Einstimmige Wiederwahl

Bestätigt: Die alte neue Führungsspitze beim DZE Südtirol

Freitag, 28. März 2025 | 16:47 Uhr

Von: mk

Bozen – Am 24. März 2025 fand die erste Sitzung des neuen DZE-Vorstands statt, der die Geschicke der Organisation in den nächsten vier Jahren lenken wird. Sergio Bonagura wurde als Präsident und Vanessa Macchia als Vizepräsidentin einstimmig wiedergewählt. Die erste Sitzung diente dazu, den neu gewählten Mitgliedern die wichtigsten Aufgaben des Vorstands vorzustellen und sich Gedanken über das Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre des Mandats zu machen.

Insbesondere wurden einige wichtige Themen für die Freiwilligenarbeit und den Dritten Sektors im Allgemeinen in unserer Provinz erörtert, wie z.B. der Weg zur Verabschiedung des Neuen Landesgesetzes mit der Aktivierung eines Landesregisters, die Umsetzung der Steuerreform im Zusammenhang mit dem Kodex des Dritten Sektors, die kürzlich von der EU genehmigt wurde, sowie die Entwicklung des Beratungssystems zugunsten von Vereinen in Südtirol. Es wurde zudem über die Umsetzung der Grundsätze des Zusammenspiels zwischen der öffentlichen Verwaltung und der Vereinswelt diskutiert. Eine Thematik war schließlich ebenso die Schaffung von Instrumenten zur Unterstützung von Organisationen des Dritten Sektors, nicht zuletzt auf finanzieller Ebene.

Laut Daten des Arbeitsministeriums vom Jänner 2025 gibt es italienweit pro 100.000 Einwohner 203,5 Vereine – in Südtirol sind es mit 433,6 mehr als doppelt so viele. Mit 49 Vereinen führt die Gemeinde Ritten das Südtirol-Ranking an. Neben den 440 Mitgliedsvereinen – mehr als die Hälfte davon im kulturellen und sozialen Sektor tätig – zählt das DZE noch 75 Fördermitglieder, die ebenfalls betreut werden. Das Dienstleistungsangebot wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut und an die Bedürfnisse der Mitgliedsvereine angepasst.

„Der Fokus liegt auf dem steuerrechtlichen und buchhalterischen Aspekt“, berichtet DZE Direktor Ulrich Seitz. Hier sei die Unterstützung am nötigsten. Knapp 2200 Beratungen wurden 2024 durchgeführt, zwei Drittel davon online, 20 Prozent nach 17 Uhr oder an Freitagen, um Berufstätigen entgegenzukommen. 77 Infoveranstaltungen wurden in den Südtiroler Gemeinden abgehalten, um die Mitglieder auch vor Ort zu erreichen.

Seitz spricht ebenso die aktuellen Belastungen der Vereine an. Da steht zuoberst die Bürokratie, dann folgen unübersichtliche Vorgaben bei Beitragsvergaben und Autorisierungen auf Landesebene, Region und Gemeinden. Vor allem gebe es oft Unverständnis, dass die Bilanzen der Vereine unterschiedlich aufbereitet werden müssen. Beispielsweise werde das Kompetenzprinzip von öffentlicher Seite verlangt, obwohl der Verein laut Gesetz zum Dritten Sektor nur eine einfache Kassarechnung vorlegen müsste.

Zahlen zum Ehrenamt aus dem abgelaufenen Jahr 2024

Es gibt derzeit 218.600 Freiwillige im Ehrenamt in Südtirol; davon sind 108.000 Menschen in sogar zwei bis drei Organisationen tätig. 55 Prozent davon sind Männer: 60 Prozent unter 50 Jahre und 75 Prozent davon noch berufstätig.

Neun Jahre ist der durchschnittliche Verbleib im Verein, unabhängig vom Geschlecht. Nur 30 Prozent der Führungspositionen in rund 4300 Vereinen sind weiblich besetzt. 54 Prozent der Südtiroler Organisationen sind für die Fünf-Promille-Zuwendung akkreditiert.

Zum Leistungsspektrum des DZE: Im Triennium 2022-2024 hat das DZE, 1172 Non Profit Körperschaften beraten. Im Bereich Digitalisierung wurden im Jahre 2024, rund 350 Leistungen für die Aktivierung notwendiger Dienste wie SPID, PEC und Digitale Unterschrift garantiert.

Am meisten Nachfrage gibt es schließlich weiterhin für den steuerrechtlichen und buchhalterischen Bereich. Insgesamt wurden dabei 179 Bilanzen in der Nationalen Plattform „Runts“ hinterlegt und weit über 400 steuerrechtliche Beratungen von Seiten des DZE Südtirol garantiert. 51 neue Vereine wurden bei ihrem Weg in den Dritten Sektor begleitet, 17 Vereine mussten ihre Tätigkeit aufgeben (Hauptgründe Tod oder Krankheit). Das DZE Südtirol hat im Durchschnitt im Jahr 2024 täglich acht Stunden am Tag Beratungen in unterschiedlichen Themenbereichen garantiert.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen