Von: ao
Brixen – Die Woche des Gehirns wird weltweit jährlich im März durchgeführt – dieses Jahr erstmals auch von der Freien Universität Bozen. In der Woche vom 12. bis 16. März werden Forscher und Experten an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen die Vielschichtigkeit der Gehirnfunktionen erläutern. Die vier Abende mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten sind öffentlich zugänglich.
Brain Week ist eine globale Initiative, die von der Dana Foundation ins Leben gerufen wurde – einer 1950 gegründeten US-amerikanischen philanthropischen Organisation. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, Einrichtungen der neurowissenschaftlichen Forschung zu unterstützen, um das Bewusstsein für die Fortschritte der Neurowissenschaften und die Bedeutung ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen zu schärfen. Demis Basso, Psychologieprofessor an der Fakultät für Bildungswissenschaften, und der Neuropsychologe Daniele Orlandi organisieren die Veranstaltung erstmals an der Freien Universität Bozen.
Hochschulpsychologen und Forscher behandeln vier Themen: Sportpsychologie, Neuroentwicklung und neuronale Plastizität, Alterung und Gedächtnis, Schule und Sprachen. „Die Seminare sollen eine Art Schaufenster des Gehirns sein”, erklärt Prof. Basso, „weswegen wir Themen ausgewählt haben, die nicht notwendigerweise die Forschungsgebiete unserer Fakultät widerspiegeln, sondern von denen wir glauben, dass sie für die Bevölkerung von Interesse sind.” Die Vorträge finden von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr statt und werden entweder in italienischer oder deutscher Sprache gehalten.
Der erste Vortrag findet am Montag, den 12. März zum Thema Sport und Psychologie statt. Die Psychologen Martin Volgger und Heike Torggler werden über „Erfolg und Misserfolg” bzw. „Geistige Vorbereitung: Sieg im Sport und im Leben” referieren. Am Dienstag, den 13. März, unterstreicht Marco Angriman, Neuropsychiater für Kinder, in seinem Vortrag „Schlaf, Gedächtnis und Neuronale Plastizität” die Bedeutung des Schlafes für die Gedächtnis-Entwicklung bei Kindern. Anschließend berichtet der Psychologe und Psychotherapeut Christian Savegnago über „Neuronale Plastizität im evolutionären Zeitalter”. Am Donnerstag, den 15. März, steht das Thema Alterung und Gedächtnis im Mittelpunkt des Treffens. Der Psychologe Daniele Orlandi spricht über „Das alternde Gehirn”, während unibz-Dozentin Barbara Plagg „Gedächtnisstörungen” zum Thema macht: was sind sie, woher kommen sie und vor allem, wie erkennt und verhindert man sie? Der letzte Tag der Brain Week ist der Schule und den Sprachen gewidmet. Die ehemalige Rektorin der unibz, Prof. Rita Franceschini, wird in ihrem Vortrag über die Funktionsweise sowie Vor- und Nachteile des mehrsprachigen Gehirns referieren, während der Entwicklungspsychologe Gabriele Bissacco die Öffentlichkeit dazu anleiten wird, Kreativität zu entdecken und anzuregen.