Von: APA/dpa/Reuters
In Japan will Max Verstappen zurück in die Erfolgsspur. Nach seinem unverschuldeten Ausfall in Australien wegen einer defekten Bremse und dem Ende der saisonübergreifenden Siegesserie von neun Rennen ist der Formel-1-Weltmeister im Red Bull beim Großen Preis von Japan wieder der große Gejagte. Neben dem Sportlichen ist vor dem Rennen in Suzuka am Sonntag (7.00 Uhr/ORF 1, Sky) aber vielmehr die Zukunft des Niederländers in der Königsklasse weiter das bestimmende Thema.
Auch am Donnerstag bekannte sich Verstappen zum österreichisch-britischen Rennstall, trotz teaminterner Probleme zum Saisonstart. “Ich bin sehr glücklich damit, wo ich gerade bin und dabei will ich es belassen”, sagte der 26-Jährige angesprochen auf die anhaltenden Wechselspekulationen. Zuvor hatte er noch mit einem Lachen im Scherz gesagt: “Es hängt alles davon ab, ob ich nächstes Jahr fahren will.” Dass der dreimalige Champion seine Karriere beendet, ist äußerst unwahrscheinlich, wie er später selbst aufklärte: “Ich habe einen Vertrag mit Red Bull bis 2028, erst danach will ich schauen, ob ich überhaupt noch weitermachen will.”
Seit Wochen wird spekuliert, dass Verstappen der Nachfolger von Rekordweltmeister Lewis Hamilton bei Mercedes werden könnte. Der Brite wechselt 2025 von den Silberpfeilen zu Ferrari. Es gibt Gerüchte, dass Verstappen eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben soll, der ihm einen Abschied nach dieser Saison ermöglichen könnte. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte zuletzt mehrfach gesagt, Verstappen sei sein Wunschkandidat für das frei werdende Cockpit.
Für Fernando Alonso, dessen Vertrag bei Aston Martin zum Saisonende ausläuft und dessen Name in der Gerüchteküche ebenso häufig genannt wird, hängt viel von Verstappen ab. “Wenn Max Red Bull verlässt, hat das vielleicht Auswirkungen. Aber ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist gleich null”, sagte der 42-jährige Spanier. Alonso selbst wolle sich mehr auf seine eigenen Dinge konzentrieren und vor dem Sommer eine Entscheidung treffen, ob er weiter Rennen fahren werde. “Und wenn ich weiterfahre, wo die beste Möglichkeit dazu wäre.”
Neben dem Mercedes-Cockpit könnte auch bei Red Bull der Platz von Sergio Perez frei werden, dessen Kontrakt am Jahresende ebenfalls ausläuft. Ein Kandidat dafür wäre Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der 2025 noch ohne Cockpit dasteht und in Melbourne mit einem Doppelsieg vor Teamkollege Charles Leclerc die bestmögliche Bewerbung abgab. Sainz erklärte in Japan, bereits mit mehreren Teams gesprochen zu haben. “Es ist an der Zeit, alles ein bisschen zu beschleunigen. Hoffentlich können wir das eher früher als später klären”, sagte der Spanier.
Derzeit gehe es für Sainz darum, Details zu klären und realistische Optionen für seine Zukunft auszuloten. Eine weitere Option wäre das derzeitige Sauber-Team, das 2026 zum Audi-Werksteam wird. Auf dem Highspeedkurs in Suzuka wartet auf den 29-Jährigen jedenfalls eine große Herausforderung – der letzte Ferrari-Triumph auf dem Suzuka International Racing Course liegt bereits 20 Jahre zurück.
Die bisher letzten beiden Ausgaben in Japan entschied Verstappen für sich. In der WM-Gesamtwertung führt der Red-Bull-Star zwar, nach drei Saisonrennen liegt er aber nur vier Punkte vor Leclerc und fünf vor Perez. Erstmals wird der Große Preis von Japan im April ausgetragen und nicht wie üblich in der zweiten Saisonhälfte. “Das dürfte zwar keine großen Auswirkungen haben, es wird aber wichtig sein, die Unterschiede zu verstehen”, sagte Mercedes-Boss Wolff, dessen Team nach einem schwachen Saisonstart ohne Stockerlplatz auf eine Leistungssteigerung hofft.