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Prad am Stilfserjoch – Bei der heutigen (20. Jänner) Verleihung des Alpinen Schutzwaldpreises Helvetia in Vorarlberg erhielt ein Projekt aus Prad eine Auszeichnung.
Eine der Auszeichnungen in der Kategorie “Schule” wurde den Wald- und Hüttentagen des Kindergartens Prad am Stilfserjoch zugesprochen.
Aus Südtirol waren bei der heutigen Preisverleihung in Vandans im Montafon in Vorarlberg neben dem Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft Paul Profanter auch der Präsident des Südtiroler Forstvereins Christoph Hintner und der Direktor der Agentur Landesdomäne und Präsident der Arbeitsgemeinschaft Josef Schmiedhofer, Mit-Initiator des Projektes Schutzwaldpreis. Auch der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner, der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, der Liechtensteinische Regierungsstellvertreter Thomas Zwiefelhofer und der bayerische Ministerialrat Franz Brosinger unterstrichen mit ihrer Teilnahme an der Preisverleihung die Bedeutung eines gesunden Schutzwaldes. “Was nur gesehen und gehört wird, ist flüchtig”, fasst Landesforstdirektor Profanter zusammen: “Wir haben heute wieder die Wichtigkeit von Projekten erkannt, bei denen die Beteiligten selber im Wald mit den Händen arbeiten; und dieser greifbare, nachhaltige Einsatz für den Schutzwald ist das Ziel dieser Initiative, das vor allem mit Schulprojekten erreicht wird.”
Für den diesjährigen Alpinen Schutzwaldpreis Helvetia wurden 25 Projekte und Ideen aus Südtirol, Österreich, Bayern und der Schweiz eingereicht; davon hat die Jury elf Projekte ausgezeichnet. Der Alpine Schutzwaldpreis Helvetia wurde heute zum elften Mal vergeben. Mit diesem Preis werden beispielhafte Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Bergwaldes im Alpenraum und zur Bewusstseinsbildung für die Schutzwaldthematik gewürdigt. Der Preis wird in den drei Kategorien Schulprojekte, Öffentlichkeitsarbeit, Innovation und Schutzwaldpartnerschaften sowie Erfolgsprojekte verliehen; pro Kategorie werden beispielhafte Projekte ausgezeichnet. In diesem Jahr war der Vorarlberger Waldverein für Organisation und Durchführung zuständig.
Weitere Preisträger und Auszeichnungen: in der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit, Schutzwaldpartnerschaften, Innovationen: Preisträger “Walderlebnistag – Der Wald kommt in die Stadt”, Kärnten; Auszeichnungen erhalten “Zehn Jahre Silbertaler Waldschule”, Vorarlberg; “Integra – Erfolgreiche Arbeitsintegration mit Arbeiten im Schutzwald”, Vorarlberg; “GWunderwald Heidboden Davos”, Graubünden. In der Kategorie Erfolgsprojekte heißt der Preisträger “Kirchwald Raggtal” in Vorarlberg; Auszeichnungen gehen an “Erfolgsfaktoren im Balderschwanger Hochtal/Allgäu”, Bayern, und an Steinschlagschutz mit Dauerwald in St. Gallen in der Schweiz. In der Kategorie Schule ist der Preisträger die Grundschule Rettenberg mit dem Projekt “Premierschule der Bergwaldoffensive” in Bayern; eine Auszeichnung wurde neben den Wald- und Hüttentagen des Kindergartens Prad der Volksschule Schröcken am Arlberg für ein Projekt zur Erforschung der heimischen Bergwälder zugesprochen. Den Sonderpreis der Jury erhält diesmal die Integrale Bergwaldsanierung des Fürstentums Liechtenstein. Von den Forstvereinen der Arbeitsgemeinschaft Alpenländische Forstvereine wurde der Wald-Bauer Georg Fritz aus Möggers in Vorarlberg zum Schutzwaldpatron des Alpinen Schutzwaldpreises für das Jahr 2017 gekürt.
Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine besteht seit 1981. Ihre Mitglieder sind die Forstvereine Bayern, Graubünden, St. Gallen, Südtirol, Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Liechtenstein. Durch gemeinsame Projekte und den Austausch von Erfahrungen soll die Zukunft des Bergwaldes als naturnaher Lebensraum in den Alpen gesichert werden.
Weitere Informationen zum Alpinen Schutzwaldpreis finden sich auf http://www.arge.forstvereine.e u/
Eckdaten zum Wald in Südtirol
40 Prozent der Landesfläche liegen auf über 2000 Meter Meereshöhe, 90 Prozent der Landesfläche unterliegen der forstlich-hydrogeologischen Nutzungsbeschränkung laut Forstgesetz. Die Waldfläche besteht aus 336.689 Hektar Wald und 35.485 Hektar anderen bewaldeten Flächen wie etwa Latschenbeständen, die Bewaldung in Südtirol liegt bei 50 Prozent. 58 Prozent der Waldfläche sind Standortsschutzwald, also Wald mit direkter Schutzwirkung gegen Sturzprozesse, Lawinen und Wildbachprozesse; 24 Prozent der Waldfläche sind Objektschutzwald, also Waldbestände, die Siedlungen, Verkehrswege und sonstige Infrastrukturen direkt vor Naturgefahren wie Steinschlag, Lawine oder Murgang schützen. Der Wald in Südtirol ist mit 68 Prozent mehrheitlich in Privatbesitz, es gibt derzeit in Südtirol insgesamt über 21.000 Waldeigentümer mit vorwiegendem Kleinstbesitz: über 9000 Eigentümer mit einer Waldfläche bis zu 2,5 Hektar und nur 52 Betriebe mit einer Waldfläche von über 250 Hektar.