Stadtwerke Brixen begehen das Jubiläum mit einem Tag der offenen Türen

Brixen: Vor 120 Jahren erstrahlte die Stadt erstmals in elektrischem Licht

Dienstag, 03. Oktober 2023 | 16:38 Uhr

Von: mk

Brixen – Es sind fast genau 120 Jahre vergangen, seit am 8. Oktober 1903 der Verwaltungsrat des Städtischen Elektrizitätswerks zum ersten Mal zusammenkam. Noch bevor das Jahr 1903 vorüber war, erstrahlte Brixen erstmals in elektrischem Licht. Der Strom für die Energieversorgung stammte aus dem eigenen Wasserkraftwerk in der Rienzschlucht.

Bei einer Medienkonferenz erinnerten Vize-Bürgermeister Ferdinando Stablum und Stadtrat Peter Natter, Vertreter der Stadtwerke Brixen sowie die Autorin des Buches „Licht für Brixen“, Liliana Prandini, an dieses Jubiläum. Aus dem ehemaligen E-Werk entstanden die Brixner Stadtwerke, deren Tätigkeitsfeld heute viele essenziellen Bereiche des Alltagslebens umfasst. Bei einem Tag der offenen Türen am Samstag, 7. Oktober sind alle eingeladen, dieses bedeutende Kapitel der Wirtschafts- und Stadtgeschichte bewusst zu erleben und gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen der Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung zu werfen.

Mit der eigenen Stromversorgung wurde ab 1903 der ökonomische Aufschwung in Brixen eingeleitet. In den folgenden Jahren konnte das E-Werk sein Versorgungsgebiet auf die Seitentäler – im Süden bis Klausen, im Norden bis Franzensfeste – ausdehnen. Auch in den Dörfern rund um Brixen war die Nachfrage nach elektrischer Energie groß. Die Gemeinde versuchte allerdings vergeblich, die vorliegenden Projekte für ein weiteres Kraftwerk voranzutreiben. Starke Mitbewerber um die Wasserkraftnutzung traten auf den Plan. 1927 sicherten sich die Staatsbahnen die Konzession für den Bau eines neuen Kraftwerks. Gemeinsam mit einer Tochtergesellschaft des Montecatini-Konzerns nahmen sie 1938 die Bauarbeiten in der Hachl auf. Da das Wasser schon in Mühlbach abgeleitet wurde, grub man dem leistungsfähigen Kraftwerk in der Rundl buchstäblich das Wasser ab. Im Mai 1940 beschloss der Podestà, dass das Städtische Elektrizitätswerk Brixen die Stromerzeugung aufgeben und sich ausschließlich um die Stromverteilung kümmern sollte. Bis 1989 blieb die einzige Tätigkeit des E-Werks jene der Stromverteilung.

„Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein, Einsatzbereitschaft und Entschlossenheit“, sagt Stadtwerke-Präsident Werner Amort, „haben das E-Werk befähigt, die Herausforderungen der Geschichte zu meistern. Dadurch kann heute die Bevölkerung im mittleren Eisacktal auf einen Stromverteiler mit über hundertjähriger Erfahrung zählen.“ Die Dienste wurden stetig erweitert: Bereits vor zwanzig Jahren wurde der Fernwärmedienst aufgebaut, vor zehn Jahren der Glasfaserdienst im Raum Brixen in die Wege geleitet. Zudem kümmern sich die Stadtwerke Brixen seit 1989 um den Trinkwasser- und Abwasserdienst und seit 25 Jahren um die Umweltdienste. Seit über zehn Jahren führen sie die Acquarena und das Forum Brixen. Als jüngsten Bereich übertrug die Gemeindeverwaltung 2019 die Verwaltung des Astra, des Zentrums für junge Kultur, den Stadtwerken.

Mittlerweile greifen acht Gesellschaftergemeinden auf die Dienste der Stadtwerke Brixen AG zurück. „Das Einzugsgebiet“, sagt Generaldirektor Franz Berretta, „ist beinahe deckungsgleich mit jenem, über das bereits vor über hundert Jahren das E-Werk die Versorgungshoheit innehatte. Das territoriale Wachstum und Gewinnausschüttungen waren nie das Hauptbestreben unseres Unternehmens. Wir wollen hochwertige qualitative Dienste kostendeckend für die Bevölkerung in unserem Einzugsgebiet erbringen. Auch das 120-jährige Jubiläum wollen wir gemeinsam mit der Bevölkerung begehen, nicht mit einem Festakt, sondern mit einem Tag der offenen Türen.“

Am Samstag, 7.Oktober, öffnen die Stadtwerke Brixen deshalb sieben ihrer Strukturen und zeigen allen Interessierten jene Technik und Orte, ohne die der Alltag nicht funktionieren würde: Besichtigt werden können das Strom-Umspannwerk in der Lüsner Straße, das Biomasse-Fernzheizwerk in Vahrn und die mit Erdgas betriebene Fernwärmezentrale in der Brixner Mozartallee, wo zudem der Kontenpunkt für Brixens Glasfaserinternet liegt, außerdem die Quellfassung der Gruberwiesenquelle in Schalders, der große Trinkwasserspeicher in Milland und das Technik-Herz der Acquarena, wo Wasser und Energie für den Schwimmbadbetrieb aufbereitet werden. Die geführten Besichtigungen finden jeweils um 10.00, 11.00, 14.30 und 15.30 Uhr statt. Um Anmeldung über visit@asmb.it wird gebeten.

Das Angebot auf dem Brixner Hofburgplatz richtet sich vor allem an das jüngere Publikum: Von 10.00 bis 15.30 Uhr werden Müllfahrzeuge und Hilfsmittel der Umweltdienste ausgestellt, und wer möchte, kann sich selbst, ohne Anmeldung, als “Müllbeauftragter” versuchen.

Details zum Gesamtprogramm finden sich auf www.asmb.it/de/visit.

Bezirk: Eisacktal