Von: ka
Asiago/Bruneck – Heute kommt es im Odegar-Stadion zu Asiago zum 4. (ICEHL-)Aufeinandertreffen der beiden historischen Rivalen Asiago und Pustertal. Beide Teams kämpfen hart um den Playoff-Einzug, sie gehen jedoch nicht gerade frisch in das Spiel. Für Asiago ist es nach dem Continentalcup-Finalturnier das fünfte Spiel in vier Tagen, der HC Pustertal kam am Sonntag Morgen vom Wien-Roadtrip zurück. Bei den Wölfen fehlt nach wie vor Emil Kristensen.
Die beiden Mannschaften starten zunächst mit angezogener Handbremse in die Partie, besonders die Hausherren haben sichtlich schwere Beine. Nach fünf Minuten hat Asiago-Goalie Fazio nach Vorstößen von Archambault und Plastino erstmals ernsthaft zu tun, wenig später ist auch Tomas Sholl gefordert. Zur Mitte des Drittels erarbeiten sich die Wölfe die erste wirklich gute Gelegenheit, Archambault tankt sich auf der linken Seite durch und spielt einen seiner berüchtigten Querpässe zu Roy. Dieser verzögert zunächst geschickt, kann den Puck dann jedoch nicht am bereits am Boden liegenden Asiago-Torhüter vorbeibringen. Wenig später macht es Catenacci im hohen Slot stehend besser; er wird vom hinter dem Tor stehenden Archambault bedient und gibt mit einer Direktabnahme ins Kreuzeck Asiago-Torhüter Fazio das Nachsehen, 0:1-Führung für die Wölfe. Vier Minuten vor Ende des ersten Drittels gerät der HC Pustertal nach einem kleinlichen Pfiff gegen Archambault in numerische Unterlegenheit; die Hausherren lassen ihr Überzahlspiel jedoch ungenutzt verstreichen. Sekunden Drittelende wird es noch mal spannend, nach einem Breakaway bedient Bardaro den mitgelaufenen Ivan Deluca. Dieser prüft Fazio beim Ertönen der Drittelsirene mit einem Onetimer, der italokanadische Schlussmann ist jedoch aufmerksam.
Der Mittelabschnitt beginnt für die Wölfe mit einer weiteren Unterzahlsituation, das Penaltykilling der Schwarzgelben ist aber gewohnt stark, und so bleibt es bei der 0:1-Führung für die Gäste. Nach einer kleinen Reiberei zwischen Asiago-Verteidiger Gazzola und Filip Ahl wandern beide auf die Strafbank. Im darauffolgenden 4-vs-4 muss Tomas Sholl einen seiner Reflexe auspacken, um einen Konter der Hausherren zu vereiteln. Asiago wittert nun Morgenluft und taucht immer wieder gefährlich vor dem Brunecker Kasten auf, die beste Chance hat Salinitri bei einem Breakaway im 1-on-0. Die Bemühungen der „stellati“ werden wenig später belohnt, nach einem Getümmel im Pusterer Drittel stochert Marchetti die Hartgummischeibe zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Nur 42 Sekunden später kommt es für die HCP-Cracks noch dicker, bei einem der zahlreichen Asiago-Angriffe kann Sholl den kurzen Pfosten nicht schnell genug zumachen, Finoro netzt aus spitzem Winkel zur 2:1-Führung für die Gelbroten ein. Die Wölfe stecken nicht auf und drücken auf den Ausgleich; die beste Möglichkeit findet Archambault (mustergültig bedient von Bardaro) vor; der Kanadier trifft den Puck jedoch nicht richtig und verpasst die Chance, die Hartgummischeibe an Fazio vorbei ins Tor zu befördern. Beim Stand von 2:1 für Asiago geht es in die zweite Drittelpause.
Zu Beginn des Schlussabschnitts kommt der HC Pustertal zum erstenÜberzahlspiel. Die Wölfe zeigen jedoch die mittlerweile altbekannte Powerplay-Schwäche und riskieren sogar einen Shorthander, und so bleibt es bei der 2:1-Führung für die Hausherren. Der HCP drückt nun auf den Ausgleich und ist gezwungen, riskanter zu spielen. Nach 50 gespielten Minuten wird dies den Wölfen fast zum Verhängnis: die Hausherren sorgen für mächtig Verkehr vor dem Brunecker Kasten; der Puck bleibt im Getümmel auf der Torlinie liegen, nur Asiagos Unvermögen verhindert einen Treffer für die Hausherren. Wenig später erzielt McShane im Slot dann doch das vermeintliche 3:1. Der Treffer wird nach kurzem Videostudium jedoch zu Recht aberkannt (Tormannbehinderung). Während der Schlussoffensive sieben Minuten vor der Sirene schwächt sich der HC Pustertal ganz ohne Not selber: Zunächst wird Spencer mit einem etwas zweifelhaften Schiedsrichterpfiff wegen Haltens auf die Strafbank geschickt.
Bardaro lässt sich zu so heftigen Protesten hinreißen, dass er ebenfalls eine 2-Minuten-Strafe kassiert und seine Mitspieler in doppelte Unterzahl zwingt. Die Wölfe verteidigen sich jedoch geschickt und kommen so mit einem blauen Auge davon. Knapp zwei Minuten vor Schluss macht Sholl Platz für einen sechsten Feldspieler. Der HCP wirft noch einmal alles nach vorne, Asiago kann sich nur mit wiederholten Icings aus der Wölfe-Umklammerung befreien. Beinahe gelingt noch der Ausgleich, doch Harju vergibt freistehend spektakulär vor dem leeren Tor. Die Hausherren retten sich über die verbleibende Zeit, die Wölfe müssen eine äußerst bittere Niederlage hinnehmen.
Am Freitag 20.01. wartet auf heimischem Eis der nächste harte Brocken auf die Puschtra Cracks, um 19:45 Uhr tritt der HC Bozen Südtirol in der Intercable Arena an.