84-Jährige in fünf Fällen angeklagt

Aus Netflix-Doku bekannte Betrügerin in Singapur vor Gericht

Donnerstag, 17. April 2025 | 13:35 Uhr

Von: APA/AFP

Eine aus einer Netflix-Dokumentation bekannte Britin ist am Donnerstag in einem Betrugsverfahren in Singapur vor Gericht erschienen. Die 84-jährige Dionne Marie Hanna habe Schäden in Höhe von 500.000 Singapur-Dollar (335.000 Euro) verursacht, erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Gericht legte eine Kautionssumme von 50.000 Singapur-Dollar fest. Hanna sagte jedoch, sie habe “niemanden”, der die Kaution bezahlen könne.

Die 84-Jährige war bei der Gerichtsanhörung per Video aus einer Polizeiwache zugeschaltet. Sie saß in einem Rollstuhl und konnte den Richter offensichtlich nur schwer verstehen. Einen Anwalt hatte sie nicht.

Vermutliche Betrugsopfer meldeten sich nach Erscheinen des Films

In der Netflix-Doku “Con Mum: Lang vermisste Mutter oder Betrügerin?” wird die Geschichte des bekannten britischen Konditors Graham Hornigold erzählt. Hanna, seine seit seiner Kindheit verschwundene Mutter, hatte ihn laut der Doku um eine sechsstellige Summe betrogen. Um diesen Fall geht in dem Verfahren in Singapur jedoch nicht.

Nach Angaben der Polizei des Stadtstaates hatten sich nach Erscheinen des Netflix-Films mehrere weitere mutmaßliche Betrugsopfer gemeldet. Demnach wird Hanna unter anderem beschuldigt, sich gegenüber einem Mann in Singapur als Mitglied der Königsfamilie von Brunei ausgegeben zu haben.

Sie soll ihm gesagt haben, dass sie Krebs im Endstadium habe und ihr Vermögen an ihn und seinen Sohn vererben wolle. Im Zusammenhang mit der in Aussicht gestellten Erbschaft soll sie den Mann dann dazu gebracht haben, ihr Geld für Anwaltskosten und die Eröffnung von Bankkonten zu überweisen. Hanna muss sich wegen Betrugs in fünf Fällen vor Gericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung droht ihr eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.

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