Von: mk
Toblach – Viel wurde spekuliert über die möglichen Siegkandidaten beim Weltcup-Sprint der Langläufer in der Nordic Arena. Am Ende behaupteten sich mit Sindre Bjørnestad Skar und Natalia Matveeva zwei Athleten, die vorher niemand so richtig auf dem Zettel hatte. Der Viertplatzierte Federico Pellegrino, sowie die drei Südtiroler Lokalmatadore gingen leer aus.
Das Männer-Finale sollte am Samstag das große Highlight im Toblacher Langlaufzentrum sein. Und so war es auch. Allerdings sorgte nicht Italiens Sprint-Start Federico Pellegrino für die große Show, sondern ein 24-jähriger Nobody aus Norwegen. Sindre Bjørnestad Skar schockte die Konkurrenz mit einem unwiderstehlichen Schlusssprint und schnappte den Favoriten den Sieg weg. Er behauptete sich im Fotofinish mit nur drei Hundertstel Vorsprung gegenüber dem US-Amerikaner Simeon Hamilton. Für den Skandinavier ist dies der erste Sieg überhaupt in seiner noch jungen Weltcup-Karriere.
Das Podium komplettierte Skars norwegischer Landsmann Johannes Høsflot Klæbo, der Pellegrino auf den undankbaren vierten Platz verdrängte. „Nach meinem Sieg hier in der vergangenen Saison, wollte ich unbedingt den Doppelpack schaffen. Leider ist mir das nicht gelungen. Morgen werde ich im Teamsprint mit Didi Nöckler neuerlich angreifen“, so Pellegrino nach dem Rennen. Der Schweizer Jovian Hediger und der norwegische Quali-Sieger Håvard Solås Taugbøl belegten im Finale die Ränge fünf und sechs.
In der K.o.-Phase nicht mehr mit dabei war Tour-de-Ski-Sieger Sergey Ustiugov. Er scheiterte genauso in der Quali, wie die drei Südtiroler Langläufer, die in Toblach am Start waren. Der Brunecker Dietmar Nöckler verpasste als 36. knapp die Qualifikation für die Finalrunde, zeigte sich aber dennoch zufrieden: „Ich habe einen ordentlichen Auftritt hingelegt. Jetzt will ich im Teamsprint nochmal eine Schippe drauflegen.“ Weiter hinten im Klassement reihten sich die Debütanten Stefan Zelger (50.) aus Bozen und der Sarner Michael Hellweger (62.) ein.
Natalia Matveeva überrascht alle
Hochspannend war auch das Finale der Frauen, das Natalia Matveeva überraschend für sich entschied. Die Russin behauptete sich auf den letzten Metern gegenüber der Sprint-Weltcup-Führenden Maike Caspersen Falla, die bis kurz vor Schluss in Führung lag. Die Norwegerin passierte mit acht Hunderstelt Rückstand die Ziellinie. Für Matveeva geht somit eine zehnjährige Durststrecke zu Ende. Ihr bislang einziger Weltcupsieg datiert nämlich aus dem Jahr 2007, als sie sich im Sprint in Düsseldorf behauptete. Bei der 30-jährigen Moskauerin kannte der Jubel im Ziel keine Grenzen: „Ich musste lange auf diesen Sieg warten. Heute ist mir die Rechnung endlich aufgegangen. Ich bin überglücklich und möchte einen besonderen Dank an meine Trainer richten. Sie haben großen Anteil an diesem Erfolg.“ Rang drei hinter Matveeva und Falla nahm die Schwedin Hanna Falk ein, die die Deutsche Sandra Ringwald, ihre Teamkollegin Ida Ingemarsdotter und Vesna Fabjan aus Slowenien hinter sich ließ.
Als beste Italienerin schnitt Ilaria Debertolis ab, die nach ihrem Viertelfinal-Aus den 20. Rang einnahm.
Am Sonntag wird das Programm in der Nordic Arena mit den Teamsprints fortgesetzt. Los geht es ab 13.00 Uhr mit den Quali-Bewerben, bevor um 15 Uhr die abschließenden Entscheidungen folgen.
Ergebnisse Langlauf-Weltcup in Toblach (ITA):
Finale Sprint, Männer
1. Sindre Bjørnestad Skar (NOR) 2:48,16 Minuten
2. Simeon Hamilton (USA) +0,03 Sekunden
3. Johannes Høsflot Klæbo (NOR) +0,66
4. Federico Pellegrino (ITA) +1,27
5. Jovian Hediger (SUI) +1,84
6. Håvard Solås Taugbøl (NOR) +3,77
Finale Sprint, Frauen
1. Natalia Matveeva (RUS) 3:04:13 Minuten
2. Maiken Caspersen Falla (NOR) +0,08 Sekunden
3. Hanna Falk (SWE) +2,41
4. Sandra Ringwald (GER) +3,46
5. Ida Ingemarsdotter (SWE) +5,88
6. Vesna Fabjan (SLO) +19,39