Von: mk
Bozen – Bereits im Dezember 2022 sind innerhalb des Kulturabkommens zwischen Italien und Österreich die Anerkennung von 26 neuen Studientiteln verhandelt worden. Am 1. Dezember 2023 ist diese direkte Anerkennung über das bilaterale Abkommen des Notenwechsels in Kraft getreten. Die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) ist sehr erfreut darüber, dass ab jetzt die Anerkennung von 26 neuen Bachelor-, Master- und Lehramtsstudien sowie der neuen Studienordnung des Integrierten Diplomstudiums der Rechtswissenschaften in Innsbruck in Italien möglich ist.
Studientitelanerkennungen – ein Kernthema der sh.asus
Die Anerkennung ausländischer Studientitel war und ist immer schon eines der Hauptprobleme der Südtiroler Studierenden – und deshalb auch eines der Kernthemen der SH. Die Ratifizierung des Notenwechsels und die Anerkennung dieser 26 neuen Abschlüsse durch das italienisch-österreichische Abkommen, sei deshalb besonders erfreulich.
„Viele Südtirolerinnen und Südtiroler studieren gerne im deutschsprachigen Ausland – die meisten in Österreich. Genau deshalb ist diese direkte Anerkennung über den Notenwechsel so wichtig und stellt eine große Erleichterung dar“, so die Vorsitzende der SH, Ariane Benedikter. Die direkte und leichte Anerkennung über den Notenwechsel ist nämlich auch im Kampf gegen den Brain Drain von Bedeutung. Ohne die Rechtssicherheit, dass der eigene Studientitel problemlos anerkannt wird, ist die Rückkehr nämlich für viele weniger attraktiv. „Durch das Aufnehmen dieser 26 Studientitel in den Notenwechsel ist diese Rechtssicherheit aber garantiert“, erklärt SH-Vize Alexander von Walther. Die sh.asus bedankt sich deshalb, wie bereits im letzten Jahr, bei den Beamten des zuständigen Ressorts für den Einsatz in den Verhandlungen.
Trotz Freude Kritik an oft langwierigen Prozessen
Ein Jahr lang hat es gedauert, bis die im letzten Jahr erfolgreich verhandelten Studienabschlüsse nun auch de facto anerkannt werden können und der Notenwechsel in Kraft ist. „Für Studienabgängerinnen und -abgänger, die eines der Studien, die letzten Jahr verhandelt wurde, bereits abgeschlossen haben und in das Berufsleben einsteigen wollen, ist ein Jahr eine lange Zeit, bis sie jetzt den Studientitel auch wirklich anerkennen lassen können“, sagt Alexander von Walther, der Vizevorsitzende der sh.asus. Nichtsdestotrotz sei die direkte Anerkennung über den Notenwechsel eine große und wichtige Errungenschaft.
Denn darüber hinaus ist die Anerkennung immer noch vielfach sehr kompliziert und oft alles andere als schnell – auch über 20 Jahre nach der Bologna-Reform, die die Schaffung eines gemeinsamen Hochschulraums zum Ziel hatte. Daran bemängelt die sh.asus, dass es in einem vereinten Europa selbstverständlich sein sollte, dass Studienabschlüsse innerhalb Europas überall anerkannt werden. Es brauche mehr gemeinsame Standards an allen europäischen Unis oder aber mehr Flexibilität in den entsprechenden nationalen Regelungen.
„Gerade heutzutage – in einer globalisierten Welt – ist es wichtig, verschiedenste Erfahrungen, auch im Ausland, zu sammeln. Diese müssen deshalb als Bereicherungen betrachtet und auf jeden Fall mehr gefördert als eingeschränkt werden“, betont Ariane Benedikter, Vorsitzende der sh.asus. Eine europäische Lösung der Studientitelfrage werde generell für Südtiroler Studierende immer wichtiger, da mittlerweile auch viele einen Studienort über Österreich hinausgehend wählen, wo das Kulturabkommen nicht mehr greift, so die sh.asus abschließend.