Ernennung

Alessandro Bonato wird Chefdirigent des Haydn Orchesters

Montag, 27. Januar 2025 | 13:53 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Stiftung Haydn von Bozen und Trient betraut Alessandro Bonato für die nächsten drei Spielzeiten mit dem Amt des Chefdirigenten des Haydn Orchesters. Von Oktober 2025 bis Juni 2028 wird Alessandro Bonato, neben dem Musikalischen Leiter Ottavio Dantone und dem Gastdirigenten Thomas Dausgaard, zu einer der wichtigsten Leitfiguren des Orchesters. Gemeinsam soll durch die intensive, dauerhafte Zusammenarbeit eine unverwechselbare musikalische Handschrift entstehen.

Die künstlerische Zusammenarbeit zwischen Alessandro Bonato und der Stiftung Haydn nahm bereits vor zwei Jahren im Rahmen mehrerer Projekte ihren Anfang, wir erinnern uns unter anderem an die Neujahrskonzerte, die binnen kürzester Zeit ein ausgesprochen breites Publikum anzogen. Bonatos Ernennung zum Chefdirigenten erfolgt nun wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten Debüt am Pult des Teatro Sociale in Trient, wo er vor ausverkauftem Haus am 31. Januar und 2. Februar Il barbiere di Siviglia von Gioachino Rossini dirigieren wird.

In seiner Funktion als Chefdirigent des Haydn Orchesters wird Bonato sowohl im Rahmen der Sinfoniekonzerte als auch im Opernspielplan zu erleben sein, er unterstützt den Künstlerischen Leiter der Stiftung Haydn, Giorgio Battistelli, bei der Programmgestaltung und arbeitet in engem Kontakt mit dem Orchester, um dessen künstlerische Weiterentwicklung zu begleiten und es dem Publikum im In- und Ausland bekannt zu machen. Es wird somit einen regen Austausch mit der Orchesterleitung über die künstlerische und strategische Programmgestaltung sowie über die Inhalte der Konzertsaison geben.

„Die Vision der Stiftung Haydn ist es, Beziehungen und Verbindungen herzustellen, Raum zu schaffen für neue künstlerische Kräfte aus Italien und Europa. Auf diesem Weg ist die Ernennung von Alessandro Bonato zum Chefdirigenten ein logischer Schritt“, kommentiert Giorgio Battistelli, Künstlerischer Leiter der Stiftung Haydn, die Entscheidung. „Alessandro Bonato zählt zu den wenigen Dirigenten, die sich durch eine unbändige künstlerische Kraft auszeichnen, er verfügt aber auch über einen starken Charakter, der auf Bildung und einer soliden kulturellen Identität fußt. Bonato ist fest verwurzelt in der Tradition des großen klassischen Repertoires, gleichzeitig erforscht er mit großem, intellektuellem Tatendrang die Besonderheiten der Musik des 20. Jahrhunderts und der zeitgenössischen Musik.“

„Bereits im vergangenen Dreijahreszeitraum setzte die Stiftung Haydn auf eine breit gefächerte, verschiedenste künstlerische Projekte umfassende Programmgestaltung, mit dem Ziel, dem Publikum ein vielseitiges Repertoire mit anderswo selten aufgeführten musikalischen Gegenüberstellungen zu bieten“, unterstreicht Paul Gasser, Präsident der Stiftung Haydn. „Um diesen Ansatz bestmöglich in die Tat umzusetzen, holte sich der Künstlerische Leiter mit Dirigenten wie Ottavio Dantone, Michele Mariotti, Kent Nagano und Thomas Dausgaard einige italienische und internationale Dirigenten mit Erfahrung und herausragendem Talent ins Boot. Alessandro Bonato, ein Dirigent mit überragenden fachlichen, künstlerischen und menschlichen Qualitäten, wird dieses hochkarätige Team vervollständigen.“

