Bilanz gezogen

Blumauer KZ-Gedenkkomitee will Zeichen setzen

Samstag, 08. Februar 2025 | 18:47 Uhr

Von: luk

Bozen – Eine positive Bilanz über die am KZ-Gedenkstein in Blumau abgehaltenen Gedenk- und Mahnwachen ziehen die Mitglieder des Gedenkkomitees KZ Campo d’Isarco, die sich kürzlich zu einer Sitzung getroffen haben.

Die Existenz des im Auftrag des Ministerpräsidenten Benito Mussolinis vom Hochkommissar für die Umsiedlung der Südtiroler ins Dritte Reich, Guido Buffarini-Guidi, und dem Bozner Fascio-Präfekten Agostino Podestà kurz vor der Invasion der Balkanländer – genau vor 85 Jahren – auf dem zwölf Hektar großen Wirtschaftsgelände der größten Brauerei Tirols, errichtete Konzentrationslager und die damit zusammenhängenden Kriegsverbrechen werden immer mehr wahrgenommen.

Besonders seid auf Initiative der Südtiroler Heimatverbände am Hintereingang der alten Bierbrauerei in der Breiener-Straße der KZ Gedenkstein aufgestellt wurde. Familienangehörige von ehemaligen Lager-Internierten, zum Beispiel aus Australien, ja sogar Enkelkinder eines Scharfschützen aus dem Trentino, haben sich über den Ort der Erinnerung positiv geäußert.

In diesem von 66 Scharfschützen und Alpini-Soldaten bewachten KZ waren von Neujahr 1941 bis September 1943 abwechselnd zwischen 400 und 3000 slawische und griechische Regime-Gegner und alliierte Kriegsgefangene aus England, aus den Commonwealth Ländern und aus Russland interniert.

 

Die Mitglieder des Gedenkkomitees bedankten sich beim Karneider Gemeinderat und Heimatforscher Karl Saxer für die Pflege des seit 2018 bestehenden KZ Gedenksteins.

Der Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB), Roland Lang, und der Bezirks-Schützen-Major, Reinhard Gaiser, berichteten über die nächsten Initiativen, die unter der Devise „Wider das Vergessen“ stehen und auf einer nächsten Sitzung beschlossen werden sollen.

Mit einer kleinen Überraschung wartete der Publizist Günther Rauch auf, Autor des vom SHB herausgegebenen zweibändigen Werkes über die Geschichte des KZ „Campo di concentramento Prato d’Isarco“. Nach langen Recherchen sei es ihm gelungen einige, wenn auch wenige Bilder über das faschistische Konzentrationslager zu finden, die bei der nächsten Veranstaltung ausgestellt werden sollen.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen