Von: luk
Sand in Taufers – Vom 1. September, dem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, bis zum 4. Oktober, dem Fest des heiligen Franz von Assisi, erstreckt sich die „Zeit der Schöpfung“. Eine der Initiativen, die von der Diözese in diesem Zeitraum angeboten wird, ist eine Pilgerwanderung auf dem Franziskusweg in Sand in Taufers, die heute stattgefunden hat. Generalvikar Eugen Runggaldier wies in seiner Predigt auf die zentrale Rolle der eigenen “Beziehung” zur Natur hin und lud dazu ein, diese auch im Alltag zu leben.
Der Franziskusweg, ein Besinnungsweg zum Sonnengesang entlang der Reiner Wasserfälle, wurde vom damaligen Dekan von Taufer, Leo Munter, gegründet. Zehn Besinnungspunkte säumen den Weg bis hin zur Franz- und Klarakapelle und laden ein, zu verweilen, sich zu besinnen und Gott in seiner Schöpfung zu loben.
Organisiert vom diözesanen Amt für Dialog, den Dekanaten Innichen, Bruneck und Sand in Taufers sowie dem Verein “Tauferer Franziskusweg” führte die Pilgerwanderung heute zu drei vom Institut „De Pace Fidei“, vom KVW Bruneck und von franziskanischen Ordensgemeinschaften sorgfältig gestalteten Stationen, an denen die Teilnehmer zur Reflexion über ihre Verbindung zur Natur und zur Schöpfung eingeladen waren.
Generalvikar Eugen Runggaldier feierte am Ende der Pilgerwanderung mit den Dekanen Franz Josef Campidell, Andreas Seehauser und Josef Knapp sowie Pastorin Annette Hermann-Winter und den Gläubigen eine ökumenische Wortgottes-Feier bei der Franz- und Klarakapelle. In der Predigt teilte der Generalvikar die Erfahrungen, die er bei seiner Pilgerwanderung durch Europa nach Santiago de Compostela gemacht hat: „Das Pilgern hat mein Verhältnis zur Natur, zur Schöpfung und zur Erde grundlegend verändert”, sagte Runggaldier. Der Generalvikar betonte die zentrale Rolle der “Beziehung” zur Natur und lud dazu ein, diese auch in unserem Alltag zu leben. Seine eigenen Erfahrungen als Pilger durch Europa öffneten ihm die Augen dafür, dass der Mensch ein Teil der Schöpfung ist und in einer respektvollen Beziehung zur Natur stehen sollte.
Runggaldier verwies auch auf Papst Franziskus’ Umweltenzyklika „Laudato si“, in der die Notwendigkeit einer inneren “Umkehr” im Umgang mit der Natur hervorgehoben wird. Es reiche nicht aus, Regeln zu befolgen; vielmehr bedürfe es einer inneren Motivation, die das persönliche und gemeinschaftliche Handeln beeinflusse.
Die Pilgerwanderung auf dem Franziskusweg ist Teil der Veranstaltungsreihe der Diözese zum Monat der Schöpfung, die von einer Vorlesung über “Biodiversität” am 1. September in Brixen, über eine mehrtägige Fußwallfahrt durch die Dolomiten, ein ökumenisches Gebet am gestrigen 8. September in Meran bis hin zur Wanderung heute reichte.