Diplorama!

Ausstellung der Abschlussarbeiten an der Fakultät für Design und Künste

Mittwoch, 17. Juli 2024 | 16:38 Uhr

Von: mk

Bozen – „Fragile structures“ – „Zerbrechliche Strukturen“: Diese poetische Widersprüchlichkeit ist das Thema der Abschlussarbeiten an der Fakultät für Design und Künste. Es unterstreicht die Verletzlichkeit unserer sozialen, ökologischen und persönlichen Umwelt. Wie innovative Lösungen und kreative Impulse aussehen können, zeigen die Absolventinnen und Absolventen in ihren Arbeiten, die am Freitag, den 19. und Samstag, den 20. Juli am Campus Bozen ausgestellt werden.

Die traditionelle Schau Diplorama! wird dreimal im akademischen Jahr, jeweils nach den Abschlussprüfungen, veranstaltet. Die dritte und letzte Ausgabe zum Jahresthema „Fragile structures“ im Studienjahr 2023/24 steht vor der Tür und mit ihr eine Fülle an Projekten und Ideen für eine gerechte, nachhaltige und integrative Zukunft. Für Gianluca Camillini, Kurator der drei Diplorama!-Ausgaben, spielen Kunst und Design mit ihren Visionen und Praktiken eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer reflektieren Gesellschaft. „Indem unsere Studierenden künstlerische Sensibilität und eine kritische Praxis entwickeln, können sie Konventionen in Frage stellen, Veränderungen anregen und zu einem tieferen Verständnis der Welt um uns herum beitragen“, betont Camillini.

Diese Reflexionsfähigkeit unterstreicht auch Prof. Nitzan Cohen, Dekan der Fakultät. „Die Absolventinnen und Absolventen haben sich mit der Verletzlichkeit unserer sozialen, ökologischen und persönlichen Umwelt auseinandergesetzt. Die in Diplorama! ausgestellten Arbeiten zeigen, dass sie diese Fragilität nicht nur verstehen, sondern auch ihr Potenzial nutzen, um positive Veränderungen herbeizuführen.“

Einige der ausgestellten Projekte

Die Abschlussarbeiten, die den Besucher:innen während der zweitägigen Ausstellung vorgestellt und von den Absolvent:innen erklärt werden, sind in den Studienzweigen Design und Kunst des Bachelorstudiengangs Design und Künste sowie im Masterstudiengang Eco-Social Design entstanden.

Eines der insgesamt 15 ausgestellten Projekte nennt sich Redkit. Ein von Emanueli da Silva entwickeltes Erste-Hilfe-Kit für Studierende aus Nicht-EU-Ländern, die eine Aufenthaltsgenehmigung für Italien benötigen, jedoch mit sprachlichen und bürokratischen Hürden und einem Informationsdefizit konfrontiert sind. Das Visual Communication-Projekt besteht aus einer Broschüre, einer Website und einem Online-Forum und stellt hilfreiche Informationen bereit, um Missverständnisse zu vermeiden und eine unterstützende Gemeinschaft aufzubauen. Es beruht auf persönlichen Erfahrungen, Interviews und dem Feedback der Community. Redkit wurde in ständigem Austausch mit antragstellenden Personen entwickelt, um die Kommunikation zu verbessern und Studierenden aus Nicht-EU-Ländern die Bewältigung dieses bürokratischen Prozesses zu erleichtern.

Das Projekt Healthcare Odyssey von Vittoria Battaiola unterstützt Menschen, die aufgrund traumatischer Krankenhauserlebnisse an einer Krankenhaus-Phobie leiden, was ihre medizinische Versorgung behindern kann. Ziel ist es, das emotionale Spektrum von Patient:innen in der Notaufnahme zu erfassen und zu verstehen, wie sich ihre Emotionen auf das Verhalten und die Kommunikation mit dem Personal auswirken, und diese Erkenntnisse in einen neuen Service zu integrieren. In Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Santa Chiara in Trient hat die Studentin eine App, eine Broschüre und Plakate entwickelt, die die Interaktion und Kommunikation im Krankenhaus erleichtern und Patient:innen Sicherheit und vertrauenswürdige Informationen bieten.

Waldwerk, das Projekt von Kirsten Ansorge und Yvonne Yeboah umfasst einen ökosozialen Wald-Workshop und ein Spielset für Gruppen, um das Verständnis für die Verbundenheit aller Lebewesen untereinander und die Rechte und die Gerechtigkeit für mehrere Arten zu fördern. In Zusammenarbeit mit dem Burger Hof, einem Südtiroler Sozialbauernhof für Kinder und Jugendliche, haben die Studentinnen den Workshop entwickelt. Er umfasst die Module „Waldwahrnehmung“, „Waldspiel“, „Waldbegegnung“ und „Waldgespräch“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlüpfen in die Rolle von Waldbewohner:innen, werden dazu angeregt, ihre Sinne einzusetzen und können sich künstlerisch entfalten. Waldwerk bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Bedeutung der Natur und der vielfältigen Lebensformen im Wald auf kreative und interaktive Weise zu erleben und zu verstehen.

Alle Abschlussarbeiten der drei Diplorama!-Ausgaben im Studienjahr 2023/24 zum Thema „Fragile Structures“ werden in einem Katalog vorgestellt.

Die Ausstellung Diplorama! mit 15 Abschlussarbeiten findet am Freitag, den 19. Juli, von 18.00 bis 21.00 Uhr und am Samstag, 20. Juli, von 11.00 bis 17.00 Uhr statt. Alle Interessierten sind eingeladen, die Ausstellung zu besuchen und mit den Künstler:innen und Designer:innen zu diskutieren.

Bezirk: Bozen