Von: luk
Bozen – Über den Südtiroler Freiheitskampf der 1960er Jahre sind zahlreiche Publikationen erschienen. Der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) hat vor kurzem eine Dokumentation mit dem Titel „Feuernacht – Die Notwehr eines Volkes“ veröffentlicht, die im Südtiroler EFFEKT Verlag erschienen ist und dort bestellt werden kann. “In dieser Broschüre wird das damalige Bestreben des italienischen Staates geschildert, die Südtiroler unter Zwang zu italianisieren und kulturell als eigenständige deutsche und ladinische Volksgruppe auszulöschen”, schilder SHB-Obmann Roland Lang.
“Was bislang aber auch wenig bekannt war, ist die Tatsache, dass es sich bei den damaligen Freiheitskämpfern nicht um leichtfertige Abenteurer gehandelt hat, sondern um eine Gruppe von Menschen, die ihre Aktionen mit Wissen und Unterstützung hoher und höchster politischer Kreise in Österreich und Südtirol geplant und durchgeführt hat. Jahrzehnte lang konnten sich die involvierten Politiker zu den Anschlägen nicht bekennen. In Südtirol hätte dies umgehend zur behördlichen Auflösung der Südtiroler Volkspartei (SVP) und zur gerichtlichen Verfolgung der führenden Politiker geführt”, so Lang.
“Ein offenes Bekenntnis österreichischer Politiker hätte Rom die Möglichkeit gegeben, umgehend alle Verhandlungen mit Österreich scheitern zu lassen und Österreich vor der Weltöffentlichkeit anklagend an den Pranger zu stellen. Heute ist diese Brisanz nicht mehr gegeben. Der Historiker Helmut Golowitsch dokumentiert nun in einer von dem Südtiroler Heimatbund (SHB) herausgegebenen neuen Broschüre anhand öffentlich zugänglicher und damit überprüfbarer Unterlagen, wie höchste Politiker in Südtirol und Österreich über die Planungen des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS) informiert worden waren und wie sie dessen Vorhaben gebilligt und zum Teil unterstützt hatten”, so Roland Lang.