Von: bba
Bozen/Brixen – Acht Erwachsene, sechs Frauen und zwei Männer, bereiten sich seit einem Jahr auf ihre Taufe vor. Gestern, am ersten Sonntag der Fastenzeit, stellten sie sich Bischof Ivo Muser vor und bekundeten ihm gegenüber den Wunsch, sich taufen zu lassen.
Erwachsene, die getauft werden möchten, durchlaufen vor der Taufe eine längere Zeit des Hineinwachsens in den Glauben, die etwa ein Jahr dauert. Diese Zeit wird als Katechumenat bezeichnet und derzeit in der Diözese Bozen-Brixen von sechs Frauen und zwei Männern durchlaufen. Die Wegstrecke des Katechumenats wird von verschiedenen Feiern wie der gestrigen „Zulassungsfeier“ begleitet. Am Ende des Weges steht die Taufe. Weil die Fastenzeit die intensive und konkrete Vorbereitungszeit auf die Tauffeier ist, wird die Feier der Zulassung jeweils am ersten Fastensonntag gefeiert. Die gestrige Zulassungsfeier war die bereits achte in der Diözese Bozen-Brixen.
Die acht Erwachsenen haben in den vergangenen Monaten den Glauben kennengelernt, konnten das Kirchenjahr miterleben und sich mit ihrer Pfarrgemeinde vertraut machen. Besonders eindrucksvoll ist der tiefe Wunsch zur Taufe zweier Kandidaten: Sie hatten bereits in ihrem Herkunftsland den Weg zur Taufe eingeschlagen und mussten ihn unterbrechen, weil sie verfolgt wurden und flüchten mussten. Sie entschieden sich, hier in Südtirol die Vorbereitung auf die Taufe fortzusetzen.
Gläubige aus den vier Pfarrgemeinden, aus denen die Taufbewerber stammen, stellten dem Bischof gestern ihre Katechumenen vor und bezeugten, dass sie sich nun seit längerem mit dem christlichen Glauben auseinandersetzen, dass sie auf das Wort Gottes hören und gemeinsam in den Pfarrgemeinden beten. „Ich bezeuge, dass diese Taufbewerberin sich intensiv mit den Inhalten unseres Glaubens beschäftigt und sich gut vorbereitet hat und dass unsere Pfarrgemeinde sie im Gebet begleitet“, so ein Katechumenatsbegleiter vor dem Bischof. Daraufhin kam die Bitte der jeweiligen Pfarrgemeinde, ihre Katechumenen zur Feier der Taufe in der Osternacht zuzulassen. Bei Erwachsenentaufen werden übrigens auch die Sakramente der Firmung und Eucharistie gespendet.
Für die nun anstehende letzte Etappe vor der Taufe wurden die Katechumenen gestern vom Bischof durch Handauflegung, durch die Salbung mit Katechumenenöl und durch das Gebet gestärkt. Bischof Muser ermutigte die Taufbewerberinnen und Taufbewerber, dem Ruf Christi weiterhin zu folgen und mit der Kraft seines Geistes alle Schritte des Lebens im Glauben und im Vertrauen zu gehen. Diese Kraft wünschte der Bischof jedem einzelnen Katechumenen ganz besonders durch die Salbung und Handauflegung.
Neben den Gläubigen aus den Pfarrgemeinden nahmen auch die Priester sowie die Katecheten, also die „Religionslehrer“, die die acht Katechumenen im Glauben unterrichten und auf den Empfang der Taufe vorbereiten, an der gestrigen Zulassungsfeier zur Taufe teil.