Von: luk
Bozen – Gestern hat Gustavo Mischí, Direktor der Abteilung Hochbau und technischer Dienst, den Zuschlag erteilt: Die römische Condotte AG wird das Bozner Bibliotheken- und Medienzentrum bauen. Das Unternehmen hatte ein Angebot in der Höhe von 39,9 Millionen Euro gelegt und die Ausschreibungssumme damit um zwei Prozent unterboten.
Kulturlandesrat Christian Tommasini spricht von einem “wichtigen Schritt auf dem Weg zur Errichtung dieses aus kultureller Sicht so wichtigen Gebäudes, in dem die Landsbibliotheken ‚Friedlich Teßmann’ und ‚Claudia Augusta’ sowie die Bozner Stadtbibliothek unter ein Dach kommen.” Auch Landesrat Philipp Achammer zeigt sich erfreut über die Erteilung des Zuschlags. “Dies ist ein wesentlicher Schritt für die Umsetzung des Bibliotheken- und Medienzentrums”, erklärt er, “das künftige Zentrum wird zu einer wichtigen Stätte der Begegnung aller Menschen des Landes werden – ein Ort der Kreativität, Inspiration und des Lernens.”
Die Vergabeagentur gab den vorläufigen Zuschlag am 26. Juni bekannt, das Verfahren war am 8. März 2016 ausgeschrieben worden. Besonderheit dieser Art von Verfahren, der sogenannten integrierten Ausschreibung, ist es, dass das Unternehmen nicht nur die Arbeiten ausführt, sondern sich auch an der Planung von Teilen des Baus beteiligt.
“In architektonischer Hinsicht orientieren sich die Pläne am Projekt, mit dem Christoph Mayr Fingerle seinerzeit den europäischen Planungswettbewerb gewonnen hat”, erklärt Abteilungsdirektor Mischí. Sobald das endgültige Planungsprojekt angenommen wird, müsse das Unternehmen das Durchführungsprojekt vorlegen, so Mischí weiter.
Für die Entscheidung der aus zwei Architekten und drei Ingenieuren bestehenden Kommission war in erster Linie die Qualität des Angebots ausschlaggebend, mit 20 Prozent fiel aber auch der Preis des Projekts ins Gewicht. Begutachtet wurden zudem die Vorschläge für die Einrichtung der Sanitär- und Elektroanlagen, die Möglichkeiten der Instandhaltung, die Umstände der Errichtung der Baustelle und die Verkehrslage. Am 23. Juni stand das Ergebnis dann fest. “Das Bewertungsverfahren konnte recht zügig abgeschlossen werden, vor allem wenn man bedenkt, wie umfangreich die eingereichte Dokumentation war”, sagt Kommissionspräsident Andrea Sega. Jedes Unternehmen habe seiner Bewerbung rund 300 Dokumente beigelegt, einige davon mehr als 500 Seiten stark.
Die geplanten Arbeiten umfassen die bauliche Wiedergewinnung jenes Teils der Ex-Pascoli-Schule in der Longonstraße, der erhalten bleibt, und die Errichtung eines neuen Gebäudeteils. Insgesamt wird das Bibliotheken- und Medienzentrum ein Volumen von 118.590 Kubikmeter haben.
Die Arbeiten werden im April 2018 beginnen, vorausgesetzt es geht kein Rekurs gegen das Projekt ein. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für April 2021 geplant, in Betrieb gehen soll das Zentrum dann im Sommer 2021. Die Kosten belaufen sich – die Einrichtung eingeschlossen – auf 59,975 Millionen Euro.