Von: luk
Tramin – Für die Oberschülerinnen und Oberschüler ging heute die Sommerakademie-Woche auf Schloss Rechtenthal in Tramin zu Ende.
“Es war überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte”, gab Sommerakademie-Teilnehmer Tim zu, aber diese besondere Atmosphäre tue der Kreativität gut, ist er überzeugt. Eine Woche lang haben sich insgesamt 30 Oberschülerinnen und Oberschüler auf Schloss Rechtenthal in Tramin mit ihren Lieblingsthemen beschäftigt. Die Grund- und Mittelschülerinnen und -schüler gingen bereits in den letzten Wochen im Zuge dieser besonderen Initiative ihren verschiedenen Begabungen und Talenten nach. Die Organisation der Sommerakademie lag auch in diesem Jahr bei der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion. In dieser Woche nahmen gemeinsam mit den Südtiroler Jugendlichen auch Schülerinnen und Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums und des “Friedrich-Koenig-Gymnasiums” aus Würzburg an der Sommerakademie teil.
Heute wurden die Ergebnisse bei der Abschlusspräsentation den Eltern und Interessierten vorgestellt. Bildungslandesrat Philipp Achammer war bei der Abschlusspräsentation ebenfalls vor Ort und lobte das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: “Das diesjährige Thema ‘Knack die Nuss, Engagement, Kreativität und Spaß’ steht in besonderer Weise für die Sommerakademie Sapientia Ludens. Es sind nämlich nicht nur begabte, sondern vor allem motivierte Schüler dazu eingeladen und gerade für diese Motivation möchte ich den Teilnehmern danken!”, sagte der Landesrat. Schulinspektorin Gertrud Verdorfer hob zudem hervor, dass der Titel “Sapientia ludens” den Geist und die Qualität der Sommerakademie sehr prägnant zum Ausdruck bringe. “Sapientia” stehe für das Wissen, das Können, das Interesse und das Talent, das Schülerinnen und Schüler einbringen, und “ludens” vermittle, dass Spaß, Spiel, lustvolles Ausprobieren und Experimentieren auch dazugehören.
Die Workshops
Im Workshop “Cut up – Sieh´s doch mit meinen Augen” beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der eigenen Wahrnehmung. Ihren besonderen Blick verarbeiten sie in Fotos, Zeichnungen, Malereien, Skizzen, Comics und vielem mehr. Im Workshop erfuhren sie dazu einige Tricks, die sich als Handwerkzeug für ihre Arbeit bestens eigneten. Die Schüler lernten dadurch, Gefühle und Stimmungen kreativ zum Ausdruck zu bringen. Die Ergebnisse der Arbeitswoche mündeten in einer Ausstellung, die zum Abschluss der Woche präsentiert wurde.
An einem “Mathematik- und Physik-Parcours” wurde in einem weiteren Workshop gearbeitet. Dafür bewegten sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen durch Tramin, suchten sich dort reale Objekte aus und markierten diese mittels GPS-Koordinaten (GPS=Globales Positionsbestimmungssystem) auf einer digitalen Karte. Zu den Objekten entwickelten die Workshop-Teilnehmenden selbst mathematische oder physikalische Aufgabenstellungen und überlegten sich zudem Hilfestellungen für die späteren User. All diese Daten und Infos wurden von den Kleingruppen zu einem Gesamtparcours vereint und in ein Onlineportal eingegeben. In Zukunft können Interessierte den Parcours selbst erkunden und die Aufgaben lösen. Pro Station, gelöster Aufgabe und beanspruchter Hilfestellung gibt es Punkte. Samuel zeigte sich vom Workshop begeistert: “Genau das ist mein Ding: logisch denken und tüfteln einerseits, sich kreativ austoben andererseits.”
In der Arbeitsgruppe “Schokometrie” ging es schließlich um das Thema Schokolade. Die Schüler verkosteten dabei mehrere Schokoladesorten – aber nicht nur das: Vorranging ging es bei diesem Workshop um den Zusammenhang zwischen Biologie, Physiologie, Ernährung und Mathematik. Die Teilnehmenden beschäftigten sich unter anderem mit den Qualitätskriterien von Schokolade und mit den Fragen, welche mathematischen Modelle für die Bewertung dieser Qualität entwickelt werden können sowie welchen Einfluss das Lebensmittel auf die Reaktionszeit bei unterschiedlichen Tests hat. “Ich sehe hier, wie konkret Mathematik sein kann. Das macht richtig Spaß. Probleme der Biologie werden durch die mathematischen Möglichkeiten wesentlich greifbarer”, freute sich Workshop-Teilnehmer Tobias.
Mit der Oberschul-Woche endet die Sommerakademie 2018. Zusammen mit den Grund- und Mittelschülern und -schülerinnen, die in den vergangenen Wochen am Zug waren, zählte die Sommerakademie “Sapientia ludens” in diesem Jahr insgesamt 230 Teilnehmende.