum Tournee-Zwischenstand, er selbst, Hörl und Tschofenig liegen innerhalb von nur 1,3 Punkten, meinte Kraft: “Spannender geht es überhaupt nicht.” Zum Runterkommen nach diesem Adrenalinschub will sich Kraft seine Lieblingsspeise, eine Lasagne gönnen. “Meine Frau hat mir gestern einen Eierlikör gebracht, da werde ich im Bus eine Runde Eierlikör ausgeben.”

Auch Tschofenig schwärmte und war nach dem Rückfall auf Gesamtrang drei als Leader keinesfalls enttäuscht: “1, 2, 3 in Innsbruck – das hätte sich keiner erwartet. Das vor einem vollen Haus zu schaffen, ist nicht so easy. Wir sind richtig happy.” Und auch der Kärntner war vom knappen Abstand erstaunt. “Abartig. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann es das letzte Mal so brutal knapp war, schon gar nicht, dass es zwischen drei Österreichern einmal so knapp war. Es wird richtig, richtig spannend werden in Bischofshofen. Wir freuen uns alle darauf.”

Zum 3. Mal: ÖSV-Tripleführung vor Bischofshofen

Damit gibt es zum dritten Mal in der Tournee-Geschichte eine österreichische Dreifach-Führung vor dem Finale in Bischofshofen: Das hatte es bisher 2010 und 2012 gegeben. Der erste Gesamtsieg eines Österreichers seit zehn Jahren scheint nun kaum noch zu verhindern zu sein: Stefan Kraft ist als Sieger 2014/15 einer der drei Kandidaten – er führt 0,6 Zähler vor Hörl bzw. 1,3 vor Tschofenig, ehe am Dreikönigstag in Bischofshofen der “Goldene Adler” vergeben wird. Dem viertplatzierten Schweizer Gregor Deschwanden fehlen bereits 23,8 Zähler auf Kraft.

Hörl: “Das ziehen wir bis zum Schluss durch”

Jan Hörl konnte seinen Sieg aus dem Vorjahr nur knapp nicht wiederholen. “Ich habe probiert, cool zu bleiben, ganz ist es mir nicht gelungen. Wenn zwei vor dir einen runtersetzen und der Kessel tobt, dann kriegt man das mit”, gestand der Salzburger. “Ich habe Nervosität gespürt, habe mich aber gut erholen können. Es war grundsolide, und ich bin megahappy.”

Fast untergegangen sind alle anderen Springer an diesem Tag. Der Schweizer Gregor Deschwanden war als Vierter 18,9 Zähler hinter Kraft Vierter, mit Maximilian Ortner (7.), Markus Müller (11.) und MIchael Hayböck (12.) kamen drei weitere ÖSV-Athleten in die Top 12.

Schon zur Halbzeit hatten die Österreicher vor rund 20.000 Fans im Hexenkessel auf dem Bergisel für Riesenjubel und eine geschlossen starke Leistung gesorgt: Vorjahressieger Hörl landete als Qualifikationssieger als Letzter bei 134 Metern und ging damit 0,5 Zähler vor Kraft (131,5 m) und 0,9 vor Tschofenig (132,5) in den zweiten Durchgang.

Schon am Sonntag geht es mit der Qualifikation auf der Paul-Außerleitner-Schanze weiter, die Entscheidung fällt am Dreikönigstag. Hörl gab gleich die Devise aus: “Wir sind ein gutes Team, draufbleiben, die Reise geht weiter, das ziehen wir bis zum Schluss durch.” Die Konkurrenz wird versuchen, dies zu verhindern und zumindest um einen weiteren Podestplatz kämpfen: Von den neun möglichen Podestplätzen bei der Tournee gingen bisher acht an die Truppe von Andreas Widhölzl.

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