Von: ka
Bruneck – Knapp 24 Stunden nach dem Auswärtsspiel in Villach treten die Wölfe bereits wieder zu Hause an. Zu Gast in der Intercable Arena sind die Graz 99ers, die gestern in Bozen mit 1:3 den Kürzeren gezogen haben. Coach Stefan Mair greift heute zum ersten Mal auf den neuen Verteidiger Wyatt Ege zurück, der statt Morten Jensen im Lineup steht. Als Goalie kommt Jake Smith zu seinem dritten Saisoneinsatz; auch bei den 99ers steht mit Wieser der Backup im Tor.
Das Match beginnt relativ verhalten, kein Team will allzu viel riskieren in der Anfangsphase. Für den ersten Aufreger sorgt Smith, dem ein Ausflug hinters Tor missglückt, und Kolouch kann beinahe ins leere Tor einschieben – Sanna rettet aber in extremis noch mit dem Stock (6. Minute). Auf Seiten der Wölfe geht im Offensivspiel wenig zusammen. Bezeichnend ist, dass die größte Möglichkeit aus dem Kampf entsteht: Berger und Mantinger holen sich an der Bande die Scheibe, und Deluca kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch Wieser hält (10. Minute). Die klarste Chance des ersten Abschnitts hat erneut Kolouch, der nach schönem Steilpass alleine auf Smith zustürmt, die Möglichkeit aber nicht nutzen kann (12. Minute). In der Folge überlassen die Wölfe mehr und mehr den 99ers die Initiative, bei einer Reihe von Distanzschüssen (u.a. Pfeffer 18. Minute) ist aber Smith stets aufmerksam.
Im Mittelabschnitt gehen die Wölfe wieder etwas konzentrierter zu Werke, Chancen bleiben vorerst Mangelware. Dann muss Jacob Pfeffer für zwei Minuten in die Kühlbox, und den Schwarzgelben gelingt der lang ersehnte Powerplaytreffer! Archambault legt quer auf Kristensen und die Nummer 28 zieht ab – 1:0 nach 26 Spielminuten. Wer in diesem Moment glaubte, dass damit der Knopf aufgegangen ist, der wurde nicht enttäuscht. Nur 35 Sekunden später kreuzen die Wölfe erneut brandgefährlich vor Wieser auf, und Bardaro bringt die Scheibe im Netz unter (2:0; 27. Minute). Keine weitere Minute ist gespielt, und Luchuk stürmt im eins gegen null aufs Gästetor, kann aber nicht verwerten. Dafür trifft Catenacci gleich darauf im Powerplay mit einem platzierten Schuss, das vermeintliche 3:0 wird aber von den Referees nach intensivem Videostudium aberkannt (Tormannbehinderung). Kolouch (39.) und Schiechl (40.) haben in der Schlussphase die beiden einzigen Möglichkeiten für die Gäste und erinnern zugleich die Wölfe daran, dass der Sieg noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Im Schlussdrittel verwaltet der HCP den Vorsprung und lässt Graz nicht mehr ins Spiel kommen. Dass es trotzdem spannend bleibt, ist einigen Undiszipliniertheiten zu verdanken. Gleich drei Mal (1 Mal Roy und 2 Mal Catenacci) müssen die Wölfe in Unterzahl verteidigen, aber March und Co. bewerkstelligen dies in souveräner Manier. Mehr als eine Handvoll Weitschüsse (Boivin und Fladeby) schaut für die Gäste nicht heraus. Als Smith drei Minuten vor Schluss den allein vor ihm aufgetauchten Woger stoppt, wird der Sieg langsam Gewissheit. Die 99ers nehmen früh Goalie Wieser für einen sechsten Spieler vom Eis und werfen noch einmal alles nach vorne, doch ein Anschlusstor gelingt ihnen nicht mehr. Im Gegenteil, nach mehreren Versuchen, ins leere Tor zu treffen(u.a. auch durch Jake Smith), gelingt Ahl 16 Sekunden vor der Schlusssirene das erlösende 3:0.
Damit gelingt den Wölfen nach sechs Niederlagen en suite endlich der Befreiungsschlag. Nach diesem Sieg geht es für den HCP am Freitag mit einem Heimspiel gegen die Vienna Capitals weiter (21.10.22, 19:45 Uhr), bevor die Reise am Sonntag nach Slowenien führt, wo Olimpija Ljubljana auf die Schwarzgelben wartet (13.10.22; 17:30 Uhr).