Von: ao
Dietenheim – 55 Teilnehmer, so viele wie noch nie, nahmen in diesem Jahr am Chorleiterseminar des Südtiroler Chorverbandes und des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols in Dietenheim teil. Am 12. August zeigten die angehenden bzw. bereits erfahrenen Chorleiter und Chorleiterinnen in einem Konzert, dass sie unter der Gesamtleitung von Jan Scheerer nicht nur Schlagtechnik gelernt hatten.
Beim Konzert beeindruckte das zahlreich erschienene Publikum vor allem der schöne Chorklang, aber auch das hohe Niveau der Werke: Der Schwerpunkt lang auf geistlichen Werken aus den verschiedensten Epochen, aber auch Lieder von Brahms, Orff oder Max Reger erklangen. Die Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren hatten ihr Können unter der Anleitung von Scheerer und drei weiteren Referenten in vier Studios erweitert und jeweils persönliche Stimmbildung erhalten.
Kursleiter Jan Scheerer betonte vor allem die Bedeutung der Stimmbildung: „Chorleiter haben immer mit Laienchören zu tun, was wunderbar ist, da sie eine unverbrauchte Neugier haben. Anderseits hat der Chorleiter hier eine besondere Verantwortung für die Stimmbildung.“ Chorleiter müssten selbst ihre Stimme pflegen, damit sie die Sänger und Sängerinnen unterstützen können. Eine besondere Freude und Herausforderung sei gewesen, dass elf Teilnehmer dabei waren, die noch nie einen Chor dirigiert hatten. Fünf von ihnen dirigierten beim Konzert u.a. „Erlaube mir feins Mädchen“ von Brahms, wobei die Strophen auf die Dirigenten aufgeteilt wurden, damit möglichst viele zum Zug kamen.
Der Obmann des Südtiroler Chorverbandes Erich Deltedesco zeigte sich beeindruckt vom hohen Niveau des Konzertes und dankte den international renommierten Referenten und den Teilnehmern für ihren Einsatz. „Danke für eure Bereitschaft, offen zu sein für Anregungen von außen“, sagte er zu den Teilnehmern. Der Erwerb von Wissen und Können sei niemals abgeschlossen. Gerade im Bereich der Chorleitung sei ständige Fortbildung wichtig, finde doch heute ein Paradigmenwechsel statt: „Heute geht es um eine ganzheitliche Chorpädagogik, nicht nur um Schlagtechnik.“ Die Ansprüche an Wissen, Können und Sozialkompetenz würden immer höher. Besonders froh sei er, dass man so gute Referenten gewonnen habe. Auch im nächsten Jahr werden sie wieder nach Dietenheim kommen, versprach der Obmann zur Freude der Teilnehmer.