Von: ka
Bruneck – Nach der Derbyniederlage gegen Tabellenführer Bozen, wo den Wölfen bei einer guten Leistung die schwache Chancenauswertung zum Verhängnis wurde, kommt heute mit Red Bull Salzburg gar die defensivstärkste Mannschaft der Liga in die Intercable Arena. Eine schwere Aufgabe, allerdings konnte der HCP in der ICE HL gegen die Bullen mit einer Ausnahme immer punkten, so auch im letzten Spiel in der Intercable Arena (1:2 nach Verlängerung).
Der HCP muss erneut ohne Archambault (angeschlagen), Kristensen (verletzt), Spinell (familiäre Gründe) auskommen und dazu gesellt sich heute noch Ege, der nach dem Open Ice Hit im Bozenspiel ebenfalls passen muss. Im Tor der Wölfe startet heute Jacob Smith. Auch die Salzburger treten ersatzgeschwächt an, es fehlen Troy Bourke, Dominique Heinrich, Peter Hochkofler, Nicolai Meyer, Aljaž Predan und Thomas Raffl, dafür gibt Rückkehrer Martin Stajnoch sein Debüt im Dress der Bullen.
Der HCP startet giftig in die Partie und versucht die Salzburger gleich unter Druck zu setzen, der Abwehrriegel der Bullen lässt jedoch wenig zu. Für den ersten Aufreger sorgt der auch heute wieder sehr auffällige Dante Hannoun, er kann jedoch den aufmerksamen Tolvanen mit einem “Michigan move” von hinter dem Tor nicht überlisten. Nach der Hälfte des ersten Drittels holt Lukas De Lorenzo mit einem starken Antritt ein Powerplay für die Hausherren heraus, dieses bringt jedoch außer einem durch Ahl gefährlich abgefälschten Schuss von Harju nichts ein. In der Folge versucht auch Red Bull Salzburg etwas mehr für die Offensive zu tun, der Defensivriegel um Jake Smith arbeitet jedoch ebenso sehr konzentriert und so geht es mit dem logischen Zwischenresultat von 0:0 zum ersten Mal in die Kabinen.
Red Bull Coach McIlvane hält seinen Schützlingen in der Pause offenbar eine Standpauke, denn nach der Pause kommen die Salzburger wie verwandelt aus der Kabine und setzen den Kasten von Jake Smith unter Dauerdruck. Die größte Chance in der Startphase findet Lukas Schreier vor, der jedoch mit einem onetimer an Smith scheitert. Nachdem Hannoun bei einem Entlastungsangriff den Puck an den Außenpfosten schlenzt schlagen die Bullen erstmals zu: Nissner tankt sich links durch, schießt von der Torlinie scharf auf Smith und dieser lenkt den Puck mit dem Rücken ins eigene Tor zum 1:0 für die Gäste. Die Wölfe sind zunächst zu keiner Reaktion fähig, überstehen jedoch dank starkem Penalty killing eine Unterzahl schadlos. Erst als Lukas De Lorenzo drei Minuten vor der zweiten Pause das zweite Powerplay für den HCP herausholt wird es erstmals richtig brenzlig vor dem Tor von Tolvanen, in der Schlussphase des Überzahlspiels vergeben jedoch sowohl Bardaro (scheitert bei Direktabnahme an Tolvanen) als auch Plastino (Pfostentreffer) hochkarätige Ausgleichschancen, es bleibt beim 0:1 nach dem zweiten Drittel.
Im Schlussabschnitt spielen die Gäste zunächst abgeklärt, in der 43. Minute jedoch zieht Reece Willcox von der blauen Linie ab, Kapitän Andergassen hält den Schläger in den Schuss und lenkt ihn unhaltbar ins lange Kreuzeck – 1:1 und die Partie ist wieder offen. Drei Minuten später gelingt Wukowits beinahe der prompte Gegenschlag, aber als er nur mehr das leere Tor vor sich hat vereitelt der vermeintlich geschlagene Smith mit einer Riesenparade mit dem Schläger das 2:1 für die Gäste. Das Spiel steht nun auf des Messers Schneide, doch ausgerechnet jetzt wo die Wölfe einen überraschenden Punktegewinn in Reichweite haben geben die Schiedsrichter dem Spiel die entscheidende Wende: Bei einer Allerwelts-Abwehraktion schießt Roy Althuber den Puck an den Schläger, dieser springt übers Plexiglas und zum Entsetzen der Hausherren schicken die Unparteiischen Althuber wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. Dieses Geschenk lassen die Salzburger sich nicht entgehen, bei einem Getümmel vor dem Tor von Jake Smith kann dieser den Puck nicht festhalten und Lucas Thaler stochert die Scheibe zur erneuten Gästeführung über die Linie. Die Wölfe werfen in der Folge zwar noch einmal alles nach vorne und nehmen bei einem Powerplay zwei Minuten vor dem Ende den Tormann für ein 6 gegen 4 Überzahlspiel vom Eis, der Salzburger Defensivriegel lässt sich jedoch kein zweites Mal knacken und so bleibt es bei der nächsten ganz bitteren Heimniederlage.
Nun heißt es für die Wölfe eine Woche durchschnaufen und neue Kräfte sammeln für den Endspurt um die Preplayoffqualifikation, das nächste Spiel steht dann am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr auswärts in Linz auf dem Programm.