Von: mk
Bozen – Allerheiligen gilt als eines der Hochfeste der Katholischen Kirche. Es wird Menschen gedacht, von denen man glaubt, dass sie über den Tod hinaus bei Gott leben und in Gott vollendet sind. Die Katholische Jungschar nimmt diesen Feiertag zum Anlass, um zu einem kindgerechten, aber zugleich ernsthaften Umgang mit dem Tod aufzurufen.
Der christliche Jahreskreis bietet viele Möglichkeiten und Anlässe mit Kindern Lebensthemen, wie zum Beispiel Umgang mit und Bewältigung von Sterben und Tod, zu bearbeiten. „Allerheiligen, als Fest des gemeinsamen Erinnerns und der Auseinandersetzung mit dem Tod, aber auch als Ausdruck des Glaubens an die Auferstehung, soll vor allem in der kinderpastoralen Praxis einen höheren Stellenwert bekommen, damit Kinder, ihren Bedürfnissen entsprechend, teilhaben können“, erklärt Fabian Plattner, erster Vorsitzender der KJS.
Kritischer Umgang mit Halloween
Am Vorabend von Allerheiligen feiern viele Kinder und Jugendliche „Halloween“ was sich wahrnehmbar auch in Südtirol immer größerer Beliebtheit erfreut. Kinder verkleiden sich als Geister, Hexen oder Mumien, schlüpfen in eine andere Rolle, ziehen von Haus zu Haus und sammeln mit den Worten „trick or treat“ (Süßes oder Saures) Süßigkeiten. „Dies ist eine Tatsache. Es nützt den Kindern nichts, es einfach zu verbieten, ohne mit ihnen inhaltlich kritisch darüber zu reflektieren.“ Der Jungschar ist es ein Anliegen, die Kinder und die zunächst gute Absicht ernst zu nehmen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen und dabei die christliche Botschaft des Allerheiligenfestes zu erklären und die damit zusammenhängenden Bräuche nahe zu bringen: Gedenken an die Verstorbenen, Gräberbesuch mit der Familie.
Auch zu einem überlegten Umgang mit den Konsumbedürfnissen ermutigt die Katholische Jungschar. Der Süßwarenhandel, die Dekorations- und Verkleidungsbranche fördern den Eindruck, dass der Abend des 31. Oktobers von Hexen, Geistern, Dämonen und ihrem Verlangen nach Süßigkeiten, Streichen und Spaß vereinnahmt worden ist. Kinder werden häufig nur als Konsumentinnen und Konsumenten angesprochen. Dabei soll bei einem Brauchtum das gemeinsame Feiern und nicht nur der Konsum im Vordergrund stehen.