Von: luk
Aicha – Die Sozialgenossenschaft Salvia hat seit April im Forstgarten Aicha Wurzeln geschlagen; das Kooperationsprojekt wurde heute vorgestellt.
Jedes Jahr werden im eineinhalb Hektar umfassenden Forstgarten Aicha in der Gemeinde Natz-Schabs 20.000 Pflanzen unterschiedlichster Art gezogen. Es sind – im Unterschied zu Gärtnereien – einheimische Laubhölzer, Nadelbäume und Sträucher, die für Aufforstungsmaßnahmen eingesetzt werden oder im Bereich der Wildbachverbauung, erläuterten Landesrat Arnold Schuler und der Direktor der Agentur Landesdomäne Josef Schmiedhofer heute bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des jungen Projektes der Zusammenarbeit zwischen der Agentur Landesdomäne und der Sozialgenossenschaft Salvia. Die Pflanzen werden Gemeinden zur Verfügung gestellt, können aber auch von Privatpersonen erworben werden.
Die Sozialgenossenschaft Salvia hat sich seit ihrer Gründung vor vier Jahren die Arbeitseingliederung von jungen Menschen mit Beeinträchtigung zum Ziel gesetzt, erklärte Margareth Nagler, die seit zwei Jahren nach Gründungspräsidentin Martina Schullian der Genossenschaft Salvia als Präsidentin vorsteht. Fünf dieser jungen Erwachsenen betätigen sich seit Anfang April unter Anleitung eines Gärtners mit Jäten, Düngen, Stecklingsvermehrung, Topfen, Umtopfen und Gießen im Forstgarten Aicha. Die Grundfertigkeiten im Pikieren, Topfen, Setzen haben diese jungen Erwachsenen bereits früher erlernt, nun üben sie diese Tätigkeiten werktags von 9.00 bis 15.30 im Forstgarten Aicha aus und benutzen zu ihrer Anfahrt aus Bozen und Umgebung die öffentlichen Verkehrsmittel. Auch dieses tägliche Pendeln, wies Salvia-Mitglied Max Lorefice hin, trägt zur Förderung der Selbstständigkeit bei. Neben der Gartenarbeit bauen die fünf jungen Salvia-Betreuten auch Vogelhäuschen und Insektenhotels und flechten Körbe für Blumen. Drei Prototypen für Insektenhotels haben sie entworfen, berichtete der Leiter des Forstgartens Aicha Günther Vieider, zwei davon wurden bereits verkauft, das dritte ist schon vorbestellt. Geplant sei auch, führte Werner Noggler von der Agentur Landesdomäne aus, natürliche Wiesen wiederherzustellen und so den Artenschutz zu fördern.
“Wir sind überglücklich, dass wir hier eine Bleibe gefunden haben”, betonten heute Salvia-Präsidentin Nagler und Mitarbeiter Lorefice. Geplant ist, die Zahl auf bis zu zehn Mitarbeiter zu verdoppeln: “Es bestehen gute Chancen, diese Zusammenarbeit weiter zu entwickeln”.
Die Laubgehölze, Nadelbäume und Sträucher sowie Insektenhotels, Vogelhäuschen, geflochtenen Produkte und später Kräutertees oder -salze sind im Forstgarten Aicha erhältlich.