Von: axa
Eisacktal – Die Aktion „Lebensraum Eisacktal 2018“ in den Gampenwiesen und am Kasserillbach in Villnöß zeigte auf, wie vielfältig die bunten Blumenwiesen im Naturpark sind. Insgesamt konnten an einem Tag über 300 Tier- und Pflanzenarten festgestellt werden. Besonders artenreich waren dabei die Magerwiesen mit bis zu 70 Pflanzenarten.
Für Samstag 28. Juli organisierte die Umweltgruppe Eisacktal (Hyla) zum fünften Mal ihren Aktionstag Lebensraum Eisacktal, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Naturparkhaus Villnöß. In den letzten Jahren wurden schon das Biotop Wasserbühel bei Lajen, die Schottergrube Platzlung, der Feldthurner Trumbichl und die Pardeller Weiden in Rodeneck untersucht. Diesmal kamen der Kasserillbach und die Gampenwiesen in Villnöß an die Reihe.
Beim Aktionstag “Lebensraum Eisacktal” soll auf den naturkundlichen und ökologischen Wert eines bestimmten Gebietes aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig geht es darum, wichtige Daten für den Naturschutz und für die Wissenschaft zu sammeln. Als Vorbild für die Aktion dient der Tag der Artenvielfalt, der jedes Jahr vom Naturmuseum Südtirol organisiert wird.
Um 8.30 Uhr traf sich die kleine Expertengruppe im Naturparkhaus in St. Magdalena, wo die Naturparkhausleiterin Barbara Brugger mit Kaffee und Gipfelen aufwartete. Danach ging es ins Untersuchungsgebiet, welches nach Gefäßpflanzen, Schmetterlingen, Heuschrecken, Spinnen und Käfern abgesucht wurde.
Begleitet wurden sie immer wieder von interessierten Wanderern, die den Experten über die Schultern schauten. Nach einem intensiven Erhebungstag fand die Veranstaltung beim Gasthaus Kabis in St. Peter ihren Ausklang. Hier wurden die Ergebnisse des Tages unter Anwesenheit des Villnösser Bürgermeisters Peter Pernthaler präsentiert.
Begeisterung fanden vor allem die wunderschönen Bergwiesen, die andernorts vielfach schon gedüngten Fettwiesen weichen mussten. „Es ist der Pflege der Villnösser Bauern zu verdanken, dass sich Gäste wie Einheimische dieser Blütenpracht erfreuen können“ kommentierte der Vorsitzende der Umweltgruppe, Andreas Hilpold. Für den Erhalt der verbliebenen Magerwiesen ist es wichtig, dass sie nur wenig gedüngt werden und die Mahd relativ spät erfolgt.
Ergebnisse im Detail
Der Naturpark Puez-Geisler beeindruckt durch seine Kombination aus vom Menschen geschaffenen Lebensräumen und einer wilden, noch kaum vom Menschen veränderten Naturlandschaft.
Insgesamt konnten die Experten 235 Pflanzenarten feststellen. Viele interessante Arten fanden sich in den Schotterflächen des Kasserill-Baches. Die kleinen Feuchtwiesen hingegen beherbergen eine Reihe von unscheinbaren Sauergräsern, unter ihnen auch einige in Südtirol seltene und gefährdete Arten.
Besonders erfreut waren die Botanik-Experten vom Fund der Draht-Segge, welche bislang aus Villnöß noch nicht bekannt war. Besonders die verschiedenen Typen von Wiesen bieten einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten ein Habitat. So fanden sich in einer einzigen Magerwiese ganze 70 verschiedene Pflanzenarten, also fast ein Drittel aller an diesem Tag gefundenen Arten – von der Schwefelgelben Anemone bis zu Scheuchzer’s Glockenblume.