Von: mk
Toblach – Die Drei Zinnen hätten zur Kulisse eines halsbrecherischen Weltrekordversuchs werden sollen. Die zuständige Südtiroler Domänenverwaltung schob diesem Treiben aber einen Riegel vor, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Auf der Nordseite der Großen Zinne wollte eine Gruppe französischer und ukrainischer Extremsportler 350 Meter im freien Fall „abzustürzen“, um dann von Fangseilen aufgefangen zu werden. Dazu wurden Seile aus der Wand zum Boden gespannt, die auf Toblacher Fraktionsgrund verankert wurden.
Wie die Gruppe den zuständigen Förstern der Forststation Toblach erklärt hat, soll die Gruppe für ihre Aktion eine Genehmigung der Behörden in Auronzo erhalten haben. Vorzeigen konnten die Beteiligten diese Genehmigung allerdings nicht. Kaum wurde die Aktion der Forstbehörde und der Domänenverwaltung bekannt, versuchten die Förster die Extremsportler davon zu überzeugen, dass derlei Eingriffe nicht gestattet werden könnten.
Die bereits gespannten Seile müssten innerhalb von zwei Tagen abgetragen werden. Die Seile waren nur äußerst dürftig gekennzeichnet und stellten deshalb auch eine große Gefahr für Rettungsflüge dar.
Bis zum Wochenende versuchten die Sportler trotzdem noch, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine offizielle Genehmigung ihres Weltrekordversuchs zu erlangen. Immerhin hatten sie viel Zeit und Energie in ihre Aktion gesteckt. „Die Rechtslage ist aber ziemlich deutlich“, erklärt Amtsdirektor Josef Schmiedhofer gegenüber den „Dolomiten“. Seit Wochenbeginn baut man die Seile wieder ab.
Schmiedhofer hat bereits anlässlich des Abbaus des großen Hufeisens am 3.199 Meter hohen Rosshuf im Juli 2015 erklärt, dass die Verwaltung bemüht sei, die Südtiroler Berge frei von verschiedensten „Aktionen“ zu halten – egal ob es sich um spezielle Symbole auf den Gipfeln, „eine Modeschau am Ortler oder ein Konzert auf der Großen Zinne“ handelt. An dieser Einstellung habe sich nichts geändert, erklärt Schmiedhofer.