Von: apa
Die Titelrivalen Bayern München und Bayer Leverkusen haben am Samstag in der deutschen Fußball-Bundesliga überraschende Heimniederlagen kassiert. Die Münchner unterlagen Abstiegskandidat VfL Bochum in Unterzahl 2:3 und führen neun Runden vor Schluss weiter acht Punkte vor Leverkusen. Der Meister musste sich nach einem frühen Tor von ÖFB-Teamspieler Romano Schmid Werder Bremen 0:2 geschlagen geben. Borussia Dortmund verlor gegen Augsburg 0:1, Leipzig spielte in Freiburg 0:0.
Die Bayern begannen drei Tage vor dem Champions-League-Rückspiel in Leverkusen (Hinspiel 3:0) in weiten Teilen mit einer Rotationself. Neben Jungstar Jamal Musiala und Topstürmer Harry Kane saß auch Konrad Laimer vorerst nur auf der Bank. Raphael Guerreiro schnürte vor der Pause einen Doppelpack (14., 28.). In Abwesenheit von Kane, dem zuletzt sichersten Elfmeterschützen im europäischen Profifußball, setzte Serge Gnabry dazwischen einen Strafstoß an die Stange (22.).
Jakov Medic, der nach dem Elferfoul zuvor auch bereits unter der Dusche hätte sein können, verkürzte nach einem Corner (31.). Nach Rot für Bayerns Joao Palhinha (43.) gelang Ibrahima Sissoko per Kopf der Ausgleich (51.). Bayern-Trainer Vincent Kompany reagierte mit einem Vierfach-Wechsel, brachte Laimer, Musiala, Kane und Michael Olise (63.). Den Siegestreffer machten aber die Bochumer durch Matus Bero. Laimer hatte zuvor den Ball verloren (71.).
Zweites Saisontor von Schmid
Die Bayern kassierten ihre zweite Liganiederlage der Saison, die erste zu Hause. Dort hatten sie bisher nur im September bei einem 1:1 gegen Leverkusen Punkte abgegeben. Für Leverkusen war es gar die erste Ligapleite seit Ende August. 22 Ligaspiele waren die Meisterkicker von Xabi Alonso zuletzt ungeschlagen, von Bremen wurden sie aber früh kalt erwischt. Nach einem Ballgewinn fand Jens Stage im Strafraum den freistehenden Schmid. Der Steirer schloss gefühlvoll mit dem Rist zu seinem zweiten Saisontor ab (7.).
Leverkusen drängte vergeblich, ein Freistoß von Aleix Garcia ging an die Latte (45.+1). In der zweiten Hälfte verlor die Bayer-Elf auch Topstar Florian Wirtz. Der erst zur Pause eingewechselte Offensivmann droht mit einer Knöchelverletzung für das CL-Achtelfinal-Rückspiel gegen die Bayern auszufallen. Bei Bremen fehlte Kapitän Marco Friedl weiter verletzt, Marco Grüll kam in der 78. Minute in die Partie. Für die Entscheidung sorgte Justin Njinmah (94.). Bremen beendete ausgerechnet beim Meister eine vier Spiele andauernde Niederlagenserie.
Bei Dortmund stand Marcel Sabitzer erstmals unter Neo-Trainer Niko Kovac nicht in der Startformation, sondern wurde in der Schlussphase eingewechselt (75.). Die Entscheidung brachte ein Kopfball von Jeffrey Gouweleeuw nach Freistoßflanke von Marius Wolf (23.). Bei einer praktisch identen Aktion nach der Pause hatten die Dortmunder Glück: Ein Eigentor von Sabitzer-Vertreter Salih Özcan zählte wegen knapper Abseitsstellung nicht (61.). Beide Teams erzielten je ein weiteres Abseitstor. Die BVB-Fans pfiffen schon zur Pause – und nach dem Spiel erst recht. Die Champions-League-Plätze scheinen mittlerweile unerreichbar. Dortmund liegt als Tabellenzehnter sieben Punkte hinter dem Vierten Frankfurt und hat zudem ein Spiel mehr ausgetragen.
Leipziger Bekenntnis zu Rose
Freiburg und Leipzig verpassten im direkten Duell den Sprung auf Rang vier. Leipzig hat von den jüngsten neun Ligaspielen nur eines gewonnen, der Red-Bull-Club setzt aber weiter auf den angezählten Trainer Marco Rose. “Egal, wie man es macht, ist es immer irgendwie verkehrt”, sagte Schäfer nach dem Spiel über die vielkritisierte Schnelllebigkeit im Fußball. “Jetzt gehen wir mal komplett den anderen Weg und wollen mit dem Trainer, der in Leipzig geboren ist, der Titel gewonnen hat, auch durch eine schwierige Phase durch, und dann kriegst du auch jede Woche die Fragen.”
Die Partie war zum Schicksalsspiel für Rose hochstilisiert worden. Der gewünschte Befreiungsschlag war das 0:0 nicht, gestand Schäfer. Die Leipziger liegen weiter zwei Zähler hinter Freiburg auf Rang sechs. Christoph Baumgartner fehlte wegen eines Infekts, ÖFB-Teamkollege Xaver Schlager weiterhin verletzt. Nicolas Seiwald wurde in der zweiten Hälfte eingewechselt (57.). Auf der Gegenseite stand Junior Adamu erstmals seit Mitte Jänner in der Startformation. Stürmerkollege Michael Gregoritsch saß auf der Ersatzbank. Philipp Lienhart spielte durch und mit seinem Team zum sechsten Mal in Folge zu Null.
Der VfL Wolfsburg von Trainer Ralph Hasenhüttl trennte sich ohne den erkrankten Patrick Wimmer vom FC St. Pauli 1:1. St. Pauli hat nur noch zwei Zähler auf den Relegationsplatz gut, den Bochum einnimmt. Dem Vorletzten Holstein Kiel fehlen trotz eines 2:2 gegen Vizemeister VfB Stuttgart bereits drei Punkte auf die Bochumer. Kiels Steven Skrzybski traf im Doppelpack (30., 46.). Er brachte damit sechs Torschüsse in Folge immer im gegnerischen Gehäuse unter.
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