Von: apa
Die ÖSV-Skispringerinnen haben im WM-Teambewerb von der Normalschanze wie 2019 und 2023 Silber erobert. Lisa Eder, Julia Mühlbacher, Jacqueline Seifriedsberger und Eva Pinkelnig mussten sich am Samstagabend in Trondheim nur den 19,4 Punkte voranliegenden Gastgeberinnen aus Norwegen beugen. Bronze ging deutlich hinter Österreich an Titelverteidiger Deutschland.
Der neuerliche Vizeweltmeistertitel ist die zweite Medaille für Österreich im Granåsen Skisenter nach Mixed-Bronze in der Kombination am Freitag. Das Quartett sorgte auch im vierten Frauen-Nationenbewerb bei Weltmeisterschaften für österreichisches Edelmetall, die einzige Goldene hatte es 2021 gegeben.
Fünfte Silberne für Pinkelnig
Für Eder ist es eine Edelmetall-Premiere. Mühlbacher war auch schon vor zwei Jahren bei der WM-Silbernen in Planica dabei gewesen, ebenso Seifriedsberger und Pinkelnig, die auch bereits mehrere andere Medaillen geholt haben. Gegen die Norwegerinnen war man aber letztlich machtlos. “Der Stellenwert ist sehr hoch, es war keine einfache Saison”, sagte Pinkelnig, die sich ihre bereits fünfte WM-Silberne sicherte. “Ich habe scheinbar ein Abo auf Silber. Wahnsinn, dass wieder eine Medaille dazukommt, das ist schon etwas sehr, sehr Spezielles. Wir haben schon über die Silber-Wendy Holdener gescherzt, jetzt bin ich selber die Silber-Eva.”
Ärger über das verpasste Gold sei fehl am Platz: “Wir sind Vizeweltmeister geworden, wir freuen uns sehr darüber. Die Norwegerinnen kennen das hier in- und auswendig. Wir werden schauen, dass wir es in zwei Jahren als Team gewinnen.” Ob sie dann noch dabei sein wird, ließ Pinkelnig offen. “Vielleicht, wer weiß.”
Wie die Vorarlbergerin reagierten auch ihre Teamkolleginnen wegen nicht perfekten Sprüngen auch selbstkritisch. “Es ist schon eine brutale Erleichterung, aber meine Sprünge waren ausbaufähig. Wir haben nicht die perfekten Sprünge gezeigt. Wir waren nicht wirklich weit weg, für Gold hat es aber nicht gereicht leider”, sagte Mühlbacher, die ihre zweite Silberne mit ihren Kolleginnen erst am Sonntag überreicht bekommt. “Eine Medaille muss man erst machen. Ich weiß nicht, warum man traurig sein sollte. Ich tue mir auf der Schanze extrem schwer, ich kann deshalb superhappy sein. Jede Medaille hat ihren Stellenwert”, sagte Seifriedsberger. Eder ärgerte sich merklich: “Ich bin trotzdem zufrieden. Die Norwegerinnen haben uns gscheit was draufgedrückt.”
Metzlers Team nicht am oberen Limit
Die Norwegerinnen fixierten mit dem Sieg einen Traumtag mit sechs Medaillen für die Gastgebernation, die zuvor im Männer-Skiathlon einen Vierfachtriumph und im Kompakt-Kombinationswettkampf einen Doppelsieg gefeiert hatte. ÖSV-Frauensprungtrainer Bernhard Metzler sagte, man müsse den Sieg Norwegens neidlos anerkennen. “Mit Silber geht es mir sehr gut, es ist nie aufgelegt, dass man eine Medaille mitnimmt. Wir freuen uns sehr über den Vizeweltmeister. Wir hätten am oberen Limit springen müssen, wir kämpfen wirklich ein bisschen mit der kleinen Schanze.”
Seine Springerinnen waren im Einzel leer ausgegangen. Deshalb war die Erleichterung groß. “Jetzt haben wir die erste Medaille, das ist gut und das Wichtigste. Es freut mich für die Damen und das ganze Betreuerteam, die das ganze Jahr hart arbeiten. Es ist schön, wenn man dann belohnt wird.”
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