Wechselwirkung von Architektur und Kunst

Architektenbüros laden ein: “Grüße aus Südtirol!”

Dienstag, 28. Mai 2024 | 15:54 Uhr

Von: Ivd

Bozen – “Grüße aus Südtirol!” – Der Ausspruch, der nostalgisch an die Postkartenidylle von steilen Berggipfeln vor himmelblauem Hintergrund, satten Wiesen, weidenden Kühen und spitzen Kirchtürmen erinnert, will genau diese in unseren Köpfen eingefrorenen Bilder aufbrechen und bewusst die Schnittstellen zwischen Tradition und Innovation thematisieren.

Dabei steht das im letzten Jahrzehnt eingeleitete und aktuell spürbare Umdenken und die Sensibilisierung im Umgang mit dem Alpenraum aus der Sicht der zeitgenössischen Architektur und Kunst im Fokus.

Sechs führende Architekturbüros der Region verpacken ihre Bauprojekte gemeinsam mit ihrer kreativen Vision von Südtirols Landschaft und Kultur in jeweils einem von ihnen entworfenen Objekt, das an einen Reisekoffer erinnert, berichtet der Südtiroler Künstlerbund. Jedes Büro wird dabei von einer Künstlerin oder einem Künstler begleitet, um gemeinsam die Grenzen zwischen Architektur und Kunst verschwimmen zu lassen. Durch das Zusammenspiel in Form von Kunst am Bau oder integrativen Kunstprojekten werden neue Perspektiven auf Südtirol eröffnet, so der Künstlerbund. „Die gefüllten Koffer beinhalten mehr als Pläne und Fotos von realisierten Bauwerken – sie transportieren eine zeitgenössische Ästhetik, die Qualität, Innovation und Achtsamkeit im Umgang mit Mensch und Natur hinterfragt und neu verhandelt. Die sechs Koffer, die in Form und Größe gleich sind, gehen anschließend als Transportbehälter und Manifestationen Südtiroler Architektur- und Kunstprojekte auf Reise“.

Der Künstlerbund weiterhin: „‘Grüße aus Südtirol!‘ ist eine Reflexion über die Verantwortung, die mit dem Reisen, dem Tourismus, dem Transit und den ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen einhergeht. Ein zusätzlicher leerer Koffer begleitet die Reise und wird während der verschiedenen Stationen mit Erinnerungen, Eindrücken und Souvenirs gefüllt. Diese Ausstellung erzählt die Geschichte einer Reise, die mehr ist als nur eine physische Bewegung von einem Ort zum anderen – es ist eine Reise der Begegnungen, des Austauschs und der Inspiration. Mit jeder Reise nimmt man in irgendeiner Form ein Stück vom besuchten Ort mit und lässt ein Stück von sich zurück. Jede Reise ist anders, jede erzählt ihre eigene Geschichte, und doch basieren alle Reisen auf dem gleichen Ablaufschema von Abfahrt, Aufenthalt und Rückfahrt. Hier lassen sich Parallelen zur Entstehung von Bauwerken ziehen. Die Abfahrt ist mit einer ersten Kontaktaufnahme und der Planung vergleichbar. Diese Phase macht neugierig und schafft Erwartungshaltungen. Der eigentliche Aufenthalt entspricht der Konstruktionsphase, wo Bindungen und Zugehörigkeiten aufgebaut bzw. Grenzen ausgelotet werden. Das Zurückreisen ist gleichzustellen mit dem Ankommen, mit dem Abschluss eines eigenen Projektes und der Kraft, die das Fernweh, das Verlangen nach neuen Reisen, neuen Herausforderungen antreibt“.

Bezirk: Bozen

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