Von: ka
Bruneck – Heute steigt in der ausverkauften Brunecker Intercable-Arena das im ganzen Pustertal mit großer Spannung erwartete erste Playoff Heimspiel des HCP in der ICE Hockey League. Die Wölfe brennen nach der klaren Auswärtsniederlage am Mittwoch im Auftaktspiel gegen Hydro Fehérvár AV19 auf Wiedergutmachung und wollen die Serie unbedingt ausgleichen. Coach Raimo Helminen kann wieder auf Ivan Althuber zurückgreifen, muss jedoch auf den erkrankten Topscorer Johan Harju verzichten, für ihn rückt Raphael Andergassen in die erste Linie auf. Der Cheftrainer der Ungarn Kevin Constantine kann wieder sein bestes Team aufbieten.
Nach einer beeindruckenden Choreografie der Rienzkurzve und mit musikalischer Unterstützung der “Puschtra Musikanten” starten die Hausherren entschlossen in die Partie und setzen die Gäste sogleich unter Druck, daraus ergibt sich bereits nach gut 4 Minuten die erste Überzahlgelegenheit für den HCP. Das Powerplay klappt wie am Schnürchen, nach einigen schönen Kombinationen tankt sich Stukel unwiderstehlich auf der linken Seite durch und passt auf Hannoun, der den Puck trotz Bedrängnis durch einen ungarischen Verteidiger ins Tor lenkt – 1:0 und die Arena steht erstmals Kopf. Fehervar zeigt sich jedoch keineswegs geschockt und zieht sein bereits a
us der ersten Partie bekanntes zynisches Playoff Eishockey auf, in der 6. Minute kann Sholl noch nach einem versuchten Bauerntrick retten, zwei Minuten später dann fällt jedoch aus einer äußerst unglücklichen Episode der Ausgleich: Nach einem Zweikampf hinter dem Tor springt der Puck über das Tor von Sholl hinweg direkt vor die Füße von Bartalis und dieser schiebt mühelos zum 1:1 ein. Die Schwarz-Gelben reagieren, Hanna verfehlt das Tor nach super Vorarbeit von Stukel knapp und in der 15. Minute kann Andergassen aus aussichtsreicher Position Tirronen nicht überwinden. In einer 4 gegen 4 Situation gelingt dann den Wölfen jedoch der verdiente Führungstreffer: Protagonist ist erneut Hanna, der zunächst nach erneut erstklassiger Vorbereitung von Stukel noch an Tirronen scheitert, kurze Zeit später jedoch nach Vorlage von Hannoun per Direktabnahme unhaltbar zum 2:1 einnetzt. Die Führung hält jedoch wieder nur eine gute Minute, denn die Magyaren schlagen aus der nächsten defensiven Unsicherheit der Schwarz-Gelben sofort wieder Kapital und Bartalis gleicht den Spielstand erneut aus, somit geht es mit 2:2 zum ersten Mal in die Kabinen.
Im Mitteldrittel dasselbe Bild, der HCP macht ein starkes Spiel aber die Gäste sind im Konter stets brandgefährlich. In der 24. Minute kann Tirronen nach einem schönen Angriff der ersten Linie nur mit Mühe klären, drei Minuten später entwischt Alex Petan bei einem Konter der Pusterer Verteidigung und vollstreckt eiskalt zur 3:2 Führung für die Gäste. Die Wölfe stecken nicht auf und schon eine Minute später könnten sie erneut ausgleichen, aber ein von Stephan Deluca abgefälschter Blueliner von Willcox landet nur am Innenpfosten anstatt im Tor. Auch in der Folge ist der HCP das bessere Team aber Tirronen kann gute Einschussmöglichkeiten von Andergassen und Ikonen vereiteln, bei einem Powerplay der Ungarn hingegen ist Sholl der gewohnt starke Rückhalt und somit geht es mit dem alles in allem unglücklichen Rückstand zum zweiten Pausentee. Mit der Schlusssirene teilt jedoch Colin Jacobs noch einige Nettigkeiten aus und erhält dafür eine Strafe, somit darf der HCP zu Beginn des Schlussdrittels in Überzahl agieren.
Im Powerplay spielen Gerlach, Stukel und Hannoun zwar erneut die ungarische Abwehr mustergültig aus, aber der vor dem Tor freigespielte Kristensen scheitert an Tirronen. Effizienter machen es wieder einmal die Magyaren, als sie einige Minuten später ihrerseits ein Powerplay zugesprochen bekommen, Terbocs verwertet einen Abpraller zum 2:4 für die Gäste. Der HCP gibt nicht auf, nachdem ein weiterer Treffer von Fehervar zu Recht wegen Abseits aberkannt wird werfen die Wölfe noch einmal alles nach vorne. In einem weiteren Powerplay bleibt den schwarz-gelben Fans nach einer starken Aktion der ersten Linie, die den Puck jedoch nicht über die Linie stochern kann, zum wiederholten Male der Torschrei im Halse stecken. Nach Ablauf der Strafe kommt es wie es kommen muss, die Ungarn kontern die nun verzweifelt anstürmenden Hausherren eiskalt aus und Terbocs gelingt in der 51. Minute mit seinem zweiten Treffer des Abends die Vorentscheidung. Drei Minuten vor dem Ende zieht Helminen noch den Goalie und Hari trifft zum zu hohen 2:6 Endstand ins leere Tor. Das Publikum bedankt sich zwar mit großem Applaus für die engagierte Vorstellung, die Wölfe stehen jedoch trotz starkem Kampf erneut mit leeren Händen da und sind jetzt bereits etwas unter Zugzwang in der “best of seven” Serie.
Weiter geht es bereits am Sonntag um 17.30 Uhr mit Spiel 3 in Ungarn, für die HCP Fans gibt es eine weitere Premiere mit dem ersten großen “Public Viewing” mit Live Kommentar in der Intercable Arena, detaillierte Informationen dazu folgen.