Von: luk
Bozen – „Josef Mayr Nusser kann uns helfen, kritisch auf unsere Zeit zu schauen. Sein Vorbild soll uns gerade 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ermutigen, uns gemeinsam unserer Geschichte zu stellen“, sagt Bischof Ivo Muser zum Jahrestag der Seligsprechung von Josef Mayr Nusser am 18. März.
„Josef Mayr Nusser hat uns und unserer Zeit viel zu sagen. Er ist nicht nur derjenige, der den Eid auf Adolf Hitler verweigert und damit gezeigt hat, dass man Nein sagen kann, sondern er hat auch die christliche Identität gepflegt und gelebt. Er sagte Nein, weil er sich dem Ja zum christlichen Gottes- und Menschenbild verpflichtet wusste“, sagt Bischof Ivo Muser anlässlich des ersten Jahrestages der Seligsprechung von Josef Mayr Nusser, die am 18. März 2017 in Dom von Bozen stattgefunden hat. Diese Seligsprechung, so der Bischof, sei ein Geschenk für die Diözese Bozen-Brixen.
„Ich hoffe, dass die menschlichen und christlichen Werte, die Josef Mayr Nusser gelebt hat und für die er gestorben ist, unter uns lebendig sind – gerade heute. Josef Mayr Nusser wusste mehr, weil er mehr wissen wollte. Er kann uns helfen, kritisch auf unsere Zeit zu schauen und auf Tendenzen, die der christlichen Botschaft widersprechen. Er kann uns ermutigen, dass wir uns gerade in diesem Gedenkjahr 100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkrieges mutig und gemeinsam unserer Geschichte stellen mit den großen Wunden, die Faschismus, Nationalsozialismus und Option geschlagen haben”, betont der Bischof.
In seiner Stellungnahme erinnert Bischof Muser an die Aktualität des Vorbildes Mayr-Nussers: „Er ermutigt uns dazu, Liebe zur Wahrheit und Respekt vor dem eigenen Gewissen zu zeigen.“ Der Selige sei ein überzeugter Christ gewesen, “der Stellung bezogen und Farbe bekannt hat. Ich verstehe diese mutige Gestalt vor allem als einen glaubwürdigen Zeugen, der dem eigenen Gewissen folgt, das sich am Evangelium und an der Lehre der Kirche ausrichtet”, erklärt der Diözesanbischof. Eine der Botschaften Mayr Nussers sei nämlich, dass man die eigene christliche Identität standhaft verteidigen kann, ohne die Fäuste zu erheben.
In diesem Zusammenhang erinnert Diözesanbischof Muser auch an die Worte des Präfekten der römischen Heiligsprechungs-Kongregation, Kardinal Angelo Amato. Der Kardinal bezeichnete Josef Mayr Nusser vor einem Jahr bei der Seligsprechung im Bozner Dom als „Beispiel jener Freude eines konsequenten Glaubens, die die Gesellschaft von den Krankheitskeimen des Bösen entgiftet. Das christliche Zeugnis war für ihn zugleich Aufgabe und Waffe.“.