Von: luk
Bozen – Die 35. Ausgabe des Südtirol Jazzfestival Alto Adige ist Geschichte. Am Sonntag schloss das diesjährige Jubiläumsfestival mit einer Reihe von Konzerten auf Berggasthöfen seine Tore. Jazz-Präsident Klaus Widmann freut sich über ein sehr gelungenes Jazzfestival 2017 – und den bisher größten Publikumsandrang in der Festivalgeschichte.
70 Konzerte in 10 Tagen an 60 verschiedenen Locations – mit 170 mitwirkenden Musikern. Ein Gutteil der Künstler stammte aus den Benelux-Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg, dem diesjährigen Länderschwerpunkt, viele andere aus Italien, Österreich und zahlreichen anderen Ländern der Welt – und elf Musiker waren Südtiroler; sie kamen im Zusammenspiel mit ihren internationalen Kollegen insgesamt 29 Mal zum Einsatz. „Dies entspricht unserem Konzept: Wir bemühen uns, für unser Programm immer Neues zu suchen und stellen Projekte und Formationen neu zusammen, anstatt Projekte einzukaufen, die es bereits gibt und die auch andere Festivals anbieten. Auf diese Weise entstehen neue Ideen“, erklärt Widmann.
Dieses Festivalkonzept war von Anfang an oft schwer zu organisieren, aber auch dem Publikum zu vermitteln – weil es eben neu und anders ist. Mittlerweile scheint diese Arbeit aber richtige Früchte zu tragen. Die Fachwelt hat es bereits seit geraumer Zeit erkannt, nun aber auch das Publikum: „Das Jazzfestival 2017 war das bestbesuchte in der Festivalgeschichte“, berichtet Widmann. Die rund 20.000 Besucher der letztjährigen Ausgaben konnten deutlich übertroffen werden. „Wir haben beobachtet, dass nicht nur mehr Einheimische, sondern auch verstärkt auswärtiges Publikum zu den Konzerten gekommen ist“, so Widmann. Dieses Phänomen betraf alle Konzerte – jene tagsüber ebenso wie die Abendkonzerte. „Wir hatten diesmal auch Glück mit dem Wetter“, so Widmann – eine Vielzahl der Konzerte fand ja wie in Vergangenheit unter freiem Himmel statt. Andererseits ist verstärkt auch immer mehr Zulauf von Jazzfreunden zu verzeichnen, die nicht nur der Fachwelt angehören, sondern eine breite Mischung durch die Generationen darstellt. Indes war auch die Fachwelt gut vertreten – neben zahlreichen internationalen Journalisten waren auch Organisatoren anderer Jazzfestivals im Publikum, die sich über neue Trends und Künstler informieren wollten.
Was bleibt vom Jazzfestival 2017: „Viele schöne Erlebnisse und Erinnerungen an einprägsame Konzerte mit tollem Publikum an besonderen Schauplätzen mit besonderer Musik“, so Widmann. Dazu gehören die Vibraphon-Klänge am Fuß des Langkofel ebenso wie der vollbesetzte Waltherplatz, die Konzerte beim Museion, am Fischteich in Schlanders, aber auch an neuen Locations wie dem Pflegerhof in Seis oder in Bad Schörgau im Sarntal und viele andere.
Das Jazzfestival 2017 ist passé, aber das nächste kommt bestimmt. Die 36. Ausgabe dauert von Freitag, 29. Juni 2018 bis Sonntag, 7. Juli 2018