Von: apa
Nach einer weltmeisterlichen Aufholjagd in Brasilien ist für Max Verstappen der vierte WM-Titel in Serie in der Formel 1 zum Greifen nah. Im Regenchaos von Interlagos fuhr der Niederländer von Startplatz 17 zu seinem ersten Saisonsieg seit 133 Tagen, in drei Wochen könnte sich der Red-Bull-Star im Glücksspielparadies Las Vegas erneut die WM-Krone aufsetzen. 62 Punkte beträgt der Vorsprung auf McLaren-Verfolger Lando Norris, dessen Titelträume einen herben Dämpfer erlitten.
Drei Rennen und einen Sprint vor Saisonende ist Norris nun zum Siegen verdammt. In Las Vegas muss der 24-jährige Brite mindestens drei Zähler auf Verstappen aufholen, andernfalls steht der 27-jährige Niederländer vom Austro-Rennstall vorzeitig als Weltmeister fest. Insgesamt 86 Punkte sind im Idealfall nur noch zu holen. “Jetzt schaut die WM wieder ganz anders aus”, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko zufrieden bei ServusTV.
Verstappen habe eine “unglaubliche Leistung” gezeigt, lobte der 81-jährige Steirer. “Er ist phasenweise eine Sekunde schneller gefahren als der Rest. Das war eine Demonstration. Das ist die Antwort auf all dieses Geschwafel über Max.” In den vergangenen Wochen stand der dreifache Champion wegen rücksichtsloser Manöver gegen Norris in der Kritik, in Sao Paulo zeigte der Regen-Spezialist in einem turbulenten Grand Prix anders als sein WM-Rivale eine fehlerfreie Vorstellung.
“Ich hatte erwartet, Punkte zu verlieren”, sagte Verstappen, der sich nach einem verpatzten Qualifying über ein “unglaubliches Ergebnis” freute. Über eine vorzeitige WM-Entscheidung in Las Vegas will sich Verstappen indes keine Gedanken machen. “Ich denke nicht daran, die Weltmeisterschaft in Vegas zu gewinnen. Ich will einfach nur saubere Rennen”, betonte er.
Norris hatte sich in Interlagos die Pole Position geholt, seine Spitzenposition in der ersten Kurve aber verloren. Der Rennverlauf spielte allerdings auch Verstappen in die Hände, der auf einen Boxenstopp verzichtete und dank einer unerwarteten Roten Flagge einen Reifenwechsel ohne Zeitverlust durchführen konnte. “Es ist nichts falsch gelaufen. Sie hatten einfach Glück. Mal gewinnst du, mal verlierst du. Max war eindeutig der Schnellste”, zog Norris nüchtern Bilanz.
Nach dem Triple-Header in Amerika hat der F1-Zirkus nun wieder eine kurze Verschnaufpause. Nach dem Grand Prix von Las Vegas, den Verstappen im Vorjahr für sich entschieden hatte, steht das Sprint-Wochenende in Katar (1. Dezember) und danach das Saisonfinale in Abu Dhabi (8. Dezember) auf dem Programm.
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