Von: mk
Bozen – In diesen Tagen erinnern wir uns jenes denkwürdigen Februartages, an dem die französische Besatzung Andreas Hofer in Mantua und Peter Mayr in Bozen zum Hinrichtungsplatz führten. Antonietta De Nisi wurde bereits elf Jahre vor Andreas Hofer am 17. März 1799 von französischen Truppen standrechtlich erschossen.
„Sie war wie Hofer im Februar 1799 eine der Anführerin des Freiheitskampfes in ihrer Heimat, dem damaligen Königreich beider Sizilien, gegen die Franzosen. Dafür wurde sie auf Befehl des französischen Generals Duhesme, der von Neapel herbeigeeilt war, um den Aufstand zu unterdrücken, standrechtlich erschossen“, erklärt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB); Roland Lang.
Am 17. März 1799 beendeten französische Kugeln das Leben von De Nisi, die auch „La Scazzosa“ genannt wurde, am Eingangstor des Klosters „Convento di Celestini“, in dem sich nun seit 1860 das Rathaus von San Severo befindet.
Das „Königreich beider Sizilien“ hatte auch Verbindung zum Hause Habsburg. Ferdinand I., König beider Sizilien, heiratete 1768 Maria Karolina von Habsburg-Lothringen, eine Tochter von Maria Theresia. Bis zu ihrem Tod 1814 übte sie starken Einfluss auf ihren Mann aus, besonders im Kampf gegen Napoleon.
„Andreas Hofer und Antonietta De Nisi gaben ihr Leben für ihre Heimat. Aber De Nisi hatte das Pech, für das ‚Königreich beider Sizilien‘ zu kämpfen, welches bereits einige Jahre später im Königreich Italien aufgehen sollte. Im Gegensatz zu Hofer passte ihr Schicksal nicht in das ‚Risorgimento‘ bzw. der Einigung Italiens und wurde aus der italienischen Geschichtsschreibung verbannt“, erklärt der SHB.
Ihren Einsatz für die Heimat habe sie wie Andreas Hofer mit dem Tod bezahlt. Darum habe auch sie sich einen Ehrenplatz in der europäischen Geschichtsschreibung verdient.
„Schließen wir Antonietta De Nisi am Ehrentag für unseren Freiheitshelden in unser Gedenken ein. Auch sie kämpfte für die Freiheit“, so SHB- Obmann Roland Lang.