„Für mich ist dies der Beginn eines großen Abenteuers“, freut sich der designierte Chefdirigent Alessandro Bonato. „Bereits bei meiner ersten Zusammenarbeit mit dem Haydn Orchester habe ich eine besondere Verbindung zu den Musikerinnen und Musikern gespürt – ein Gefühl von gegenseitigem Vertrauen und vom gemeinsamen Schaffen, das wirklich selten ist. Die individuellen Qualitäten, sowohl musikalisch als auch menschlich, sind auf höchstem Niveau – ein ideales Arbeitsumfeld für einen Dirigenten wie mich. Im vergangenen September kehrte ich für ein multimediales Projekt nach Bozen zurück, und aktuell arbeiten wir gemeinsam an der Oper Der Barbier von Sevilla. Kurz gesagt: Ein Traum, der Wirklichkeit wird.“

Biographie

Alessandro Bonato wurde 1995 in Verona geboren und arbeitete bereits mit zahlreichen international gefeierten Solisten und namhaften Orchestern wie dem Philharmonieorchester der Mailänder Scala, dem Orchestra Sinfonica Nazionale der RAI, dem Orchestra del Maggio Musicale in Florenz, dem Haydn Orchester von Bozen und Trient, dem Orchestra della Svizzera Italiana, der Filarmonica Toscanini, den Pomeriggi Musicali, dem Orchestra dell’Arena di Verona, dem Orchestra del Teatro Carlo Felice in Genua, dem Orchester am Teatro Massimo in Palermo, dem Orchestra Sinfonica Siciliana, dem Orchestra della Toscana, dem Warsaw Philharmonic Orchestra, dem Tokyo Symphony Orchestra, dem CRR Symphony Orchestra in Istanbul, dem Danish National Symphony Orchestra, dem South Denmark Philharmonic Orchestra, dem Royal Oman Symphony Orchestra, dem Ensemble Wiener Concert-Verein und dem Orquesta Juvenil Sinfonia por el Perù. Der ehemalige Chefdirigent der Filarmonica Marchigiana (FORM, 2021-22), der als jüngster Dirigent dieses Amt bei einem der 13 vom italienischen Kulturministerium anerkannten Orchester (ICO) bekleidete, gab mit dem Wiener Concert-Verein 2022 sein Debüt im Musikverein in Wien und dirigierte mit großem Erfolg bei Publikum und Kritikern die Neuinszenierungen von Il Barbiere di Siviglia am Sferisterio in Macerata und Norma für OperaLombardia. Als Operndirigent gastierte er am Sferisterio in Macerata (Rossinis Il barbiere di Siviglia), am Teatro Grande in Brescia, am Ponchielli in Cremona, dem Teatro Sociale in Como, dem Teatro Fraschini in Pavia und dem Teatro Verdi in Pisa (mit Bellinis Norma), am Teatro Filarmonico in Verona (Gianni Schicchi von Puccini, Il maestro di cappella und Il matrimonio segreto von Cimarosa), beim Rossini Opera Festival in Pesaro (mit Petite messe solennelle, La cambiale di matrimonio und Opernkonzerten), in der Arena von Verona (Il barbiere di Siviglia), am Gran Teatro Nacional del Perù (mit Puccinis La Bohème), am Yerevan Opera Theatre (mit Donizettis L’elisir d’amore und Verdis Otello) sowie am Royal Opera House in Mascat (Die Zauberflöte und La cambiale di matrimonio).

Im Jahr 2018 gewann er als einziger Italiener und jüngster zum Wettbewerb zugelassener Teilnehmer den dritten Platz bei der Nicolai Malko Competition for young conductors. Seine Talentprobe fand allgemeine Anerkennung. Geboren am 22. März 1995 in Verona begann Alessandro Bonato mit elf Jahren am staatlichen Konservatorium Dall’Abaco in Verona sein Studium der Violine, widmete sich später jedoch auch der Bratsche, der Komposition sowie Orchesterleitung und spezialisierte sich auf Barockbratsche. Er studierte Dirigieren bei Pier Carlo Orizio, Donato Renzetti und Umberto Benedetti Michelangeli. 2013 gab er mit dem Orchester des Veroneser Konservatoriums sein offizielles Debüt als Dirigent.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen