Von: APA/dpa
Turn-Superstar Simone Biles hat bei den Olympischen Spielen in Paris mit dem Team der USA triumphiert und ihr insgesamt fünftes Olympia-Gold seit 2016 gewonnen. Die 27-Jährige führte ihre Mannschaft in der Arena Bercy zu 171,296 Punkten. Damit hatte die US-Riege mit Biles, Hezly Rivera, Jordan Chiles, Sunisa Lee und Jade Carey 5,802 Zähler Vorsprung auf Silbermedaillengewinner Italien (165,494). Dritter wurde Brasilien (164,497).
Drei Jahre, nachdem sie bei den Olympischen Spielen in Tokio wegen mentaler Probleme auf den Großteil ihrer Medaillenchancen verzichtet hatte, wirkte Biles in Paris gelöst und locker wie selten. Nach ihrer Darbietung am Stufenbarren und 14,900 Punkten gab es ein Küsschen in die Kamera. Das Team wurde mit “USA, USA”-Rufen angefeuert.
Bei der Vorstellung der Mannschaften war Biles schon in Richtung erstes Gerät gelaufen, bevor die Namen der Turnerinnen genannt waren. Ein wenig peinlich berührt eilte sie lachend und mit der Hand vor dem Mund zurück – und wurde dann bei ihrer Vorstellung von den Zuschauern auf den voll besetzten Rängen frenetisch bejubelt.
Die Ausnahme-Turnerin trat mit einer bandagierten Wade an und verzichtete auf ihren “Biles II”, den schwersten Sprung im Frauen-Turnen. Vor den Augen von Star-Regisseur Spike Lee, Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt, Oscar-Gewinnerin Natalie Portman und Tennis-Ikone Serena Williams begeisterte die 1,42 Meter große Athletin dennoch das Publikum. Beim Anlauf waren keine Einschränkungen zu erkennen.
Läuft alles nach Plan, kann Biles noch weitere vier Olympiasiege in Paris feiern. Im Mehrkampf mit einem Vorsprung von mehr als 3,5 Punkten sowie am Sprung und am Boden war sie in der Qualifikation unangefochten die Beste. Am Schwebebalken lag nur die Chinesin Zhou Yaqin knapp vor ihr. Sollte ihr dies gelingen, würde sie nach Goldmedaillen zur bisher erfolgreichsten Olympia-Turnerin, Larissa Latynina (UdSSR) aufschließen.