Von: bba
Aldein – Im Rahmen einer Bürgerversammlung am gestrigen Donnerstagabend hat die Gemeinde Aldein das Siegerprojekt für den Umbau des Besucherzentrums Geoparc Bletterbach der Bevölkerung vorgestellt. „Die geplante Erweiterung ist eine Notwendigkeit, um dem steigenden Besucherstrom im Dolomiten UNESCO Welterbegebiet unserer Gemeinde gebührend und professionell zu begegnen“, betonte Bürgermeister Christoph Matzneller.
Im Jahr 2005 ist der Geoparc Bletterbach mit dem Besucherzentrum in Aldein eröffnet worden. Ursprünglich auf 15.000 Besucher pro Saison ausgerichtet, platzt die Einrichtung längst aus allen Nähten: Die Bletterbachschlucht zählt mittlerweile etwa vier Mal so viele interessierte Besucher. „Mit dem Ausbau des Besucherzentrums in Aldein wollen wir daher nun weiterführen und weiterentwickeln, was die Gemeindeverwaltung vor Jahren mit einem ersten Schritt begonnen hat“, führte Bürgermeister Christoph Matzneller bei der gestrigen Bürgerversammlung in das Thema ein. „Es ist wichtig, dass wir ein Angebot schaffen, das einem Dolomiten UNESCO Welterbe würdig ist, schließlich ist die Bletterbachschlucht für Aldein eine unschätzbare Aufwertung“, so Matzneller.
Um dem steigenden Interesse und dem anhaltenden Zuspruch von Einheimischen und Gästen gerecht zu werden, soll das Besucherzentrum Geoparc Bletterbach um etwa 600 Quadratmeter erweitert werden. „Ein geräumiger Eingangsbereich zur Begrüßung von Gruppen und zur Ausgabe der verpflichtenden Helme, eine erweiterte Ausstellung und ein Mehrzweckraum für alternative Projektangebote an Regentagen sind dabei nur einige der neuen Anforderungen, welche das erweiterte Gebäude erfüllen muss“, erklärte der Präsident des Verwaltungsrates Peter Daldos.
Nach der Ausschreibung eines Planungswettbewerbes hat ein Preisgericht bestehend aus Carlotta Zambonato (Amt für Hochbau Ost), Christoph Matzneller (Bürgermeister von Aldein), Peter Daldos (Präsident Geoparc Bletterbach), Frank Weber (Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung) und Fachrichter Wolfgang Thaler das Projekt des Bozner Architekturbüros „CeZ Calderan Zanovelli Architetti“ (Architekten Rinaldo Zanovello und Carlo Calderan, Ingenieur Rudolf Senoner und M&N Plan Consulting) zum Sieger gekürt. Bei der Bürgerversammlung in Aldein stellte Architekt Carlo Calderan die Ideen und Gedanken vor, die hinter dem Projekt stehen. „Die meisten Besucher des Geoparc Bletterbach haben vermutlich nur eine sehr vage Vorstellung von dem, was bei der Wanderung durch die Schlucht auf sie zukommt“, so der Architekt. „Es war uns daher wichtig, eine Verbindung zwischen dem Besucherzentrum und der Bletterbachschlucht zu schaffen“, erklärte Calderan, „wobei die Architektur nicht wie ein Gebäude aussieht, sondern als Teil der Geländemodellierung wahrgenommen wird und eine künstliche Landschaft bildet.“
Das Preisgericht bewertete das Projekt als „sehr ansprechend, mit gestalterisch interessantem und eigenständigem Ansatz und von großer konzeptioneller Stärke“ und hob in seiner Bewertung die „wohlüberlegte und unmittelbar ablesbare Benutzerführung, mit stark intuitiver Wahrnehmbarkeit“ sowie den „koordinierten und effizienten Umgang mit dem Baubestand“ hervor. In Vertretung des Amtes für Hochbau ergriff Carlotta Zambonato das Wort und erklärte die Hintergründe der Entscheidung der Jury im Detail. „Die Wechselwirkung zwischen der Schlucht und dem Besucherzentrum, das eigentlich kein Gebäude mehr ist, birgt ein sehr starkes Konzept in sich“, so Zambonato. Die Aldeiner Bevölkerung zeigte sich interessiert und sehr aufgeschlossen gegenüber dem Projekt und trug zahlreiche Fragen und Anregungen vor.
Zweitplatzierte sind Architekt Agostino Cangemi (Studio Cangemi dei F.lli Cangemi Ing. Antonio e Arch. Agostino s.a.s.) mit AM3 Architetti Associati und Drittplatzierte sind die Architekten Luca Mezzalira, Michel Carlana, Curzio Pentimalli und Alessio Oliviero mit 3M Engineering. Nach einer Überprüfung der technisch-organisatorischen Anforderungen durch die Landesvergabeagentur wird die Gemeinde Aldein mit den „CeZ Calderan Zanovelli Architetti“ einen Planungsvertrag abschließen, um zunächst ein Vorprojekt zu erarbeiten. Nach dessen Genehmigung und nach der Ausarbeitung des Ausführungsprojektes erfolgt dann die Bauausführung durch das Land Südtirol.
Das Siegerprojekt ist bis zum Sonntag täglich von 14.00 bis 22.00 Uhr für alle Interessierten im Sportzentrum von Aldein ausgestellt.