Das Projekt wurde am Freitag vorgestellt

André Heller gestaltet Park an der Alten Donau in Wien

Freitag, 27. September 2024 | 13:05 Uhr

Von: apa

Wien erhält einen neuen Park – gestaltet von einem seiner prominentesten Kulturschaffenden: Universalkünstler André Heller wurde beauftragt, ein Areal an der Oberen Alten Donau zu planen. Im Bereich Mühlschüttel wurden Flächen, die zuletzt an Private verpachtet worden waren, wieder von der Stadt übernommen. Dort entsteht auf 28.000 Quadratmetern eine öffentliche Grünfläche. Bei der Vorstellung des Parkprojekts am Freitag wurde eine “Natur- und Kunstoase” versprochen.

Vorerst präsentiert sich das Areal im Bezirk Floridsdorf noch als schlichtes Brachland mit Baumbestand – der nicht weichen muss, wie man versichert. Einzelgrundstücke, die dort zuvor verpachtet worden waren, werden nach Auslaufen der Verträge nun zusammengelegt. Vorarbeiten für den Park wurden ebenfalls schon geleistet. Die Magistratsabteilung 45 (Wiener Gewässer) hat die frei zugänglichen Ufer entlang des Mühlschüttelareals bereits umgestaltet und dort etwa neue Badestege montiert.

Der maßgebliche Schritt folgt aber erst, wie am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde. Niemand Geringerer als André Heller, der mit dem Anima-Garten in Marrakesch oder dem Botanischen Garten Gardone am Gardasee schon einschlägige Parkerfahrung aufweist, wird das Projekt kuratieren. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stellte dieses heute vor, er würdigte den Künstler als “Magier des Schönen”.

Ludwig hob hervor, dass die neue Attraktion kostenlosen Kunstgenuss ermöglichen werde. Und Wien, so fügte er hinzu, privatisiere keine Seezugänge, wie das in anderen Bundesländern geschehe, sondern öffne sie.

Heller selbst verriet bei der Präsentation noch keine Details. Nur so viel ist fix: Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt sollen dort postiert werden. “Lassen Sie sich überraschen”, bat Heller um Geduld. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ganz wunderbar wird.” Er freue sich, dass er mit 77 Jahren nun auch in Wien einen solchen Ort schaffen dürfe.

Gärten seien schön und sinnlich, und die Liebe zu ihnen sei in Wien geweckt worden, erzählte Heller. Seine “Kinderreviere” zum Spielen seien etwa der Park von Schönbrunn und das dortige Palmenhaus gewesen. Beeindruckt hätten ihn im Winter auch die schneebedeckten Büsche, die wie Skulpturen ausgesehen hätten, berichtete er.

Der neue Park solle jedem Wiener und jeder Wienerin “eine Art Verwandlung” schenken, ließ er wissen. Damit dies auf einer durchgängigen Fläche geschehen kann, muss auch die Nebenstraße weichen, die sich derzeit noch zwischen der Wiese und dem Uferbereich befindet. Die Kosten für die Stadt wurden heute mit 20 Mio. Euro beziffert. Das Honorar für André Heller ist da jedoch nicht inkludiert.

“Ich wollte nicht mit Steuergeldern in Berührung kommen”, stellte er klar. Finanziert wird sein Engagement von der UniCredit Bank Austria – die Anlage wird darum auch den Namen “Bank Austria Park” tragen. Man sei seit Jahren ein verlässlicher Partner für Kunst und Kultur, betonte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Ivan Vlaho. Informationen zur Höhe der Unterstützung gab es nicht.

Heller dankte den Förderern genauso wie der Stadt – ausdrücklich hob er auch das Engagement von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hervor: “Die Ulli ist überhaupt unser Schutzengel.” Sima selbst gab Einblick in den Zeitplan: Der Baustart erfolgt Anfang 2025, im September des kommenden Jahres soll der neue Heller-Garten dann fertig sein.

Zur künstlerischen Ausgestaltung nannte auch sie keine Einzelheiten. Fest steht aber bereits, dass am Areal zusätzliche Bäume gepflanzt werden und ein Spiel- und Sportareal hinzukommen.

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