Von: ka
Graz/Bruneck – Drei Tage nach dem Lichtblick gegen Salzburg reisen die Wölfe nach Graz. Die 99ers mussten beim Aufeinandertreffen am 15. Oktober die Punkte in Bruneck lassen (3:0). Die Steirer haben sich seitdem mit Yogan und Olausson punktuell gut verstärkt und einige Achtungserfolge eingefahren, sind in Summe aber ähnlich inkonstant wie die Wölfe. Dem HCP fehlen in der Tabelle inzwischen 5 Punkte auf die 99ers, womit es sich um ein klassisches „6-Punkte-Spiel“ im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze handelt.
Coach Valtonen kann erstmals aus dem Vollen schöpfen, der zuletzt erkrankte Spencer und der lange fehlende Catenacci sind wieder mit im Aufgebot. Auch bei Graz sind fast alle Spieler zurück im Lineup, es fehlen noch Kainz (gesperrt), Salonen (verletzt) und Wieser (Backup, krank). Das Spiel beginnt mit zwei guten Chancen für die Wölfe, doch Hannoun (im Konter) und Bardaro (zentraler Onetimer) können diese nicht in eine schnelle Führung ummünzen. Stattdessen kommen die 99ers immer besser ins Spiel und prüfen mit Granholm (5.) und Fladeby (7.) erstmals ernsthaft Sholl. Dieser Drangphase wird durch eine Strafe für Fladeby ein Ende bereitet; das Powerplay können die Wölfe jedoch nicht nützen. Und so geht das erste Drittel mit Feldvorteilen für die Gastgeber, aber ohne große Höhepunkte dem Ende zu. Einzig Deluca (13.) und Ograjensek (16.) finden noch nennenswerte Einschussmöglichkeiten vor; 0:0 nach 20 Spielminuten.
Das zweite Drittel ist zunächst etwas zerfahren; beide Teams sind vor allem darauf bedacht, den Gegner zu stören und in der neutralen Zone zu halten. Nach 26 Minuten ist dann Sholl im Zentrum des Geschehens: mit einem Big Save fängt er einen Onetimer von Oberkofler und erntet Szenenapplaus von den ca. 50 mitgereisten Pusterer Anhängern. Wenig später gehen die Wölfe in Führung: die 99ers bringen den Puck nicht aus der Gefahrenzone und Deluca bedankt sich und erzielt zentral aus dem Slot das 0:1 für die Schwarzgelben (27. Minute). Nun haben die Wölfe Aufwind und werden für das größere Engagement auch belohnt: Archambault verwertet einen Rebound aus spitzestem Winkel und vollem Lauf, ein super Treffer (0:2; 35. Minute). In den darauffolgenden Minuten verwalten die Wölfe leider nicht cool den Vorsprung, sondern wehren sich mit Haken und Ösen. Und so müssen zuerst Spinell und danach Spencer für zwei Minuten in die Kühlbox. Das erste Penaltykilling wird noch passabel überstanden, doch im zweiten gelingt den Hausherren der Anschlusstreffer: Yogan trifft von halblinks ins kurze Eck und verkürzt auf 1:2 (39. Minute).
Im Schlussabschnitt bleibt der Ansturm der Hausherren aus. Die Wölfe verwalten den Vorsprung, die 99ers hingegen sind bemüht, bringen aber spielerisch nicht mehr viel zustande. Die größte Möglichkeit hat Topscorer Granholm, der in Minute 44 nach einem Steilpass alleine auf Sholl zustürmt, aber verzieht. Als die Gastgeber gegen Drittelende den Goalie vom Eis nehmen, gelingt dem HCP das 1:3. Harju erzielt mit dem empty-net-Treffer sein erstes Tor nach der Rückkehr ins Pustertal.
Die Wölfe reisen nun weiter und haben noch ein zweites Auswärtsspiel zu bestreiten: am Sonntag sind sie um 17:30 Uhr in Ungarn bei Fehervar AV19 zu Gast und werden versuchen, auch gegen den Vizemeister einen oder mehrere Punkte mitzunehmen.