Heimatland von zehn theologischen Seminaristen

Bischof Muser in Tansania: „Optimismus trotz Herausforderungen“

Montag, 29. Juli 2024 | 10:21 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Bischof Ivo Muser, Generalvikar Eugen Runggaldier und die Leiterin von missio Bozen-Brixen, Irene Obexer Fortin, haben in den vergangenen Wochen mit einer diözesanen Reisgruppe Tansania bereist. Aus dem ostafrikanischen Land stammen zehn Seminaristen, die derzeit im Priesterseminar und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen zu Priestern ausgebildet werden. „Ich nehme die Freude der Menschen mit nach Hause – die Freude am Leben und am Glauben. Trotz großer Herausforderungen glauben die Menschen in Tansania an die Zukunft und arbeiten daran“, ist Bischof Musers Fazit der Reise.

Das dichte Programm der 15-tägigen Reise nach Tansania umfasste zahlreiche Treffen und Besichtigungen. Neben den Begegnungen mit den Eltern der Seminaristen, den Bischöfen und den Pfarrgemeinden hat die diözesane Reisegruppe auch zahlreiche Hilfsprojekte besichtigt und eine Werkstatt, in der künftig handbetriebene Dreiräder hergestellt werden, gesegnet.

Die Reise begann für die diözesane Reisegruppe, zu der auch der Regent des Priesterseminars, Markus Moling, sowie die Pfarrer der neun Südtiroler Pfarreien gehörten, in denen die Seminaristen ihr pastorales Praktikum absolvieren, in Dar Es Salaam, der größten Stadt Tansanias mit über fünf Millionen Einwohnern. Hier standen Treffen mit den Familien der Seminaristen sowie mit Bischöfen und Priestern auf dem Programm.

Gespräche mit Bischöfen

Bei den Gesprächen mit den Bischöfen der Heimatdiözesen der Seminaristen wurde deren Ausbildungsweg in Brixen besprochen. Die zehn Seminaristen werden seit drei Jahren in Brixen zu Priestern ausgebildet. Bischof Muser selbst hatte – gemeinsam mit dem langjährigen Leiter des Missionsamtes, Wolfgang Penn – die Idee für dieses Projekt. Mit der Ausbildung der jungen Menschen verfolgt die Diözese zwei Ziele: Zum einen wird die Seminargemeinschaft wiederbelebt und die Priesteramtskandidaten erhalten eine fundierte Ausbildung, mit der sie in den Südtiroler Pfarreien tätig sein können. Zum anderen sammeln sie wertvolle pastorale Erfahrungen und kehren gut ausgebildet in ihre Heimat zurück. Das Projekt ist auch ein wertvoller Ausdruck der Zusammenarbeit zwischen der Kirche vor Ort und den Schwesterkirchen des globalen Südens. „Die Bischöfe sind sehr dankbar, dass einige ihrer Seminaristen in Südtirol ausgebildet werden. Dieses Projekt ist ein tief kirchliches Projekt des Austauschs, von dem wir viel lernen können“, berichtet Bischof Muser vom Austausch mit den afrikanischen Bischöfen.

Priesterweihe und Firmung

Die nächste Etappe führte in den Westen nach Kigoma, wo die Gruppe an einer Priesterweihe teilnahm. Bischof Muser konnte einer Gruppe von jungen Menschen auch die Firmung spenden. Diese besonderen Feiern haben beim Bischof großen Eindruck hinterlassen: „Die Begegnungen und der Austausch mit den Familien der Seminaristen, den Bischöfen und den Pfarrgemeinden waren sehr berührend. Besondere Höhepunkte waren die Feier einer Firmung und einer Priesterweihe sowie die Zeit mit den Kindern. Das waren die schönsten Momente dieser Reise.“

Projekte wirken in alle Lebensbereiche

Den Abschluss der Reise bildete der Aufenthalt im Süden von Tansania. Aus dieser Region stammt auch der Pfarrer von Tisens, Tumaini Ngonyani, der in seinem Heimatort Msindo seit Jahren den Bau von Infrastrukturen vorantreibt. „Diese Projekte wirken in alle Lebensbereiche: Im Gesundheitswesen hat die Einrichtung dieser Krankenstation vielen Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglicht. Viele kommen hierher, lassen sich behandeln und sind zufrieden. Im Bildungsbereich sehen wir, dass wir den Kindern durch Bildung eine Zukunft geben. Die Schule besteht jetzt seit neun Jahren, und die Kinder, die sie abgeschlossen haben, besuchen mittlerweile weiterführende Schulen. Somit haben wir diesen Kindern eine gute Grundlage gegeben und ihnen eine Zukunftsperspektive eröffnet“, berichtet Seelsorger Tumaini.

Derzeit wird in Msindo eine Werkstatt gebaut, in der in Zukunft Dreiräder und Rollstühle für Menschen mit Beeinträchtigung zusammengebaut werden. Diese Werkstatt wurde von Bischof Muser gesegnet. „Wenn die Werkstatt fertig ist, werden wir viel tun können, um Kindern mit Beeinträchtigungen eine gute Zukunft zu ermöglichen“, ist Pfarrer Tumaini überzeugt. Zur Feier kam neben Pfarrer Tumaini auch eine Reisegruppe aus Tisens nach Tansania.

“Hilfe zur Selbsthilfe”

Neben der Werkstatt hat die diözesane Reisegruppe auch zahlreiche weitere Projekte besichtigt, die von missio Bozen unterstützt werden: einen Kindergarten, eine Schule und eine Krankenstation sowie das Landwirtschaftsprojekt und das Verwaltungsgebäude der Diozese Kigoma, das auch mit Südtiroler Hilfe erbaut wurde. Bischof Muser ist allen Menschen dankbar, die diese Projekte unterstützen: „Diese Initiativen sind konkrete Zeichen von Solidarität. Ich kann den Südtirolern versichern, dass die Spenden ankommen und den Menschen vor Ort helfen. Jedes Projekt zielt darauf ab, Hilfe zur Weiterarbeit und Selbsthilfe zu bieten.“

 

Bezirk: Bozen

Kommentare

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1 Kommentar auf "Bischof Muser in Tansania: „Optimismus trotz Herausforderungen“"


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thomas
thomas
Kinig
14 Tage 13 h

Bleibt nur zu hoffen, dass die “Dienstreise ” dieser Delegation nicht aus dem Erlös der Sternsingeraktion finanziert wird. Es wäre interessant zu wissen, wer alles zur Reisegesellschaft zählt

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